Ende Juli ist das energetisch sanierte Bahnhofsgebäude eingeweiht worden. Den überschüssigen Strom der Photovoltaikanlage mit 17,75 Kilowatt Leistung speichert ein Batteriespeichersystem mit 24 Modulen und einer Kapazität von elf Kilowattstunden. Durch den Speicher kann das Gebäude auch nachts mit Sonnenenergie versorgt werden. Darüber hinaus dürfen Elektroautos und E-Bikes bald über eine öffentliche Ladestation am Bahnhof jederzeit kostenlos Strom tanken.
Tatsächlich ist der Bahnhof winzig, der Stromverbrauch überschaubar. Eine Familie wohnt darin und die Stiftung hat dort ihren Sitz. Autarkie war entsprechend keine Herausforderung. Zum Vergleich: Der Hauptbahnhof Berlin verbraucht im Jahr so viel Strom wie etwa 2.500 Haushalte zusammen. Die Photovoltaikanlage auf dem Dach kann davon nur etwa zwei Prozent abdecken.
Varta Storage hat das Projekt der Stiftung mit einem Engion-Family-Energiespeicher im Keller des Gebäudes unterstützt. Der Energie-Management-Hersteller Solare Datensysteme GmbH stellte zudem einen Solar-Log zur Verfügung. Die Daten der PV-Anlage werden der Öffentlichkeit über einen Monitor zugänglich gemacht. Der 137 Jahre alte Bahnhof mit seinem historischen Vordach aus der Zeit der königlich-bayerischen Eisenbahngesellschaft wurde mit umweltfreundlichen Werkstoffen saniert und mit moderner Regelungstechnik ausgestattet.
1.000 Milliarden Bäume
Die klimafreundlichen Räumlichkeiten passen zu denen, die sie nutzen: Der Bahnhof ist neben seiner Funktion als Anlaufstelle für Reisende auch Sitz der Kinder- und Jugendstiftung Plant-for-the-Planet. Die Uffinger Stiftung hat sich zum Ziel gesetzt, bis zum Jahr 2020 ganze 1.000 Milliarden Bäume zu pflanzen. Seit 2007 wurden 14,2 Milliarden Bäume gepflanzt. (Nicole Weinhold)