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CdTe gibt weiterhin den Ton an, a-Si und CIS mit bemerkenswertem Fortschritt

Dünnschicht dreht an der Kostenschraube

(hs) Oerlikon Solar stellte die neue ThinFab vor, eine schlüsselfertige Fabrik für mikromorphe Dünnschichtmodule, in denen eine amorphe Siliziumschicht (a-Si) mit einer mikrokristallinen Schicht kombiniert wird. „Ab dem vierten Quartal bieten wir unseren Kunden Fertigungskosten von 0,5 Euro pro Watt Modulleistung“, sagte Michael Buscher, seit Mai Chef der Schweizer Oerlikon-Gruppe. Jürg Henz, Chef der Solarsparte von Oerlikon, assistierte: „Die Module leisten 143 Watt, das können wir garantieren. Der stabilisierte Wirkungsgrad aus der Linie liegt bei zehn Prozent.“ Die für Siliziumdünnschicht charakteristischen Leistungsverluste während der ersten tausend Betriebsstunden (Degradation) sind in diesen Wert bereits eingerechnet. Die neue ThinFab hat eine jährliche Kapazität von 120 Megawatt und ist damit um 20 Megawatt leistungsfähiger als die Vorgängerlinie aus dem Jahr 2009. Oerlikon bietet seinen Stammkunden ein Update älterer Fabriken an, ähnlich dem Repowering in der Windbranche oder Centrotherm mit dem selektiven Emitter für kristalline Zellen.

Doch die Konkurrenz schläft nicht. First Solar produziert seine Solarmodule aus Cadmiumtellurid derzeit für 76 US-Cent pro Watt. Das entspricht 0,59 Euro pro Watt. „Im Juli haben wir unsere neue Serie FS 3 auf den Markt gebracht. Im dritten und vierten Quartal liefern wir die ersten Module aus“, bestätigte Stephan Hansen, Geschäftsführer von First Solar in Deutschland gegenüber ERNEUERBARE ENERGIEN. „Die Module haben ein anderes elektrisches Profil als die Vorgänger, man kann mehr Module in Reihe schalten. Auch haben wir einen neuen Stecker eingeführt, dadurch sinken die BOS-Kosten.“ Zugleich forciert der amerikanische Hersteller den Ausbau der zweiten Fabrik in Frankfurt an der Oder, mit der die Kapazität von 200 Megawatt auf 446 Megawatt wächst. First Solar schafft 11,2 Prozent Modulwirkungsgrad aus der Linie.

Bewegung gibt es auch beim CIS, und zwar ordentlich: Der japanische Hersteller Solar Frontier, eine Tochter von Showa Shell, meldete, dass der Bau der gigantischen Fabrik in Miyazaki planmäßig voranschreitet. Bis Jahresende werden die Gebäude errichtet und die Maschinen installiert. „Im Januar beginnt das Ramp-up in der Fabrik, die insgesamt 900 Megawatt im Jahr fertigen soll“, sagte Wolfgang Lange, Geschäftsführer von Solar Frontier. Das neue Werk besteht aus drei Linien mit je 300 Megawatt Jahresproduktion, die nacheinander angefahren werden. „Ich schätze, wir werden bis Ende 2011 rund 600 Megawatt produzieren und die volle Auslastung erreichen.“ Die Investitionskosten belaufen sich auf rund eine Milliarde US-Dollar. Die Fabrik bietet eine Viertelmillion Quadratmeter Fläche und soll am Tag 20.000 Module ausstoßen. Die CIS-Schicht in den Modulen ist nur einen Mikrometer dick. Auch kommen die Module ohne Cadmiumsulfid als Sperrschicht aus. „Statt dessen nutzen wir eine Verbindung mit Zink“, verriet Technikchef Satoru Kuriyagawa. Die Module werden als Glas-Glas-Paneele mit 3,2 Millimeter dickem Glas ausgeführt und mit Rahmen ausgeliefert. 2007 hatte Solar Frontier mit einer 20-Megawatt-Fertigung in Miyazaki begonnen, 2009 um 60 Megawatt erweitert wurde.