Angus McCrone erinnerte in seinem Vortrag zunächst daran, dass 2016 mit Blockisland der erste US-Offshore-Windpark ans Netz gegangen ist. Offshore könne sich in den USA, wie ohnehin auch weltweit, zum Investment-Trend entwickeln. Offshore war 2016 weltweiter Wachstummarkt von 21,4 Milliarden (Mrd.) Dollar 2015 wuchs der Markt auf 30 Mrd. Dollar. 2016 blieb gleichwohl hinter den Erwartungen zurück. Insgesamt seien 349 Mrd. US-Dollar weltweit 2015 in Erneuerbare geflossen. 2016 waren es nur 288 Mrd. Dollar.
China sei einmal mehr mit Abstand der stärkste Markt gewesen, obwohl in der Volksrepublik das Ausbautempo gedrosselt wurde. Rückläufig waren die Investments auch in Japan, um 43 Prozent gingen die Investitionen zurück.
Bei den Kosten für Erneuerbaren sei der Trend ganz klar, so McCrone: Die Kosten sinken rapide.
Große Projekte seien gefragter als kleine Projekte. Das Ausschreibungssystem habe sich stark verbreitet, so der Analyst. Dadurch sei es zu Niedrigpreisen bei Solar von 29,10 Dollar pro Megawattstunde und 30 Dollar pro MWh Onshore-Wind in Marokko, sowie 55 Dollar pro MWh Offshore-Wind in Dänemark. Die Energiegestehungskosten seien in der Solarbranche um 70 Prozent seit 2009 gesunken. Offshore sei zunächst etwas teurer geworden und werde jetzt aber günstiger.
Der Ausbau der Erneuerbaren sei in Staaten wie Deutschland, USA und Großbritannien deutlich voran gekommen. "Was bedeutet das für die CO2-Emissionen?", fragte McCrone. In Großbritannien seien die Emissionen stark gesunken, in Deutschland fast gar nicht und in den USA sind sie gestiegen.
Thomas Silberhorn, Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, Deutschland, sagte: "Kosten und Risiken im Bereich fossiler Energien seien gestiegen. Ziel sei es, den Menschen einen Zugang zu sauberer Elektrizität zu geben. Dafür seien 2016 zwei Milliarden Euro investiert worden. Zwischen 2015 und 2020 würden drei Milliarden Euro nach Afrika fließen, um dort die Zugang zu Elektrizität und den Bau von Microgrids in ländlichen Regionen zu realisieren. Silberhorn frage, wie sich private Investitionen anregen ließen? Man müsse einen attraktiven Gesetzesrahmen entwerfen, um Finanzmärkte und Investoren anzulocken. Als positives Beispiel nannte er die Morocco NEC Partnership, eine multilaterale Organisation.
Tom Steyer, Gründer der Organisation Nextgen Climate, stellte zunächst klar, er sei zwar US-Amerikaner, aber auch Demokrat und aus Kalifornien. In der fünftgrößten Volkswirtschaft der Welt wolle man bis 2030 schon 50Prozent Erneuerbare erreichen. Er verwies darauf, dass überall in den Staaten die Erneuerbaren große Erfolge gefeiert hätten. Kalifornien haben seine eigenen Regeln aufgestellt, was die Fahrmeilen nach Gallonen Kraftstoff anbelangt. Trumps Politik und die seines Teams sei redikal gegen Klimaschutz. Aber es gebe immer noch einen Rechtsrahmen, der nicht angefasst werden dürfe. Gleichwohl seien die Entwicklungen außerhalb Kaliforniens ernüchternd.
(Nicole Weinhold)