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Batterie zu teuer?

Ideen für wirtschaftliches Strom speichern

Die Kosten für Batteriespeichersysteme sind heute nur selten vollständig refinanzierbar durch die Ersparnisse, die sich daraus ergeben. Das wird sich bald ändern, denn die Preise für Batteriespeicher sind allein 2014 um 25 Prozent gesunken. Weitere Preissenkungen sind absehbar. „Schätzungen zufolge werden die Kosten in den nächsten zwei Jahren um rund zehn Prozent pro Jahr geringer. Steigt der Haushaltsstrompreis dann noch um durchschnittlich drei Prozent pro Jahr, werden die Speicher 2017 oder 2018 die Grenze zur Wirtschaftlichkeit klar durchbrochen haben“, schätzt Peter Eckerle vom Verein Storegio Energiespeichersysteme aus Ludwigshafen.

Aber auch heute gibt es bereits wirtschaftliche Ideen für Speicher. Carsten Tschamber vom Solar Cluster Baden-Württemberg weist darauf hin, dass die Kosten für das Gesamtsystem inklusive Montage derzeit zwischen 1.000 und 1.300 Euro pro Kilowattstunde Kapazität liegen. 2018 seien es voraussichtlich unter 800 Euro. Dieser Wert sei in etwa die Grenze, unter der die Kleinspeicher mehr einbringen als sie kosten. Mit anderen Worten: Solarstrom aus dem Speicher wird dann weniger kosten als der Haushaltsstrom. „Ist das der Fall, werden Speicher gängiger Bestandteil jeder Photovoltaikanlage sein“, so Tschamber.

Strombank und Schwarmspeicher

Schon heute gibt es aber einige wirtschaftliche Speicherprojekte: Die sogenannte Strombank in Mannheim ermöglicht es Solaranlagenbesitzer ohne eigenen Speicher über einen Quartiersspeicher dieselben Vorteile zu genießen. Der Energieversorger MVV Energie und die Firma Ads-Tec haben einen Großspeicher auf Lithium-Ionen-Basis mit 116 Kilowattstunden in Betrieb, der an 14 private Haushalte und vier Gewerbebetriebe sowie an das Niederspannungsnetz der MVV Energie angeschlossen ist. Seine Größe macht ihn effizienter als Einzelbatterien. Zudem können die Speicherkapazitäten besser genutzt werden.

Relativ bekannt ist dem gegenüber das Projekt Schwarmspeicher des Energieversorgers Lichtblick. Die Firma vernetzt die Batterien vieler kleiner Solar- und Energieanlagen zu einem virtuellen Kraftwerk. Verbraucher, die Batterien in den Schwarm integrieren, verbessern ihre Erträge, indem der nicht benötigte Solarstrom der eigenen Anlage am Energiemarkt verkauft wird. Die Schwarmbatterien können zudem Überschüsse etwa aus Windstrom aus dem Netz aufnehmen. (Nicole Weinhold)