Tonnenschwere Zugwaggons sollen als Stromspeicher für erneuerbare Energien fungieren. Wie soll das funktionieren? Eigentlich so ähnlich wie ein Pumpspeicher und ein Energiedrache. Überschüssige Energie aus Wind und Sonne wird genutzt, um eine schwer beladene Elektrolok einen Berg hinauf zu treiben. Wird zu einer anderen Zeit wieder Strom benötigt, rollt die Eisenbahn wieder hinab. Die Bremskraft nutzt ein Generator für die Stromproduktion. Das System ist einfach. Und letztlich benötigt es zwar einen Berg und viel Platz, aber das wird für Pumpspeicher in größerem Maß gebraucht. Immerhin muss man dafür noch künstliche Seen anlegen. Und nicht überall ist Wasser verfügbar. In Kalifornien, wo die Erfindung her stammt, gibt es oft Wassermangel. Im angrenzenden Bundesstaat Nevada gibt es noch mehr Platz. Dort plant ARES den Bahneinsatz. Die Genehmigung liegt bereits vor. Die Technik ist bereits als Patent angemeldet.
Aktuell bewegt sich bereits ein 5,68 t schwerer Prototyp auf einer Teststrecke als Vorläufer für das erste Schienenspeicherwerk der Welt mit 32 E-Loks, die jeweils 272 t Gewicht auf die Waage bringen sollen. Ein spannendes Video dazu findet sich hier.
Jim Kelly, CEO von ARES war zuvor 38 Jahre im Energiegeschäft, zuletzt als Senior Vice President für Transport und Vertrieb bei Southern California Edison. Er war bereits einer der ersten, die sich mit Smart Grids, Netzüberwachung und -monitoring beschäftigt hat. ARES plant, eine erste 50-Megawatt-Anlage im Carpenter Canyon östlich von Pahrump in Nevada zu errichten. Die Anlage wird 12,5 Megawattstunden bereitstellen. Die Speicherbahn wird aus zwei Elektroloks und mit Gewichten beladenen Waggons bestehen. Der Strom geht in eine 230-kV-Leitung. Die Anlage wird rund um die Uhr mit Personal besetzt sein. Die Projektkosten belaufen sich auf 55 Millionen US-Dollar. Die Anlagen soll dann 30 bis 40 Jahre laufen.
(Nicole Weinhold)