Die Verlegung eines Seekabels in der Ostsee für den Transport von Strom aus neuen Offshore-Windparks soll diesen Sommer beginnen. Dafür hat Mecklenburg-Vorpommerns Energieminister Christian Pegel gerade den Planfeststellungsbeschluss an den Netzbetreiber übergeben. „Damit ist nun eine weitere wesentliche Voraussetzung erfüllt, um wie geplant im Sommer mit den ersten Bautätigkeiten beginnen zu können“, sagte Lorenz Müller, Leiter Projekte Offshore von 50Hertz. Mit der Offshore-Leitung werden die künftigen Meereswindpark Windparks Wikinger und Arkona-Becken Südost ans Netz geschlossen. Der Planfeststellungsbeschluss für die landseitige Anbindung war bereits im Vorfeld erteilt worden.
Grünes Licht vom Energieminister
Nun hat Mecklenburg-Vorpommerns Energieminister Christian Pegel auch Grünes Licht für die seeseitige Anbindung gegeben. „Mit der Anbindung an den Netzknoten in Lubmin wird der Strom auf die großen ostdeutschen Stromautobahnen eingespeist und damit die ostdeutschen, aber auch die westdeutschen Verbrauchszentren versorgen“, sagte Pegel in dem Zusammenhang. Die Genehmigung für die Seetrasse in der ausschließlichen Wirtschaftszone, also außerhalb der küstennahen Zwölf-Seemeilen-Zone, steht noch auch. Sie wird vom Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) als zuständige Genehmigungsbehörde erteilt. Der Erörterungstermin mit dem BSH fand Ende April 2015 statt. Die Genehmigung wird in den nächsten Wochen erwartet.
Kabel geht ins Umspannwerk Lubmin
Beide Windparkprojekte von Ostwind 1 verfügen über die notwendigen Genehmigungen und befinden sich in der Projektrealisierung. Die Kabeltrassen des Projektes Ostwind 1 sind jeweils auf See 90 und an Land drei Kilometer lang und enden an Land im 50Hertz-Umspannwerk Lubmin. Der Baustart erfolgt noch im Sommer 2015.
Der spanische Energiekonzern Iberdrola hat den Start der Bauphase für den Offshore-Windpark Wikinger 30 Kilometer nordöstlich von Rügen im Frühjahr bekanntgegeben. Der Bau des 1,4 Milliarden Euro schweren Projektes soll im Frühjahr 2016 mit der Setzung der Fundamente für die Umspannplattform beginnen. Der französische Areva-Konzern liefert für den Park 70 Windturbinen vom Typ M5000-135 mit jeweils fünf MW. Laut Plan kann der Windpark m it einer Leistung von 350 Megawatt dann Mitte 2017 ans Netz gehen. (Nicole Weinhold)