Die Bundesregierung und der Bundesverband Erneuerbare Energie (BEE), der Bundesverband Solarwirtschaft (BSW-Solar), die Dena und Eclareon haben gerade die dritte internationale Energiewende-Konferenz im Auswärtigen Amt, den Berlin Energy Transition Dialogue 2017 (BETD), abgeschlossen. Unter dem Motto Towards A Global Energiewende haben dort internationale Entscheidungsträger der Energie- und Außenpolitik, Industrie, Wissenschaft und Zivilgesellschaft sowie internationale Energieexperten dort zwei Tage lang diskutiert.
Bundesumweltministerin Barbara Hendricks erklärte in ihrer Rede, Klimaschutz sei ein politisches Querschnittsthema, das die ganze Gesellschaft braucht. "Klimaschutz baut Brücken über Kulturen und Religionen hinweg", so Hendricks. Er werde immer mehr zu indiktaor der wirtschaftlichen Entwicklung. "In den Industrieländern sind ganze Branchen dabei, sich neu zu orientieren. Das sieht man in Deutschland gerade an der Automobil-Industrie." Erneuerbare seien zwar in Deutschland inzwischen wichtigster Stromlieferant. Aber was ist mit dem Verkehrssektor? "Wie bekomme ich Erneuerbaren in die Tanks deutscher Autos? Deutschland gehört bei der E-Mobiltiät gar nicht zu den Vorbildern." Plug-in-Hybride rentierten sich längst, so die Umweltministerin: "China hat 2016 eine halbe Million E-Autos zugelassen. Nicht ob ist die Frage, sondern wann konventionelle Verbrennungsmotoren ins Museum wandert."
Ein Indikator dafür, dass der Klimawandel längst maßgeblichen Einfluss auf unser Handeln hat seien die Finanzmärkte. "Staaten dekarbonisieren ihre Investments", so Hendricks. Als Beispiel nannte sie die Rockefellerstiftung, die sich von ihren fossilen Investments verabschiedet hat. Der Abschied von Kohle, Öl und Gas habe längst begonnen. "Paris war der Anfang. Jetzt ist es Aufgabe der Politik, klare Signale zu geben." Planungssicherheit würden langfristige Strategien wie der deutsche Klimaschutzplan geben. 95 Prozent weniger Treibhausgase 2050 gegenüber 1990 sei das Ziel.
Aber Hendricks betonte auch: "Wir müssen dafür sorgen, dass der Kampf gegen den Klimawandel nicht von der Bevölkerung getragen werden muss. "Die Rendite des Wandels muss auch bei den Armen ankommen" Steigende Strompreis würden die am meisten belasten, für die das Geld nur grade eben reicht. Anders Beispiel: Strukturwandel durch Dekarbonisierung. "Wir müssen auch die im Blick behalten, deren Arbeitsplatz von der Kohle abhängt." Hendricks erklärte, sie wolle den Kohleausstieg im Konsens. Immerhin gilt der Klimaschutz als Jobmotor. Schließlich kündigte sie noch für Mai zum Petersberger Dialog eine Studie zu Investitionen und Klimaschutz an. (Nicole Weinhold)