Städtische Fahrzeuge zu teilen gilt schon lange als Perspektive für die Mobilitätswende, besonders wenn das Ganze mit E-Mobilität umgesetzt wird. Gleichwohl ist die Wirtschaftlichkeit nicht immer gegeben. So musste Carsharing-Anbieter Multicity sein Angebot mit 230 Elektroautos 2017 in Berlin nach fünf Jahren einstellen. Begründung: Zu wenig Ladepunkte.
In München haben Bürger das Thema in die Hand genommen. Ein Aufstocken auf mehr als 200 Elektro-Sharing-Roller der Firma Emmy hat das Bürgerbeteiligungsprojekt ermöglicht. Das Joint Ventures der Green City AG mit Emmy hat über die von der Eueco GmbH initialisierte Online-Beteiligungsplattform „www.greencitycrowd.de“ bereits mehr als 800.000 Euro eingeworben. Die Beteiligungsmöglichkeit mit bis zu 4,25 Prozent Zins p.a. ist ein hoher Anreiz für Bürger, nicht nur das Angebot des Roller-Sharings zu nutzen, sondern auch durch ein Investment in den Ausbau der Roller-Flotte die Energiewende in München zu fördern. Die Feinstaub-Diskussion macht dringenden Handlungsbedarf sichtbar. Entsprechend können sich Münchener jetzt auch auf Elektrorollern durch die Stadt bewegen. Die farblich hervorstechende Emmy-Elektroroller-Flotte kennt man jetzt also nicht nur in Berlin, sondern auch in München.
Das Kultmoped Schwalbe gibt es seit 2017 als E-Variante. In der DDR, wo die Schwalbe seit 1964 im Suhler Fahrzeug- und Jagdwaffenkombinat Ernst Thälmann gebaut wurde, sind über eine Million Exemplare der Kleinkrafträder ausgeliefert worden. Viele sind heute noch immer unterwegs. Govecs, seit 2009 Hersteller von Elektrorollern aus München, hat den Namen Schwalbe vor einigen Jahren als Lizenz erworben. Die E-Schwalbe als Moped ist seit Sommer 2017 im Angebot. Über 1.000 Emmy-Schwalben fahren in München, Berlin und Düsseldorf.
Maßgeblicher Erfolgsfaktor für das Münchener Modell ist die Online-Finanzierung des Projekts durch Bürgerbeteiligung. Die im Zuge der Bürgerfinanzierung eingeworbenen Gelder werden für die Erweiterung der Elektroroller-Flotte verwendet. Ziel der Initiatoren sind 400 Elektroroller für das Münchener Stadtgebiet.
Beteiligungsangebot mit hoher Ausschüttung
Über 300 Menschen haben bereits in das Beteiligungs-Angebot der Green City AG investiert. Dabei können bestehende Anleger und Strom- und Energieversorgungskunden der Green City AG statt dem allgemeingültigen Basiszins von 3,75 Prozent p.a. eine Ausschüttung von 4,25 Prozent Zins p.a. erzielen. Darüber hinaus verzeichnen die Green City AG und emmy einen Zuwachs am Kundenstamm; 15.000 User nutzen bereits des Elektro-Sharing- Konzept alleine in München.
Die Bürgerbeteiligung über die Online-Plattform www.greencity-crowd.de ist die erste im Bereich der E-Mobilität und wurde von der Eueco GmbH, dem Kompetenzträger finanzieller Bürgerbeteiligungsprozesse und Marktführer in der Realisierung digitaler Bürgerbeteiligungen, ermöglicht. „Neben Wind- und Solarparks, Netzbeteiligungen oder Mieterstrom eignet sich auch die E-Mobilität durch die Rendite hervorragend für eine Beteiligung von Bürgern“, so Josef Baur, Geschäftsführer der Eueco GmbH und fügt an: „Bürger wollen heutzutage mehr, gerade bei Projekten mit hoher Visibilität sollte eine direkte Teilhabe möglich sein“. „Wir treffen den Nerv der Zeit“, sagen auch Green City AG und Emmy. „Und freuen uns, dadurch mehr Roller durch zufriedene Kunden auf die Straße zu bringen. Auf ähnliche Art und Weise können wir uns vorstellen, unser Angebot auf weitere Städte auszuweiten. In Bürgerbeteiligungen steckt erhebliches Potenzial“.
Emmy ist einer der führenden Anbieter im Elektro-Sharing-Markt und blickt deutschlandweit auf über 60.000 angemeldete User. Neben München ist Emmy in vier weiteren Großstädten präsent, darunter Berlin und Hamburg. Die Green City AG hat langjährige Kompetenz in der Projektentwicklung erneuerbarer Energien und bietet neben Ökostrom- und Energieversorgungstarifen eine Vielzahl nachhaltiger Kapitalanlagen. Eueco ist alleiniger Experte für Bürgerbeteiligungen in allen gängigen Varianten wie z.B. prospektfreier Schwarmfinanzierung/Crowdfunding und begleitet Projekte von der Strukturierung bis hin zur automatisierten Abwicklung. (Nicole Weinhold)
