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Wien fördert europäische Komponenten mit einem Zuschuss

Der österreichische Wirtschaftsminister macht jetzt Nägel mit Köpfen. Er hat endlich die Regelungen für einen Zuschuss unterschrieben und veröffentlicht, mit dem Investoren in Solaranlagen einen Bonus bekommen, wenn sie ihre Anlagen mit europäischen Komponenten bauen.

Die Grundlage war ein Nationalratsbeschluss im Juli 2024, der noch von der damaligen Wirtschafts- und Klimaschutzministerin Leonore Gewessler vorangetrieben wurde. Damals hatten sich die Parteien im Parlament darauf verständigt, dass Investoren in Solaranlagen einen Ausgleich bekommen sollen, wenn sie mit Modulen und Wechselrichtern aus europäischer Herstellung bauen, die in der Regel teurer als die der Mitbewerber aus Fernost sind. Allerdings fehlten bisher die konkreten Durchführungsbestimmungen.

Österreich führt Bonus für europäische Solarprodukte ein

Zehn Prozent für jede Komponente

Mit der jetzt novellierten EAG-Investitionszuschüsseverordnung-Strom liegen die konkreten Regelungen vor. So bekommen die Investoren zehn Prozent Zuschuss zur Investitionsförderung, wenn sie mit Modulen bauen, die in Europa produziert wurden. Wenn sie die Leistungselektronik aus europäischer Herstellung nutzen, bekommen sie ebenfalls zehn Prozent Bonus zusätzlich zur Investitionsförderung. Damit können sie insgesamt einen Bonus von maximal 20 Prozent erhalten. Dieser kann sich nur um weitere zehn Prozent erhöhen, wenn auch ein zusätzlicher Speicher aus europäischer Produktion installiert wird. Diese Regelung wird erstmals in der nächsten Förderrunde gelten. Diese startet am 23. Juni 2025.

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Solarzellen bleiben außen vor

Die europäische Herkunft der Komponenten muss allerdings nachgewiesen werden. Dies geschieht über eine einschlägige Konformitätsbewertungsstelle. Die EAG-Abwicklungsstelle wird eine Liste erstellen, in der die Hersteller eingetragen sind, die einen Nachweis einer Konformitätsbewertungsstelle vorlegen. Aus diesem Nachweis muss hervorgehen, dass die in Anlage 1 der Verordnung festgelegten Fertigungsschritte in Europa durchgeführt wurden. So geht es bei den Modulen vor allem um den Zusammenbau und den Test. Die einzelnen Komponenten der Paneele, hier vor allem die Solarzellen, müssen dabei offensichtlich nicht aus Europa kommen.

Speicher mit europäischen Batteriezellen erhalten Bonus

Das ist bei Wechselrichtern anders. Hier muss auch die Bestückung der Leiterplatten in Europa erfolgen. Selbstverständlich sind dann auch die folgenden Produktionsschritte der Endfertigung bis hin zur Endprüfung und Verpackung in Europa anzusiedeln. Den Bonus für Stromspeicher gibt es nur, wenn auch die Batteriezellen aus Europa kommen. Außerdem müssen alle weiteren Produktionsschritte in Europa passieren: von der Fertigung des Batteriemoduls inklusive des Batteriemanagementsystems über die Montage der Hardware inklusive Bestückung, die Verkabelung, die Programmierung und Einbettung der Batteriezellen bis hin zu Endmontage und Endprüfung.

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Änderungen sofort bekanntgeben

Den Nachweis müssen die Hersteller erbringen und diesen bei der EAG-Abwicklungsstelle in deutscher oder englischer Sprache übermitteln. Sie müssen auch jede Änderung der Angaben unverzüglich bei dieser Stelle bekanntzugeben.