Vattenfall feiert heute den Neubau des Kraftwerks Boxberg, dessen Bau sechs Jahre dauerte und eine Milliarde Euro kostete. Das Kraftwerk gehört laut Vattenfall zu den „derzeit modernsten Anlagen zur Stromerzeugung aus Braunkohle“ und ist mit einem Wirkungsgrad von 44,3 Prozent effizienter als Kraftwerke wie Lippendorf und Jänschwalde, die nur auf 42,8 und 36,3 Prozent kommen.
Ein Wirkungsgrad von unter 50 Prozent bedeute jedoch, dass mehr als die Hälfte der in der Kohle enthaltenen Energie in die Luft gehe, kritisiert hingegen Gerald Neubauer von Greenpeace. Somit sei der Erfolg des Kraftwerks relativiert.
Boxberg rückt gemäß dem Naturschutzverband BUND mit 20,3 Millionen Tonnen CO2-Ausstoß auf Platz 4 der größten CO2-Emittenten in Deutschland. In Bezug auf den Klimaschutz sprechen die sächsischen Grünen von einem „großen Rückschritt“.
Proteste und Komplikationen führten in der Vergangenheit zur Verzögerung des im Jahr 2006 begonnenen Baus. Greenpeace-Aktivisten besetzten Baukräne und sprühten Protest-Parolen auf den Rohbau des Kühlturms, wodurch die Bauarbeiten unterbrochen werden mussten. Außerdem hielten die Schweißnähte eines neuen Stahltyps, welcher am Dampfkessel eingesetzt wurde, den Temperaturen nicht stand. Das Material musste ausgetauscht werden.
(Nele Hammer)