110.000 Besucher drängten sich auf der The Smarter E Europa, die die Fachmessen Intersolar Europe, ees Europe, Power2Drive Europe und EM-Power Europe vereint. 3008 Aussteller präsentierten auf dem Münchener Messegelände Technologien rund um die saubere Energieversorgung. Eindeutiger Fokus lag in diesem Jahr auf der smarten sektorenübergreifenden Vernetzung, der zunehmenden Digitalisierung und Flexibilisierung der Energieinfrastruktur. Energiemanagement und netzstabilisierende und -optimierende Technologien für den Ausgleich volatiler Erneuerbaren waren an vielen Ständen zu entdecken, aber auch elektrifizierte Wärme- und Mobilitätslösungen bis hin zum E-Bagger und zur einfachsten Power2Heat-Lösung, dem Heizstab.
Massiv an Bedeutung gewonnen haben Großspeicher, die sich besonders in Deutschland im Rahmen der Innovationsausschreibungen lohnen. Mehr dazu in unserem Hybridspecial zur Intersolar. PV und Speicher mache dort schon lange das Rennen. Aber auch die kluge Vermarktung von Strom an der Börse ist ein immer beliebter werdendes Geschäftsmodell für Großspeicher: Wenn wenig PV-Einspeisung gegeben ist, der Bedarf aber hoch ist, lohnt sich der Verkauf zwischengespeicherten Stroms. Inzwischen investieren immer mehr branchenferne Gruppen in diese Großspeicher, sogar Immobilienkonzerne. Experten sehen derweil nur Chancen auf Wirtschaftlichkeit bei Brancheninsidern, die alle Möglichkeiten des Speichers nutzen, also Eigenverbrauch, Lastspitzenkappung und Handel, soweit möglich.
Von den über 3.000 Ausstellern waren auf der Messe rund 1.000 mit entsprechenden Batteriespeichern im Gepäck in München, vor allem chinesische Firmen tummelten sich auf der Fachmesse. Allerdings gehen die meisten Speicherhersteller auch davon aus, dass es eine Konsolidierung geben wird. Schon für kommendes Jahr erwarten viele ein Halbierung der Zahl der Speicheranbieter auf der Intersolar. Das Nachsehen könnten europäische Firmen haben, die ihre Produkte nicht so günstig produzieren und anbieten können. Das Thema bleibt der Branche erhalten.
Dass Europa nun Zölle auf E-Mobile einführen will, nützt den Speicherherstellern nichts. Und auch die deutschen Autobauer waren darüber nicht erfreut. Denn sie fürchten einen asiatischen Gegenschlag, der ihnen die letzten guten Jahre als Verbrenner-Luxuslimousinen-Lieferant für China verderben könnte. Dabei ist längst klar, dass die Zukunft ohne ihre Verbrennermotoren stattfindet.
Gleichwohl, das, was den großen Speicherherstellern drohnt, zeichnet sich auch bei den Wechselrichter-Herstellern ab. So hat Fronius bereits den Abbau von 350 Stellen und Kurzarbeit bei 1.000 weiteren Jobs angekündigt. Wer sich behaupten will, muss technologischen um Längen besser sein als die günstige Konkurrenz in Asien. Ganzheitliche Systeme und zahlreiche zusätzliche Services sollen die Kundenbindung erhöhen. Es bleibt abzuwarten, wie dieses Rennen weitergeht. Der Resilienzgedanke wird dabei eine geringe Rolle spielen, zumal Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck hier einen relativ geringen Verbleib des Technologie-Knowhows in Europa als ausreichend ansieht.