Die Förderung der Solarthermie ist bei der Branche auf der Tagesordnung. So fordert Ritter Solar die Einführung der ertragsabhängigen Förderung der Sparte. „Die schlechte Förderpolitik ist die Ursache dafür, dass der Thermiemarkt nicht so richtig in Schwung kommt“, sagt Jürgen Korff, Geschäftsführer von Ritter Solar. „Der Photovoltaik wird hier viel größere Aufmerksamkeit geschenkt. Dabei ist das Potenzial der Thermie riesig. Wir fordern ein gerechtes Förderprogramm für alle Technologien, denn die nicht gerechte Förderung sehen wir als Innovationsbremse in der Solarthermie.“ Korff kritisiert, dass bisher nicht die Leistung, sondern vor allem die Größe der Anlage und damit der Flächenverbrauch gefördert wird. „Wir müssen ein System der Förderung aufbauen, bei dem es möglich ist, direkt den Ertrag zu fördern“, so Korff.
Von der Billigkonkurrenz abgrenzen
Ritter Solar will sich klar von der Billigkonkurrenz abgrenzen. Man schwimme gegen den gegenwärtigen Strom, dass Anlagen einfach nur preiswerter werden müssen, um den Markt in Schwung zu bringen. „Wir wollen keine großflächigen und schlechten Kollektoren auf das Dach bringen“, erklärt der Vorstandsvorsitzende. „Es war schon immer unsere Philosophie, leistungsstarke Qualitätskollektoren zu installieren“, ergänzt Klaus Taafel, Mitbegründer und Geschäftsführer von Ritter Solar.
Voraussetzung: Anlagenmonitoring
Um eine ertragsgesteuerte Förderung hinzubekommen, müssten die Anlagen aber mit Wärmemengenzähler ausgestattet sein, was technisch kein Problem ist. Nur so könnte man den Ertrag einer solarthermischen Anlage ermitteln. Der Bundesverband für Solarwirtschaft tut sich aber schwer mit einer solchen Art der Förderung. Schließlich sind dann die Handwerker als letztes Glied der Wertschöpfungskette mit ihrer direkten Verbindung zum Endkunden in der Pflicht, die versprochenen Erträge auch garantieren zu müssen. „Wir haben da etwas bedenken, dass das die Installateure im Sanitärhandwerk davon abhält, weiter solarthermische Anlagen zu installieren, wenn die Anforderungen zu hoch sind“, erklärt Jörg Mayer, Geschäftsführer des BSW-Solar. „Schließlich haben die Handwerker die Sanitärinstallation als lukratives Geschäft für sich entdeckt.“ Außerdem ist es überhaupt nicht sicher, dass die Handwerker unter Zeitdruck in der Lage sind, die immer komplizierter werdenden Anlagen völlig fehlerfrei zu installieren, was die Grundvoraussetzung für eine Ertragsgarantie wäre. Das steht beim BSW-Solar aber auf der Agenda. In seinem Fahrplan Solarwärme verweist der Verband darauf, dass man dem gegenwärtigen Trend zu komplizierten und aufwändigen Anlagen entgegenwirken muss und vor allem mit Blick auf die einfache Installation der Systeme muss die Branche unbedingt tätig werden. Bei Ritter Solar sieht man das Problem nicht. „Es ist unsere Aufgabe, die Installateure vernünftig zu schulen, damit die in der Lage sind, die Anlagen auch ordentlich und fehlerfrei aufzubauen“, sagt Jürgen Korff. „Schließlich soll der Endkunde auch sehen können, was seine Anlage wirklich leistet. Technisch ist das überhaupt kein Problem.“ Ein vernünftiges Anlagenmonitoring wäre aber für die Branche auch ohne ertragsorientierte Förderung der Solarthermie förderlich. (Sven Ullrich)