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Photovoltaikhersteller

Unisolar meldet Insolvenz an

Das Firmensterben in der Photovoltaikbranche scheint auch in diesem Jahr weiterzugehen. Jetzt hat es United Solar Ovonic (Unisolar) in Auburn Hills, Michigan erwischt. Der amerikanische Hersteller von flexiblen Dünnschichtmodulen wurde von der Pleite seines Mutterkonzerns Energy Conversion Devices (ECD) mitgerissen und hat am 14. Februar Insolvenz angemeldet. „Unsere derzeitige Finanzausstattung und die finanziellen Altlasten hindern Unisolar an den Investitionen, die ohne eine Umstrukturierung durch das Insolvenzverfahren für ihr künftiges Geschäft notwendig wären“, erklärt Julian Hawkins, Präsident von ECD, den Schritt des Dünnschichtproduzenten aus Michigan in die geordnete Insolvenz.

Produktion geht weiter

Anders als bei Solyndra oder Solar Millennium, die im letzten Jahr schon im Aus gelandet sind, geht bei Unisolar der Geschäftsbetrieb weiter. Das Unternehmen soll jetzt innerhalb der nächsten 90 Tage verkauft werden. Das wird Quarton Partners in Birmingham, Michigan übernehmen. „Der Verkaufsprozess, den wir heute eingeleitet haben, wird der ECD bessere Möglichkeiten bieten, den Wert für seine Anteilseigner zu maximieren und einen geordneten Verkauf von Unisolar zu führen, um damit abzusichern, dass Unisolar langfristig lebensfähig und erfolgreich ist“, lässt Julian Hawkins wissen. Die fast 70 Patente, die Unisolar in den USA hält, verbleiben indes beim Mutterkonzern.

Bruchlandung nach gutem Jahresstart

Dort sieht man die Zukunft für Unisolar derzeit noch optimistisch. „Wir glauben fest daran, dass es einen starken, nachhaltigen Handelsmarkt für Unisolar-Produkte gibt“, sagte Julian Hawkins. „Die flexiblen Photovoltaik-Module der nächsten Generation von United Solar Ovonic mit einem Wirkungsgrad von 12 Prozent sind das Ergebnis von 25 Jahren Erfahrung in der Photovoltaik. Sie ermöglichen konkurrenzfähige Produktionskosten mit einem grundlegend differenzierten Produkt.“ Ob die Produktionskosten tatsächlich so konkurrenzfähig sind, ist fraglich. Denn schon im letzten Jahr kam das Unternehmen ins straucheln, denn gerade auf dem Dünnschichtmarkt zählt der Preis. Die Produktionskosten von Unisolar stiegen aber im zweiten Quartal 2011 auf das Doppelte, während die Preise für Dünnschichtmodule in der gleichen Zeit um 20 Prozent fielen. Das Jahr 2012 indes fing für Unisolar gar nicht so schlecht an. Die Amerikaner lieferten die Module für eine 2,6 Megawatt große Solaranlage auf dem Dach des Montagewerkes für die neue Boeing 787 Dreamliner in North Charleston, South Carolina. Der Solargenerator ging Anfang dieses Jahres ans Netz und ist eine der größten Aufdachanlagen in den USA. Außerdem bestückte Solar Focus die Hülle für den Kindle eReader mit Solarmodulen von Unisolar. Damit gewann man sogar Mitte Januar den Innovationspreis in der Kategorie Eco-Design auf der International Consumer Electronics Show in Las Vegas. (Sven Ullrich)