Veränderte Marktbedingungen zwingen Firmen zum Umdenken. Dafür müssen sie sich von alten Mustern lösen.
Bis 2015 werden weltweit 180 Hersteller von Solarmodulen vom Markt verschwinden. Der größte Teil der gefährdeten Unternehmen hat seinen Sitz in Europa, den USA und Kanada. Kleine chinesische Unternehmen und Hersteller mit hohen Produktionskosten ebenfalls betroffen. Entscheidend wird Nähe zu wachsenden Märkten sein.
Der Berliner Modulhersteller und Systemanbieter Inventux Solar Technologies hat Insolvenz angemeldet. Als Grund nennt das Unternehmen den Preisverfall bei Solarmodulen. Derweil fangen strauchelnde Unternehmen an, sich an einer Antidumpingklage bei der Europäischen Kommission zu beteiligen.
Bitterfelder Solarpionier schafft Umstrukturierung nicht aus eigener Kraft. Gelingt ein Neuanfang nach dem Vorbild von Solon?
Solarhybrid hat beim Amtsgericht Arnsberg Insolvenzantrag gestellt. Firmenchef und Gründer Tom Schröder verkaufte vorher fast alle seine Unternehmensanteile. Nach all den schlechten Nachrichten, die Solarhybrid in den letzten Tagen ausgegeben hat, war es das untrügliche Zeichen für das Aus. Inzwischen hat der Projektierer aus dem Sauerland Verbindlichkeiten in zweistelliger Millionenhöhe angehäuft.
Der amerikanische Hersteller von Dünnschichtmodulen Unisolar meldet Insolvenz an. Er soll jetzt vom ebenfalls insolventen Mutterkonzern Energy Conversion Devices verkauft werden. Der behält die Patente von Unisolar.
Arise, Hersteller multikristalliner Solarzellen mit Sitz im sächsischen Bischofswerda, stellt seinen Geschäftsbetrieb ein. Die Verhandlungen mit den Investoren sind gescheitert. Die 100 Mitarbeiter müssen jetzt zum Arbeitsamt.
Der Erlanger Projektentwickler Solar Millennium stellt beim Amtsgericht Fürth einen Insolvenzantrag. Die Verschiebung der Zahlungen für die abgegebenen Projekte in den USA ins nächste Jahr kann das Unternehmen nicht verkraften. Jetzt steht auch das Großprojekt Iberosol in Spanien auf der Kippe.
Der Modulhersteller Solon aus Berlin meldet Insolvenz an. Nach gescheiterten Verhandlungen mit Banken und Investoren über die Verlängerung von Krediten, musste das Unternehmen die Reißleine ziehen. Die Branche und Energiepolitiker sehen das Bundeswirtschaftsministerium in der Mitverantwortung.