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Photovoltaik in Deutschland knackt 100-Gigawatt-Marke

Die Gesamtleistung der in Deutschland installierten Photovoltaikanlagen hat zum Jahreswechsel die Marke von 100 Gigawatt überschritten. Das geht aus den ersten Hochrechnungen des Bundesverbandes Solarwirtschaft (BSW-Solar) zum Zubau des vergangenen Jahres hervor.

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Die installierte Leistung verteilt verteilt sich auf drei Segmente: Solaranlagen mit einer Leistung von bis zu 30 Kilowatt auf Dächer von Wohngebäuden, Solaranlagen mit einer Leistung von mehr als 30 Kilowatt auf Gewerbe- und Industriedächern sowie solare Freiflächenanlagen. Der größte Teil der Leistung wurde auf den Wohngebäuden installiert. Dieser Anteil liegt bei rund 38 der 100 installierten Gigawatt. Die installierte Leistung auf Gewerbedächern beläuft sich auf etwa 29 Gigawatt. Auf Freiflächen sind Solaranlagen mit einer Gesamtleistung von rund 32 Gigawatt installiert. Dazu kommen noch 700 Megawatt an kleinen Steckersolaranlagen.

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Markt ist langsamer gewachsen

Auf Basis der Daten der Bundesnetzagentur haben die Analyst:innen des Verbands errechnet, dass im Jahr 2024 neue Solaranlagen mit einer Gesamtleistung von 17 Gigawatt ans Netz gegangen sind. Dies seien immerhin zehn Prozent mehr als im Vorjahr, als der Zubau bei 15,4 Gigawatt lag. „Mit einem in den kommenden zwei Jahren anhaltenden Marktwachstum in etwa gleicher Größenordnung schwenken wir auf die Zielgerade ein“, sagt Carsten Körnig, Hauptgeschäftsführer des BSW-Solar, mit Blick auf die Pläne der Bundesregierung, bis 2030 die installierte Solarstromleistung auf 215 Gigawatt anzuheben.

Weitere Marktbarrieren abbauen

Die nächsten Meilensteine der Energiewende zu erreichen, sei allerdings kein Selbstläufer, mahnt Carsten Körnig. Denn die Voraussetzung für eine entsprechende Investitionsbereitschaft sei ein attraktiver und verlässlicher regulatorischer Rahmen. Hierfür seien weitere politische Anstrengungen erforderlich. „Der Bau von Solaranlagen und Speichern ist essenziell für die künftige Versorgung mit preiswertem Strom und die Dämpfung der Klimafolgekosten. Die nächste Bundesregierung sollte daher Marktbarrieren abbauen und einen attraktiven Investitionsrahmen sicherstellen“, betont Körnig.

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Über sechs Gigawatt Solarparkleistung aufgebaut

So hat sich – auch aufgrund der verbesserten Rahmenbedingungen – der Solarmarkt leicht verschoben. Waren bisher vor allem Eigentümer von Einfamilienhäusern der stabile Grundpfeiler beim Zubau, waren 2024 vor allem solare Freiflächenanlagen der Wachstumstreiber. Denn es wurden 2024 Solarparks mit einer Gesamtleistung von 6,3 Gigawatt errichtet. Das sind 37 Prozent des Gesamtzubaus und gegenüber dem Vorjahr eine Steigerung der Marktnachfrage um 40 Prozent.

Mehr Solar auf Firmendächern

Auch die Gewerbetreibenden investieren immer öfter in die Photovoltaik, vor allem zur Eigenversorgung. Bei Solarstromanlagen auf Firmendächern rechnet der Verband mit einem Wachstumsplus in Höhe von rund 25 Prozent. Der BSW-Solar geht unter Berücksichtigung von noch zu erwartenden Nachmeldungen von einem Zubau von 3,6 Gigawatt in diesem Segment aus – immerhin gut 21 Prozent des Gesamtzubaus.

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Eigenheimdächer bleiben das Hauptsegment

Der Zubau von Solaranlagen auf Eigenheimdächern verlangsamte sich im vergangenen Jahr nach mehreren Rekordjahren in Folge im vergangenen Jahr. Die Hauseigentümer investierten in insgesamt 6,7 Gigawatt Solarstromleistung. Damit ist der Anteil der Anlagen mit einer Leistung von bis zu 30 Kilowatt zwar immer noch das größte Segment im Markt. Es hat aber im Jahr 2024 drastisch eingebüßt, was auch vielen Solarunternehmen zu schaffen macht. Verdoppelt hat sich hingegen der Markt für Steckersolargeräte. Von diesen sogenannten Balkonmodulen wurden im vergangenen Jahr insgesamt 400 Megawatt Leistung installiert. (su)