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Modulpreise: Unsicherheit verlangsamt die Kostensteigerungen

Die Preissteigerungen für Solarmodule hat sich jüngst etwas verlangsamt. Zwar haben die Preise für Standardmodule für Großprojekte in den vergangenen Wochen noch einmal um einen Cent pro Watt zugelegt. Sie kosten jetzt durchschnittlich 33 Cent pro Watt. Doch damit steigen die Preise langsamer als in den vorangegangenen Monaten. Die Preise für die Premiummodule mit hoher Leistung und Effizienz bleiben derzeit sogar stabil. Sie wurden in diesem Monat weiterhin für 43 Cent gehandelt. Das ist der gleiche Preis wie im Vormonat. „Die Modulpreissteigerung hat sich in den vergangenen Wochen verlangsamt und verspricht, in den kommenden Monaten komplett zum Erliegen zu kommen“, sagt Martin Schachinger, Geschäftsführer der Onlinehandelsplattform PV Xchange.

Er führt dies auf die aktuelle Situation auf dem Markt zurück. „Dies liegt hauptsächlich daran, dass sich wohl etliche Installationen verzögern, geplante Projekte verschoben werden“, beschreibt Schachinger den Grund für die wieder etwas stabileren Modulpreise.

Alle wollen Solaranlagen

Denn In der Photovoltaik trifft derzeit eine stetig wachsende Nachfrage auf unsichere Lieferketten. Nicht nur der ohnehin schon gut laufende Markt für kleine Dachanlagen nimmt weiter Fahrt auf, weil immer mehr Hauseigentümer auf die Energie- und Klimakrise mit einer eigenen Solaranlage reagieren. Auch die Energieversorger und großen Planer errichten immer mehr Solarparks im Multimegawattbereich – inzwischen immer mehr ohne Förderung. Sogar die Gewerbebetriebe fragen immer öfter nach einer Photovoltaikanlage, um sich gegen die derzeitigen und künftigen Energiepreissteigerungen zu wappnen.

Termingerechte Lieferung ist ungewiss

Gleichzeitig sieht es aber eng aus auf dem Markt für die Komponenten. Dies spricht eigentlich für Preissteigerungen. Doch dazu kommt noch, dass die Hersteller keine Zusagen machen können, wann die bestellte Ware beim Installateur, beim Großhändler oder beim Projektierer ankommt. Und ein weiterer Faktor ist, dass auch andere Komponenten jenseits der Solarmodule knapp sind. Dies betrifft vor allem Wechselrichter, aber auch teilweise Montagesysteme. Sind nicht zumindest die Komponenten der Unterkonstruktion vorhanden, kann mit der Installation auf dem Dach natürlich nicht begonnen werden“, erklärt Schachinger.

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Projekte verzögern sich

Doch auch wenn auf dem Dach alles fertig ist, kommt die nächste Hürde, die das Projekt wieder zum Stocken bringt. „Denn dann müssten der Wechselrichter und gegebenenfalls auch Speicher und Sensorik verfügbar sein. Diese Komponenten sind aber oft auf unbestimmte Zeit vergriffen, so dass die Fertigstellung der Anlage auf sich warten lässt“, weiß der PV-Xchange-Chef. „Zu guter Letzt beginnt noch das Glücksspiel darum, wann der Netzbetreiber sich die Zeit für den Netzanschluss nimmt beziehungsweise den neuen Zähler setzt.“

Modulpreise geraten unter Druck

Dies führt zu großer Verunsicherung. „Kann der Kleinanlageninstallateur seinem Hausbesitzer noch zumuten, aufgrund fehlender Wechselrichter und Energiespeicher monatelang auf die Fertigstellung seiner Dachanlage zu warten, funktioniert das bei Großprojekten in den seltensten Fällen“, weiß Schachinger. „Auch kann die Finanzierung in der Regel nicht über Monate gestreckt oder aufgeschoben werden. Deshalb werden ohne die restlichen Komponenten sicher zur Verfügung zu haben, werden folglich auch keine Module eingekauft. Auf diese Weise landen momentan verstärkt Sonderposten und Überproduktion auf dem freien Markt, wodurch die hohen Modulpreise unter Druck geraten. Ob dieser Trend längere Zeit anhält, lässt sich – wie so vieles – aktuell nicht prognostizieren“, betont Martin Schachinger. (su)

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