Die Talfahrt der Modulpreise scheint ein Ende zu finden. Damit bestätigen sich die Prognosen, die in der Branche bereits seit einigen Wochen getätigt werden. So sind die hocheffizienten Module mit einem Wirkungsgrad von mindestens 22,5 Prozent werden weiterhin mit durchschnittlich 12,5 Cent pro Watt gehandelt. Damit hat sich nicht nur diese Kategorie aufgrund der technologischen Weiterentwicklungen geändert – bisher gingen in diese Kategorie Module mit einer Effizienz von 22 Prozent ein, – sondern auch die Richtung der Preisentwicklung. Erstmals seit Juli 2024 sind die Preise dieser Module nicht gesunken.
Leichte Preissteigerung bei Standardmodulen
Doch dies spiegelt noch längst nicht die gesamte Entwicklung wider. Denn erstmals seit März 2023 verzeichnet der Modulmarkt eine Preiserhöhung. Denn Standardmodule werden derzeit für durchschnittlich 10,5 Cent pro Watt gehandelt. Das ist immerhin ein Cent pro Watt mehr als noch im Dezember 2024.
Eine Preissteigerung zeigt sich auch bei den komplett schwarzen Modulen. Diese sind bisher in die Kategorie der effizienten Module gefallen. Ab sofort werden sie wieder separat ausgewiesen. Hier hat sich der Markt derzeit auf durchschnittlich 13 Cent pro Watt eingependelt – ein halber Cent mehr als noch im Dezember 2024.
Weniger Module auf dem Markt
Was für Projektierer eher eine schlechte Nachricht ist, sollte dem Großhandel und auch den Herstellern wieder etwas mehr Rückenwind verschaffen. Martin Schachinger, Geschäftsführer des Online-Marktplatzes für Solarkomponenten PV Xchange, führt diese Preisentwicklung auf die aktuell geringere Verfügbarkeit von Solarmodulen zurück. „Im Modulbereich sind vor allem die höchsten Leistungsklassen betroffen, welche ohnehin auch in der näheren Vergangenheit nur in begrenzten Mengen vorhanden waren und oft nur an ausgewählte Kunden geliefert wurden, sowie Projektmodule für den Großanlagenbereich, die schon immer vorwiegend auf Bestellung produziert wurden“, weiß er. „Freie Mengen entstehen hier nur, wenn bereits beauftragte Projekte abgesagt oder auf unbestimmte Zeit verschoben werden.“
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Lager geräumt
Ob sich dieser Trend verstetigt, ist bis jetzt nicht absehbar. Denn am Ende des vergangenen Jahres haben die Hersteller noch alles auf den Markt geworfen, was sich in den Lagern stapelte, um die die Bücher und den Jahresabschluss nicht allzu sehr zu belasten. Installationsunternehmen und Händler bestellen natürlich erst wieder nach, wenn diese Module verbaut sind. „Folglich hält sich der Bedarf an Neuware in einem im ersten Quartal eines jeden Jahres ohnehin ruhigen Markt stark in Grenzen“, befürchtet Martin Schachinger.
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Preise hängen jetzt an der Nachfrage
Er geht davon aus, dass es noch etwas dauern könnte, bis die eingelagerten Module installiert sind. Entsprechend rechnet er mit einer verhaltenen Nachfrage. Dazu kommen noch die politischen Unsicherheiten. Denn kein Projektierer und Installateur weiß, wie sich die künftige Bundesregierung verhalten wird. „Ob die Modulpreise steigen, stagnieren oder gar erneut fallen, hängt also entscheidend davon ab, wie sich die nationale und internationale Nachfrage in den kommenden Monaten entwickelt – fast alles ist möglich, nichts gilt als gesichert“, warnt der PV-Xchange-Chef.