Die Wilsdruffer Maschinen- und Anlagenbau (Wima) in Wilsdruff bei Dresden haben sich unabhängiger von schwankenden und in der Regel steigenden Energiepreisen gemacht. Den auf dem Dach des Unternehmens liefert eine Photovoltaikanlage inzwischen einen Teil des Stroms, den die Wima zur Produktion der Siebmaschinen benötigt. Schließlich liegt der Verbrauch mit 600.000 Kilowattstunden pro Jahr sehr hoch.
320 Kilowattstunden zwischenlagern
Um diesen Energieverbrauch zumindest zum Teil mit der Sonne abzudecken, hat der Bremer Systemanbieter Powertrust eine Solaranlage mit einer Leistung von 390 Kilowatt auf das Dach in Wilsdruff gebaut. Damit die Wima die Sonnenenergie möglichst komplett nutzen kann, wurde zusätzlich ein Stromspeicher installiert, der 320 Kilowattstunden des auf dem Dach produzierten Stroms zwischenlagern kann.
Gesamter Speicher für den Eigenverbrauch
Ursprünglich war geplant, die Speicherkapazität aufzuteilen. Denn ein Teil des Speichers sollte eigentlich für die Kappung von Lastspitzen genutzt werden. Doch nach der Analyse der aktuellen Netzkosten für die Nieder- und Mittelspannung in Wilsdruff stellte sich heraus, dass es wirtschaftlicher ist, die gesamte Kapazität des Stromspeichers für den Eigenverbrauch zu nutzen. In Absprache mit dem Kunden wurde der Stromspeicher dementsprechend neu programmiert.
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Batteriemanagement ist anpassbar
Dies ist nicht endgültig. Sollten sich in Zukunft die Netzanschlusskosten ändern, kann das Energiemanagement jederzeit entsprechend angepasst werden. Bei der Konzipierung und der Installation der Speicher hat Powertrust auch auf die Sicherheit geachtet. So ist der Speicher in einem das wärmeisoliert und explosionsgeschützt in einem eigenen Raum untergebracht. Der Raum ist außerdem mit speziellen Schlössern und Türkontakten gesichert. Betritt eine unbefugte Person den Raum, schaltet sich die gesamte Anlage selbständig ab. Dies tut sie auch im Falle einer Überschwemmung des Raumes. Dazu hat Powertrust separate Schwimmschalter installiert.
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Schräges Foliendach braucht besondere Lösung
Eine Herausforderung bei der Installation der Solaranlage war die Neigung des Foliendaches. Denn bei acht Grad Neigung war eine Verankerung am Dach notwendig. Diese hat eine auf Foliendächer spezialisierte Dachdeckerei mit zusätzlichen Montagefüßen mit fester Verbindung zur Dachkonstruktion umgesetzt. Die Montagefüße sind mit einer Folie abgedeckt und mit dem Foliendach witterungssicher verbunden.
Die Unterkonstruktion auf den Montagefüßen wurde von den Installateuren von Powertrust mit drei tragenden Schienen ausgeführt. Auf diesen wurde dann das Ost-West-System montiert und ballastiert.
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Ladesäulen installiert
Der Sonnenstrom wird aber nicht nur in der Produktion der Wima genutzt, sondern auch für die Elektromobilität. Zehn Ladepunkte mit je elf Kilowatt Leistung verteilt auf insgesamt fünf Ladesäulen sorgen dafür, dass die Elektrofahrzeuge im Unternehmen jederzeit voll geladen sind. (su)