Der Landesjagdverband Schleswig-Holstein mit Sitz in Flintbek hat ein Zertifizierungssystem für solare Freiflächenanlagen entwickelt. Anhand von insgesamt 52 Kriterien in zehn Kategorien bewerten die vom Verband beauftragten Biologen, ob bei der Planung und beim Bau des Solarparks ein ökologisches Gesamtkonzept umgesetzt wurde.
Wildtierfreundliche Planung im Blick
Die Zertifizierung beginnt schon bei der Planung der Anlage und zieht sich über den Bau, den Betrieb und den Rückbau des Generators. Zunächst wird der Solarpark nach der Inbetriebnahme zertifiziert. Danach gibt es alle zehn Jahre eine Folgezertifizierung und der Solarpark wird in den Zwischenzeiten unangekündigt immer wieder kontrolliert. Der Landesjagdverband hat hier vor alle die wildtiertfreudliche Planung und Umsetzung der Projekte im Blick. Diese beinhaltet unter anderem die Schaffung von Habitaten für entsprechende Wildtiere sowie die Querungsmöglichkeiten für größere Tiere.
Zertifikat kostet Geld
Tatsächlich enthalten die Kriterien einige wichtige Hinweise für die Planer, wie etwa die Integration eines Feuchtbiotops und die Anlage von Querungen für größere Wildtiere. Größtenteils sind die vom Landesjagdverband festgelegten Grundlagen allerdings ähnlich denen, die der Naturschutzbund (Nabu) und der Bundesverband Solarwirtschaft (BSW Solar) schon vor zwei Jahren festgelegt hat. Ob die Planer und Parkbetreiber eine Zertifizierung brauchen, ist ihnen selbst überlassen. Eine Voraussetzung ist es nicht, so lange die Kommunen dies nicht festlegen. Schließlich kostet das Zertifikat Geld, auch wenn der Obolus übersichtlich ist.
Einen Überblick über die Zertifizierungskriterien sowie das Zertifizierungskonzept finden Sie auf der Webseite des Landesjagdverbandes Schleswig-Holstein. Die Kriterien für den naturverträglichen Bau von Solarparks können sie auf der Webseite des Nabu downloaden. (su)