Nur 13 Tage hat es gedauert, dann waren alle Beteiligungsoptionen für den Agri-PV-Park im oberösterreichischen Pischelsdorf am Engelbach vergeben. EWS Cosulting hatte über ein Crowdinvest allen Bürgern die Möglichkeit gegeben, sich an einem Teil der Anlage mit einer Leistung von 4,58 Megawatt zu beteiligen. Insgesamt 2,2 Megawatt Leistung konnten die Bürger:innen finanzieren. Die Mindesteinlage betrug 100 Euro. Die Beteiligung läuft über fünf Jahre und wird mit durchaus üppigen 4,3 Prozent verzinst.
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Projekte gemeinsam mit den Gemeinden entwickeln
Für Gerhard Steindl, Geschäftsführer von EWS, sind solche Finanzierungsoptionen selbstverständlich. „Wir entwickeln unsere Sonnenfeld-Projekte ganzheitlich – gemeinsam mit Gemeinden, Landwirtschaft und Forschung“, erklärt er. „Eine nachhaltige Planung und ein faires Miteinander sind der beste Weg zur heimischen erneuerbaren Energieerzeugung, die uns unabhängig von teuren fossilen Importen macht und gleichzeitig unseren Wirtschaftsstandort stärkt.“
Lokale Bevölkerung hat üppig investiert
Deshalb ist es EWS ein besonderes Anliegen, auch eine Finanzbeteiligung anzubieten. „Bürger:innen können so aktiv an der Energiewende mitwirken und davon profitieren“, begründet Gerhard Steindl den Ansatz, vor allem die Anwohner zu beteiligen. Diese haben die Möglichkeit wahrgenommen. Denn mit 36 Prozent wurde ein überaus hoher Anteil der Beteiligungen von den Gemeindebürger:innen von Pischelsdorf gezeichnet. „Es freut uns sehr, dass die Möglichkeit zur Bürger:innenbeteiligung an unserer Agri-PV-Anlage so großen Zuspruch, vor allem auch aus der lokalen Bevölkerung, erhalten hat“, betont Gerhard Steindl. „Der hohe lokale Bevölkerungsanteil spiegelt auch die Anerkennung und Wertschätzung des Projektes vor Ort wider.“
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Nur zwei Prozent Fläche für die Photovoltaik
Bei der Anlage in Pischelsdorf geht es nicht nur um die Stromerzeugung. Diese ist nur ein Zusatz zur Weiternutzung der Fläche als Acker- und als Grünland. So können nach der Installation der Solaranlage weiterhin 80 Prozent der Fläche landwirtschaftlich genutzt werden. Weitere 18 Prozent sind Biodiversitätsstreifen, und nur zwei Prozent werden tatsächlich für die Unterkonstruktion verbraucht.
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Inbetriebnahme in diesem Jahr geplant
Das Agri-PV-Projekt wird voraussichtlich noch im Frühjahr 2025 fertig und ans Netz angeschlossen. Danach liefert der Generator nach Berechnungen der Planer:innen rund sechs Millionen Kilowattstunden sauberen Sonnenstrom – zusätzlich zu den Nahrungsmitteln. (su)