Die Berliner Stadtwerke und der Stadtbezirk Friedrichshain-Kreuzberg im Zentrum der Hauptstadt haben die Installation von weiteren Solaranlagen auf Schulen vereinbart. Die Montage der Anlagen soll Anfang 2023 beginnen. Der Stadtbezirk wird damit die installierte Leistung auf den Dächern seiner Schulen mehr als verdoppeln. „Gemeinsam mit den Stadtwerken lassen wir die Dächer unserer Gebäude glitzern. Mit den neuen Photovoltaikanlagen gehen wir einen wichtigen Schritt auf dem Weg zum Solarbezirk“, sagt Bezirksbürgermeisterin Clara Herrmann (B90/Grüne).
Weitere Dächer folgen
Damit nutze der Bezirk die unbegrenzten Ressourcen der Sonne und leiste einen Beitrag zum Klimaschutz. „Photovoltaikanlagen auf unseren Gebäuden sind ein wesentlicher Baustein für den klimaneutralen Bezirk. Ich freue mich über die acht neuen Dächer und damit das bisher umfangreichste Photovoltaikpaket. Um der Klima- und Energiekrise zu begegnen, müssen wir das Tempo der Energiewende weiter stark erhöhen. Es werden weitere Solardächer folgen“, kündigt Herrmann an.
Drittes Solarpaket vereinbart
Der Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg hat aber noch mehr Potenziale. Immerhin 320 Gebäude sind im Besitz des Stadtbezirks. Jede neue Solaranlage mache sich dreifach bezahlt: im bezirklichen Etat durch langfristig berechenbare Preise, in der Klimabilanz und – vor einem Jahr noch undenkbar – auch in der Versorgungssicherheit. „Als Bezirksamt arbeiten wir kontinuierlich daran, unsere CO2-Bilanz zu verbessern. Deshalb freue ich mich über das mittlerweile dritte Solarpaket – über acht neue Photovoltaikanlagen, die auf den Dächern unserer Gebäude installiert werden“, betont Andy Hehmke, Bezirksstadtrat für Schule, Sport und Facility Management, mit Blick auf den jetzt abgeschlossenen Vertrag mit den Berliner Stadtwerken.
484 Kilowatt werden neu gebaut
Immerhin ist es nicht das erste Solarpaket, das die Berliner Stadtwerke mit Friedrichshain-Kreuzberg abschließen. Seit 2020 entstanden im Rahmen der Solarpakete bereits sieben Solaranlagen mit einer Gesamtleistung von 391 Kilowatt auf den Dächern von Schulen und Verwaltungsgebäuden in Friedrichshain-Kreuzberg. Zusammen mit dem neuen Paket von 484 Kilowatt steigt die insgesamt installierte Leistung auf 875 Kilowatt.
Anlagen werden größer
Inzwischen hat sich auch der Planungsansatz für die Anlage geändert. Wurden die Anlagen bisher auf den Eigenverbrauch vor Ort ausgelegt, werden jetzt die gesamte Dachflächen genutzt, auch wenn die Anlage dann viel mehr Strom produziert, als im Gebäude genutzt wird. Die Stadtwerke führen diese Änderung auf die Novelle des Berliner Klimaschutz- und Energiewendegesetzes vor einem Jahr zurück. Denn seither sieht der Paragraph 19 Absatz 4 des Gesetzes vor, dass bis spätestens zum 31. Dezember 2024 Solaranlagen auf der gesamten technisch nutzbaren Dachfläche von öffentlichen Gebäuden zu errichten sind. „Im Interesse eines schnelleren Solarausbaus begrüßen wir die Vollbelegung der öffentlichen Dächer sehr“, betont Stadtwerke-Geschäftsführerin Kerstin Busch. „Denn wir haben bei der ambitionierten Berliner Energiewende keine Potenziale zu verschenken.“
So entsteht allein auf der Kreuzberger Galilei-Grundschule im Rahmen des neuen Solarpakets eine Anlage aus 482 Modulen auf einer Dachfläche von 820 Quadratmeter. Vor dieser Gesetzesnovelle wäre die Anlage sicher deutlich kleiner ausgefallen, betonen die Planer der Stadtwerke.
7,8 Megawatt gebaut, 30 Megawatt in Planung
Mit den Solarpaketen für Schulen und andere öffentliche Gebäude treiben die Stadtwerke den Ausbau der Photovoltaik in Berlin mit großen Schritten voran. Immerhin elf Bezirke haben die Berliner Stadtwerke bisher mit den Solarpaketen über insgesamt 139 Anlagen mit zusammen 7,8 Megawatt Leistung beauftragt. Die Berliner Stadtwerke installieren, warten und unterhalten die Anlagen. Das jeweilige Bezirksamt verpachtet die Dächer für einen symbolischen Betrag und pachtet im Gegenzug die Solaranlage. Durch den eingesparten Netzstrom kosten die Anlagen den Bezirksämtern kein zusätzliches Geld. Darüber hinaus haben acht Berliner Bezirke mit den Stadtwerken Absichtserklärungen über den Bau von mehr als 430 Solaranlagen auf bezirkseigenen Gebäuden mit einem Gesamtumfang von fast 30 Megawatt unterzeichnet. (su)
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