Der Projektierer von Solaranlagen Baywa r.e. hat sein nächste Großprojekt ans Netz gebracht. Im südbrandenburgischen Zoberdorf, einem kleinen Ort in der Verbandsgemeinde Bad Liebenwerda im Elbe-Elster-Kreis hat das Unternehmen einen Solarpark mit einer Leistung von 21,14 Megawatt gebaut – komplett ohne Förderung.
Geringe Gestehungskosten
Denn die Handelssparte von Baywa r.e. wird die jährlichen 23 Gigawattstunden Grünstrom im Rahmen eines Stromliefervertrags (Power Purchase Agreements – PPA) abnehmen und direkt an der Strombörse vermarkten. „Die Gestehungskosten des Stroms aus dieser Anlage sind geringer als die Kosten von aus Kohle oder Gas erzeugtem Strom“, erklärt Marc Krezer, Leiter der Projektwicklung PV Deutschland bei Baywa r.e., das Geschäftsmodell. „Damit ist der Solarpark in Bad Liebenwerda nach dem 2019 realisierten Solarpark Barth V ein weiteres Projekt von Baywa r.e., mit dem wir in Deutschland Netzparität erreichen konnten.
Gemeinde bekommt Erlösanteil
Doch auch die Gemeinde profitiert von der Anlage. Denn Baywa r.e. macht mit dem Solarpark von der Regelung nach Paragraph 6 des EEG Gebrauch. Dieser Paragraph regelt die Möglichkeit der finanziellen Beteiligung der Gemeinden an den Erlösen einer Solaranlage, die im Einzugsbereich dieser Gemeinde gebaut wird.
Flächen für weitere Projekte gesucht
Entsprechend ist Herold Quick, Bürgermeister der Verbandsgemeinde Liebenwerda froh, dass der Solarpark endlich in Betrieb geht. „Die Zustimmung und Akzeptanz für dieses Projekt war bei den Zobersdorfer Bürgerinnen und Bürgern von Anfang an bemerkenswert“, erinnert sich Quick. „Allgemein verzeichnen wir ein großes Interesse an erneuerbaren Energien in unserer Verbandsgemeinde. Mit Projekten wie diesem können wir unseren Beitrag zur Energiewende leisten“, betont er. „Für eine kontinuierliche Umsetzung weiterer Projekte sind wir grundsätzlich auf der Suche nach großen Freiflächen, um so die Energiewende voranzutreiben und lokalen Mehrwert durch Kommunalbeteiligungen zu schaffen“, ergänzt Marc Krezer von Baywa.
Biodiversität im Blick
Gebaut hat den Solarpark die Berliner Projektentwicklungsgesellschaft 30Grad-Solar. „Das Projekt ‚Solarpark Bad Liebenwerda‘ haben wir gemeinsam mit Baywa r.e. erfolgreich zur Baureife geführt und bei der Flächensicherung und den Genehmigungen unterstützt“, beschreibt Sebastian Preuß, Geschäftsführer von 30Grad-Solar, den Anteil seines Unternehmens am Projekt. „Dabei konnten wir vor allem auch eine gute Lösung für die zahlreichen Feldlerchenvorkommen auf dem 22-Hektar-Projektgebiet finden, was insbesondere dem Landkreis Elbe-Elster sehr am Herzen lag.“ Zum Schutz von Boden, Natur und Landschaft wird der Solarpark extensiv als Grünlandgenutzt. Dazu kamen noch zusätzliche Ausgleichsmaßnahme für die Errichtung der Freiflächenanlage, wie etwa eine Extensivierung einer zirka 4,38 Hektar großen Ausgleichsfläche in Zobersdorf. (su)
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