Erstmals seit drei Runden haben sich wieder ausreichend Projekte für die Ausschreibung von Marktprämien für Strom aus solaren Dachanlagen beworben. Die Bundesnetzagentur konnte das gesamte ausgeschriebene Volumen vergeben. Denn bei der Behörde haben sich 155 Projekte mit einer Gesamtleistung von 342 Megawatt um die ausgeschriebenen 191 Megawatt beworben.
Damit zeigt die Anhebung der Maximalgebote von 8,91 auf 11,25 Cent pro Kilowatt im Januar dieses Jahres endlich Wirkung. Denn die Bundesnetzagentur und die Solarbranche haben vor allem den zu geringen Höchstwert für die massive Unterzeichnung im vergangen Jahr verantwortlich gemacht.
Projekte brauchen mehr Vergütung
Dass dies durchaus einer der zentralen Gründe ist, zeigt sich in der Verteilung der Förderkosten. So lag das niedrigste Gebot zwar bei 8,8 Cent pro Kilowattstunde und damit leicht unter dem ursprünglichen Höchstgebot. Doch viele Projekte brauchen eine höhere Vergütung, um wirtschaftlich zu sein. Das höchste noch bezuschlagte Gebot lag bei 10,8 Cent pro Kilowattstunde. Der mengengewichtete durchschnittliche Zuschlagswert betrug 10,18 Cent pro Kilowattstunde.
Zuschläge regional gut verteilt
Von den 155 eingegangenen Bewerbungen bekommen nach Fertigstellung 79 Projekte mit einer Gesamtleistung von 193 Megawatt eine Marktprämie. „Die Entwicklung der Ausschreibungen für Solaranlagen auf Dächern ist erfreulich, insbesondere die regionale Verteilung: Gebote wurden für Projekte in jedem Bundesland eingereicht – Zuschläge konnten Projekten in 15 Bundesländern erteilt werden“, fasst Klaus Müller, Präsident der Bundesnetzagentur, die Ergebnisse zusammen.
NRW bekommt die meisten Marktprämien
Die meisten Zuschläge gingen an Projekte in Nordrhein-Westfalen. Dort werden 19 Anlagen mit einer Gesamtleistung von 48 Megawatt mit einer Marktprämie gefördert. Nach Niedersachsen gingen elf Zuschläge für insgesamt 20 Megawatt Anlagenleistung. In Baden-Württemberg bekommen zwar nur sieben Projekte eine Marktprämie. Doch deren Gesamtleistung liegt bei 27 Megawatt. Auch in Bayern werden sieben Anlagen mit einer Marktprämie bedacht. Diese erreichen zusammen sogar eine Leistung von 22 Megawatt. Die restlichen Marktprämien gehen an Anlagen in den anderen Bundesländern. Nur im Saarland konnte sich kein Projekt in der Ausschreibung durchsetzen.
Drei Gebote bei der Innovationsausschreibung
Anders sah es bei den Innovationsausschreibungen aus. Hier werden Marktprämien für Projekte vergeben, bei denen zwei verschiedene Ökostromtechnologien kombiniert oder ein Stromspeicher integriert wird. An der jüngsten Auktion von Marktprämien in diesem Segment haben ausschließlich Solaranlagen mit Speicher teilgenommen. Drei dieser Projekte mit einer Gesamtleistung von 84 Megawatt haben sich um die Marktprämien für Strom aus Anlagen mit einer Gesamtleistung von 400 Megawatt beworben. Damit bekamen alle diese Anlagen einen Zuschlag. (su)