VHPready bietet als Standard Betreibern von Energiesystemen (Virtuellen Kraftwerken) eine einfache Steuerung verschiedenster Kapazitäten. Seit Oktober 2017 hat Franziska Schuth die Geschäftsführung der VHPready Services GmbH inne. Aufbauend auf Ihrer über 10-jährigen Berufserfahrung in der Energiewirtschaft widmet sie sich verstärkt den Bereichen Geschäftsentwicklung, Marktstrategien und Sektorkopplung.
Wie gehen Sie mit der Konkurrenz durch andere Technologien um?
Es ist einfach so, dass es in der Praxis inzwischen viele proprietäre Lösungen für die An- und Einbindung dezentraler Energiesysteme gibt. Zusätzlich gibt es aus der Politik Vorgaben, deren Entwicklung bislang parallel lief und deren Umsetzung noch andauert. Hier ist eine Harmonisierung wichtig, um Redundanzen und Zusatzkosten zu vermeiden.
VHPready richtet sich an Unternehmen der unterschiedlichen Stufen der Wertschöpfungskette, seien es Anlagenbetreiber, Systemkomponentenhersteller oder eben Betreiber Virtueller Kraftwerke. Je öfter VHPready bei den verschiedenen Playern im Einsatz ist, umso mehr lassen sich die Vorteile darstellen- eine kostengünstigere Einbindung, die schneller und weniger fehleranfällig ist. Davon profitieren alle Marktteilnehmer So könnte beispielsweise der Betreiber von Windenergieanlagen seinen Direktvermarkter schneller und einfacher wechseln, wenn diese auch VHPready nutzen.
Daher arbeiten wir weiter an einer Marktdurchdringung und der Weiterentwicklung des Standards, um die künftigen Anforderungen abzudecken, bevor viele Einzellösungen entstehen.
Welche Fortschritte können Sie verzeichnen?
Unterschiedliche Hersteller von Leitwarten und technischer Anlagen haben VHPready bereits implementiert, mehrere virtuelle Kraftwerke sind auf dieser Basis in Deutschland mittlerweile in Betrieb
Wie viele Systeme laufen parallel?
Wir können hier von einigen hundert Anlagen ausgehen, die genaue Zahl ist schwer zu ermitteln, da es eben neben den Standardisierungsinitiativen, die einheitliche Lösungen für verschiedene Anwendungsfälle entwickeln auch die schon beschriebenen Einzellösungen der Hersteller und Betreiber gibt.
Windkraftunternehmen sind also besonders interessiert an dem Thema wegen Direktvermarktung?
Für Betreiber von Windenergieanlagen kann VHPready sehr interessant sein, wenn es um die Direktvermarktung oder auch um eine eventuelle Bereitstellung von Regelenergie geht. Der Standard bietet dafür die entsprechenden technischen Voraussetzungen.
Die Betreiber dezentraler Energieanlagen, zum Beispiel die Windanlagenbetreiber - aber auch die von ihnen beauftragten Projektbüros und Systemintegratoren - stehen vor diversen Herausforderungen, wenn es um die Auswahl und die IT Anbindung einer Energieanlage an einen Vermarkter geht. Die unterschiedlichen auf dem Markt existierenden – meist proprietären - Systeme diverser Anbieter machen es schwer, die „richtige“ Lösung auszuwählen.
Die technische Anbindung der Energieanlage muss fehlerfrei möglich sein, dazu schnell und sicher. Ziel sollte es ebenfalls sein, dass die Anbindung zukunftssicher ist, das heißt dass der Betreiber seinen Vermarkter auch frei wählen kann und bei Bedarf auch wechseln. Das ermöglicht VHPready.
Dazu müssten dann auch die Vermarkter auf VHPReady setzen. Müssten sie auch Mitglied sein?
Nein. Dafür müssen sie nicht Mitglied sein. Der Standards ist auf unserer website www.vhpready.de frei abrufbar. Unser Ziel ist, dass möglichst viele Marktteilnehmer diesen nutzen.
(Nicole Weinhold)