Gerade einmal 7,6 Terawattstunden (TWh) erzeugten die über Skandinavien, Deutschland, Niederlande und Großbritannien verstreuten Windrotoren in der Hand von Vattenfall im vergangenen Jahr. Das ist vergleichsweise wenig, angesichts eines erzeugten Stromvolumens aller Kraftwerke des Konzerns von rund 130 TWh. Zwar nahm die Windstromerzeugung dank eines guten Winderntejahres sowie des Zubaus zweier großer Windparks mit dem Offshore-Windfeld Sandbank in der deutschen Nordsee sowie dem britischen Turbinenpark Pen y Cymoedd bei Vattenfall merklich zu: Um immerhin 1,8 TWh und damit 30 Prozent. Doch Vattenfalls Atomkraftwerke speisten rund fünf TWh mehr ins Netz als im Vorjahr und auch die Kohle- oder Gaskraftwerke der Schweden und die traditionellen Wasserkraftwerke legten bei der Erzeugung noch leicht zu.
Wesentlich größer ist die Bedeutung der Windkraft allerdings ausweislich der jetzt vorgelegten Geschäftsbilanz bereits für die Lukrativität des Gesamtunternehmens. So brachte der Windkraftbereich dem Gesamtunternehmen allein im letzten Quartal des Jahres 2017 – unter Nichtberücksichtigung von Sondereffekten aus dem Jahr 2016 – eine Gewinnzunahme aus dem operativen Geschäft von einer Milliarde Schwedischer Kronen beziehungsweise umgerechnet nach aktuellem Kurs von 101 Millionen Euro im Vergleich zum Vorjahr. Deutlich weniger zum Gewinnwachstum trug das schon der Bereich der Energieverteilung mitsamt Stromtransport bei: ein Gewinnplus von rund einer halben Milliarde Schwedische Kronen beziehungsweise 50 Millionen Euro. Der Bereich Kundenbetreuung und technische Lösungen (Customers and Solutions) erhöhte den Gewinn in den letzten drei Monaten des Jahres im Vergleich zum Vorjahresquartal von 30 Millionen Euro. Dem standen hingegen Gewinnrückgänge der Stromerzeugung mit konventionellen Kraftwerken sowie der Wärmeerzeugung von insgesamt rund zwei Milliarden Kronen oder 200 Millionen Euro gegenüber, so dass Vattenfall unterm Strich noch ein Quartals-Plus bei den Gewinnen von 200 Millionen Kronen beziehungsweise 20 Millionen Euro verzeichnete.
Insgesamt trug der operative Gewinn ohne Sondereffekte im Quartal aus dem Windkraftbereich rund 1,3 Milliarden Kronen oder 140 Millionen Euro bei mehr als sechs Milliarden Kronen operativen Konzerngewinns. Im Gesamtjahr 2017 betrug der Windanteil 2,1 Milliarden Kronen am operativen Konzerngewinn von 23 Milliarden Kronen.
(Tilman Weber)