Das 2015 gestartete Forschungsprojekt „Ecoswing“ soll schon Ende Februar 2019 enden – und danach auch zum Prototypenbau eines Windenergiegenerators führen. Doch schon vorher nehmen die Projektpartner nun die Messkampagne mit der Turbinenkomponente im realen Windfeld vor: Sie bauen den innovativen Drehzahlübersetzer nun in eine 3,6-Megawatt-Windenergieanlage des im Projekt federführenden chinesischen Herstellers Envision ein.
Die bisherigen Tests im Iwes-Prüfstand Dynalab in Bremerhaven ergaben, dass der Generator mit einer Gaskühlung auf -240 Grad Celsius herunter zu kühlen ist, damit er seine erwünschten Hocheffizienzwerte erreicht. Supraleitende Generatoren sollen im Vergleich zu herkömmlichen Generatoren aus Kupferdrähten die elektrischen Widerstände auf Null senken und damit verlustfrei arbeiten. Sie können daher bei gleichem Leiterdurchschnitt mehr Elektrizität verarbeiten oder umgekehrt mit 40 Prozent weniger Masse dasselbe leisten wie herkömmliche Generatoren.
Die Fraunhofer-Iwes-Forscher haben nach eigenen Angaben in ihrem Teststand nun als erste ein funktionstüchtiges Kühlsystem für den Betrieb des supraleitenden Generators in die Komponente integrieren können. Die Besonderheit der Innovation besteht zudem darin, dass nur der elektrische Teil des Generators, der Stator, tiefgekühlt betrieben werden muss, der mechanische Teil hingegen, der rotierende Läufer, nicht.
(Tilman Weber)