"Die Potenziale sind im Wald. Ich bin Förster - so wie Weihnachtsbäume eine Nebennutzung sind, ist auch Windkraft eine Nebennutzung." Das wurde also gestern mit Bezug auf die Brandenburger Energiepolitik gesagt. Anwesend waren Steeven Bretz, CDU, Thomas Domres, Die Linke, Michael Jungclaus, Die Grünen, Gregor Beyer, FDP, alle vier Mitglieder des Landtages Brandenburg und Energiepolitische Sprecher ihrer Partei.
Wenn Sie jetzt auf die Grünen oder die Linken getippt haben, dann liegen Sie falsch. Diese neue Offenheit für Windkraft im Wald ist die Position von Gregor Beyer, FDP. Das Publikum reagiert mit erstaunten Ahs und Ohs. Beyer verwies bereits vorher darauf, dass die Brandenburger FDP sich seinerzeit von der Parteimutter distanziert hatte, als es um die Regelung von Anlagenhöhen und Abständen über das Baugesetzbuch ging.
Michael Jungclaus zog Bilanz kurz der Bundestagswahlen. "Energiepolitik hätte ich mir auch stärker für den Wahlkampf gewünscht. Das, wo die Menschen den Grünen eine Kernkompetenz zu sprechen, ist nicht gezeigt worden", so der Grünen-Politiker.
Thomas Domres sprach sich für mehr Bürgerbeteiligung und Rekommunalisierung aus. "Natürlich haben Stadtwerke eine wichtige Rolle. Bürgerbeteiligung, Einbeziehung der Menschen, das können Stadtwerke leisten", so der Linke. Bei Forschung haben Staat und Unternehmen eine wichtige Aufgabe.
Herzhaftes Lachen erntete der CDU-Mann Bretz mit seiner Antwort auf die Frage, ob sich die Kanzlerin von der Energiewende abgewendet. "Wenn ich sehe, welche Riesenrunden da tagen, dann sind das am Ende doch Merkel und Altmaier, die die Energiewende voranbringt. " Das sah das Publikum wohl anders. (Nicole Weinhold)