Windkraft im Wald gewinnt immer mehr an Bedeutung. In sieben Bundesländern werden derzeit Windräder auf Waldflächen errichtet, wobei mit Beginn des Jahrzehnts der Ausbau stark zugenommen hat. Die Fachagentur Windenergie an Land hat darum einen Überblick über die Entwicklung und den aktuellen Ausbaustand der Windenergie auf Waldflächen in Deutschland erstellt.
Dabei zeigt sich, dass drei Viertel aller heute auf Waldflächen stehenden Windturbinen in der Zeit seit 2010 aufgestellt wurden. Insbesondere in Süd- und Mitteldeutschland zeichnet sich dieser Trend deutlich ab: in Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz steht jeweils ein Viertel des Anlagenparks auf Waldstandorten. In Bayern und Hessen befindet sich jede fünfte Anlage im Wald. Ende 2015 gab es die meisten Windräder im Wald in Rheinland-Pfalz, nämlich 350 der bundesweit 1.200 Anlagen. An zweiter Stelle folgt Brandenburg mit 240 Anlagen. In bayerischen Wäldern waren es Ende letzten Jahres 190 Windturbinen, in Hessen 180 Anlagen. Den zahlenmäßig stärksten Zuwachs innerhalb eines Jahres gab es 2015, als 282 Neuanlagen auf Waldflächen ans Netz gingen.
Die Studie gibt einen Überblick über Waldarten und Verteilung nach Bundesländern und Besitzverhältnissen. Dabei zeigt sich, dass rund die Hälfte des Waldes in privatem Besitz ist. Auch hier gibt es viele Besitzer, die sich zusätzliche Einnahmen durch Pachten vorstellen können. Außerdem stellen auch viele Bundesländer landeseigene Flächen für die Windkraft zur Verfügung.
Vorgestellt werden zudem politische Ziele und Vorgaben der Landesraumordnung sowie Empfehlungen der Bundesländer für die Planung auf Waldstandorten. Vorgaben der Länder, in denen die Windenergienutzung auf Waldflächen bislang nicht zulässig ist, werden ebenfalls kurz dargestellt. Fazit der Studie: Fast alle Bundesländer zeigen sich für das Thema Wind im Wald offen und haben dazu entsprechende Vorgaben verfasst. Untersucht werden müssen allerdings weiterhin die Auswirkungen auf Waldbewohner.
(Nicole Weinhold)