Brevini hat das Getriebe für den finnischen Windenergieanlagenhersteller Winwind in Deutschland entwickelt und auf einem eigenen Prüfstand getestet. Es soll im Prototypen der Winwind-3-D120 eingesetzt werden, einer Onshore-Anlage mit drei Megawatt Leistung und 120 Metern Rotordurchmesser. Mit 35 Tonnen Gewicht wiege das Getriebe laut Unternehmensangaben rund 25 Prozent weniger, als die Drei-Megawatt-Getriebe bisheriger Winwind-Turbinen.
Erst im vierten Quartal 2010 hatte Brevini die Montagehalle inklusive Prüfstand für mehrere Millionen Euro in Bad Homburg fertig gestellt. „Jetzt stehen die nächsten zwei Prototypen der Serie auf dem 6,4-Megawatt-Prüfstand“, sagt Brevini-Sprecher Bernhard Rensinghoff. Auf 400 bis 500 Getriebe sollen die Kapazitäten für Montage und Tests in Deutschland ausgebaut werden.
Gleichzeitig baut Brevini in Yorktown, im US-Bundesstaat Indiana, eine Fertigung für jährlich 1000 Windenergiegetriebe, inklusive Wärmebehandlung und Teststand auf. 50 Millionen Euro investierte das Unternehmen in den Standort, um ab dem dritten Quartal 2011 Getriebe für Anlagenleistungen zwischen 0,9 und 3,5 Megawatt zu produzieren.
Damit ging Brevini in Vorleistung, denn außer Winwind sind derzeit keine Abnehmer für die Windenergiegetriebe bekannt. Das Unternehmen ist jedoch bereits seit 1970 in den USA präsent, was den Markteintritt erleichtern soll. „Wir stehen mit allen großen Namen der Branche in Kontakt“, gibt sich Rensinghoff zuversichtlich. Synergien erhofft sich Brevini am US-Standort durch die angebundenen Montagehallen für Industriegetriebe. Für die weltweite Wartung und Instandhaltung der Brevini Windgetriebe hat das Unternehmen eine Kooperation mit der in Yorktown ansässigen VAT Service LLC geschlossen. (Denny Gille)