von Katharina Wolf
„Wir danken Holger Giebel und Gregor Prass für ihren unermüdlichen Einsatz in den letzten Jahren. Sie haben aus einer Idee ein innovatives Start-up geformt und den Nachweis angetreten, dass dem Werkstoff Holz aus ökologischer und ökonomischer Sicht die Zukunft im Turmbau gehört“, so der neue geschäftsführende Hauptgesellschafter Edwin Kohl in einer Presseerklärung. Zusammen mit Jeroen Haberland leitet der Unternehmer künftig die operativen Geschäfte von Timbertower.
Kohl und Haberland sind auch Geschäftsführer der Impulsus Clean Technologies GmbH, die Ende als Investor bei den Holzturmbauern eingestiegen war. Impulsus Clean Technologies sieht sich als „Impulsgeber für den erfolgreichen Markteintritt ihrer innovativen Technologie-Start-Ups aus den Bereichen Windenergie, Elektromobilität und Recycling sowie dem damit verbundenen Aufbau nachhaltiger, ökonomischer und ökologischer Industrieunternehmen“, so heißt es auf der unternehmenseigenen Homepage.
Über die Gründe für den Wechsel der Geschäftsführung teilte das Unternehmen nichts mit. Holger Giebel, der bereits zum 1. Januar 2015 Timbertower verlassen hatte, hatte seinerzeit in einer E-Mail mitgeteilt, es sei „Zeit, sich neuen Herausforderungen zu stellen“.
Fünf Hybridtürme für Bayern
Die neue Geschäftsführung kündigte an, das Unternehmen zu einem industriellen Turmlieferanten weiterzuentwickeln. „Wir sind auf einem guten Weg und haben die nächsten Aufträge bereits erhalten“, so Edwin Kohl. Dabei handelt es sich um Türme für Vensys 2,5-MW-Anlagen, die bis Ende 2015 in Bayern errichtet werden. In diesem Projekt will das Unternehmen eine neue Hybrid-Variante einsetzen: Oberhalb eines Holzturmes von 80 Metern schließt sich ein Stahlrohradapter mit 60 Metern Höhe an. Wiederum komplett aus Holz werden drei 140 Meter hohe Türme sein, die in Nordrhein-Westfalen errichtet werden sollen. Das Unternehmen rechnet mit einer Baugenehmigung im ersten Halbjahr 2015.
„Damit würde Timbertower seinem Ruf als Pionier der Branche erneut gerecht werden. Einen höheren Holzturm im Windsektor gibt es nicht“, so Jeroen Haberland. Welchen Anlagentyp die Türme tragen sollen, stehe noch nicht fest, sagte Haberland auf Anfrage. Mit der Genehmigung werde noch im ersten Halbjahr 2015 gerechnet. Die Projektrechte für die beiden Windparks liegen bei der 2° Project Finance GmbH, einer Gesellschaft zur Finanzierung von Referenzprojekten für Timbertower, die ebenfalls dem Mehrheitseigentümer Edwin Kohl, gehört.
Ende 2012 hatte das Unternehmen den ersten Holzturm für eine Multimegawatt-Windenergieanlage errichtet. An der nördlichen Stadtgrenze von Hannover, gut sichtbar von der Autobahn 2, trägt er eine getriebelose Vensys 2,5 MW-Anlage.