Nicht wenige Häuslebauer haben mittlerweile so eine kleine 2,5kW-Anlage auf dem Dach oder auf dem Grundstück installiert. Für kleinere Unternehmen und Mittelständler ist das zu klein und lohnt den Aufwand nicht. Die riesigen Turbinen, die mittlerweile überall in der Landschaft stehen sind allerdings zu überdimensioniert. Die Mitte ist durch den Begriff Kleinwindanlage durch den Bundesverband Wind Energie e.V. (BWE) auf zwei Symposien im Jahr 2009 in den Fokus genommen worden. Es geht dabei um Anlagen bis zur 100 kW-Grenze. Die offizielle Definition von Kleinwindanlagen wird durch die IEC-NORM 61400-2:2006 („design requirements for small wind turbines“) enger gezogen. Als kleine Windenergieanlagen gelten danach alle Anlagen, deren überstrichene Rotorfläche kleiner ist als 200 Quadratmeter bei 350 W/m². Daraus ergibt sich eine maximale Leistung von 70 kW. Der Turm ist in der Regel nicht höher als 20 Meter. Bei den derzeit marktgängigen Anlagen liegt die Leistung in der Regel bei zwischen 5 und 10 kW. Und das Erneuerbare-Energien Gesetz sieht bei der 30kW-Grenze das Limit für den "Hausanschluss als wirtschaftlichsten Anschlusspunkt".
Ob es dabei um das Absichern der Stromversorgung in netzfernen Gebieten, die Zusatzversorgung von energieintensiver Produktion angesichts steigender Strompreise oder ein klares Bekenntnis einer Firma zu nachhaltigem Wirtschaften geht, die Gründe mögen verschieden sein. Die KWEA sind eine gute Investition in die Zukunft und können die allseits bekannten Solarmodule auf den Dächern vieler Scheunen mittelfristig gut ergänzen.
Aus Sicht der Hersteller könnte in diesem Markt eine solide Käuferbasis erwachsen, wenn man gute schlüsselfertige Pakete mit Schulung, Installation, Wartung und Service in hoher Qualität anbietet. Das Problem liegt hierbei oft in den versprochenen Leistungskapazitäten, die eher vom Standort als von der gewählten Turbine abhängen - ganz zu schweigen von der Nabenhöhe der Windturbine. Insofern ist gleich zu beginn eine transparente Kommunikation nötig. Durchschnittliche Windgeschwindigkeiten unter 5 m/s können wenig Leistung erbringen, eigentlich sind 7m/s anzustreben, was sicher an vielen Standorten erst einmal nachgeprüft werden muss, denn oft ist der Wind abgelenkt durch nahe Gebäude, Wälder oder ähnliches.
Als Ergebnisse des BWE-Symposiums wurden einige Vorträge als PDF veröffentlicht, die auf der Website des BWE heruntergeladen werden können: (jw/BWE)
2. BWE-Kleinwindsymposium 10/2009:
- Holger Peters, InsensusTechnologie der Kleinwindanlagen,
- Genehmigungsverfahren von KWEA, Dr. Phillip Fest, BMU
- KWEA: Betriebserfahrung und Ertragsabschätzung, Paul Kühn, IWES
- Dachanbindung von KWEA, Prof. Dr. Jochen Twele, htw Berlin
- Germanischer Lloyd (8 MB)Zertifizierung von KWEA, Pollicino,
1.BWE-Kleinwindsymposium 3/2009:
- , Dipl. Ing. Kai-Uwe Broek, Geschäftsführer der Firma Kleinwindkraftanlagen im städtischen Bereich
- , Walter EggersglüßKleinwindkraftanlagen in Schleswig-Holstein
- , Fabio Pollicino, Germanischer Lloyd Industrial Services GmbHCertification of Small Wind Turbines (SWT)
- , Marten Jensen, EasyWindAnwendungen von Kleinwindanlagen
- , Dr. Torsten LeifertInselsysteme mit Wind- amp; Solarenergie