Springe auf Hauptinhalt Springe auf Hauptmenü Springe auf SiteSearch
Konsolidierung Windenergie

Senvion kauft Rotorblatthersteller Euros

Nachdem Senvion erst im August Anteile des Windturbinenunternehmens Kenersys in Indien gekauft hatte, weitete die Firma nun ihre Produktionsstandorte für Rotorblätter auf Polen aus. Bisher stellte das Unternehmen die Rotorblätter in Bremerhaven und in Vagos (Portugal) her. Nun kamen die Euros-Fertigungsstandorte in Żory-Warszowice und Ustron im Süden Polens hinzu. Auch das Fertigungspersonal von Euros wurde übernommen.

Der Hamburger Windenergieanlagenhersteller übernahm das Berliner Unternehmen vollständig in einer Bartransaktion, also gegen Überweisung eines nicht genannten Betrages. Der Kauf von Euros soll laut Senvion der Produkteinführungs- und Markteintrittsstrategie zugute kommen: „Durch den Kauf eines Formwerks und mit dem erfahrenen Form- und Rotorblattentwicklungsteam kann Senvion eine kürzere Produkteinführungszeit für neue Rotorblätter realisieren“, sagte Jürgen Geißinger, Geschäftsführer von Senvion. Das Unternehmen könne so schneller neue Märkte mit neuen Produkten erschließen. Wie andere Windturbinenhersteller auch, präsentiert Senvion bei zunehmend kürzeren Entwicklungszyklen immer neue Turbinentypen mit immer größeren Rotoren.

Durch die Übernahme von Euros rüstet sich Senvion für die neuen Marktbedingungen, die beispielsweise in Deutschland mit dem neuen EEG 2017 auf die Firmen der Windenergiebranche zukommen. Niedrige Preise in der Ausschreibungskonkurrenz zu anderen Firmen bieten zu können, ist hierbei wichtig. Senvion profitiert durch Euros von dessen langen Forschungs- und Entwicklungserfahrungen. Der Komponentenhersteller hatte zuletzt Rotorblätter von 81,6 Metern hervorgebracht. Vor dem jetzigen Euros-Deal hatte es in diesem Jahr bereits einen anderen Kauf eines Rotorblattherstellers durch einen Windturbinenhersteller gegeben: Die US-amerikanische Firma GE gab im Oktober den Kauf des dänischen Weltmarktführers unter den Rotorblattherstelllern LM Wind Power bekannt. LM hatte kurz davor auch das inzwischen weltweit längste Rotorblatt mit 88,4 Metern Länge entwickelt. Der Auftrag war vom Offshore-Windenergieanlagen-Hersteller Adwen gekommen.
(Hannah Keyser)