Zum sechsten Mal veranstaltete das Zentrum für Windenergieforschung der Universitäten Oldenburg, Hannover und Bremen (Forwind) die Job- und Bildungsmesse Zukunftsenergien Nordwest in Bremen. Mehr als 2500 Besucher informierten sich dort am 20. und 21. März über berufliche Perspektiven in der Erneuerbare-Energien-Branche. Sowohl Unternehmen als auch Universitäten oder Weiterbildungsanbieter zählten zu den 62 Ausstellern. „Wir sind sehr zufrieden“, sagt Simone Fein, Projektleiterin der Messe bei Forwind. „Es wurden erste Gespräche zwischen Ausstellern und Bewerben geführt und so der Weg für den Einstieg in ein Unternehmen geebnet.“ Über 300 Stellenangeboten waren an einer Jobwand ausgeschrieben. Dort konnten sich die Suchenden über offene Stellen informieren und anschließend direkt am Messestand mit Personalverantwortlichen erste Gespräche führen. Es lohnte sich also, mit seinen vollständigen Bewerbungsunterlagen auf der Messe zu erscheinen. Idealerweise ließ man vor Aushändigen der Unterlagen noch einmal die Fachleute des kostenlosen Bewerbungsmappen-Checks drüber schauen.
Wen die Erneuerbaren-Energien-Branche sucht, weiß auch Ute Meyer-Heinemann von EE-Jobs, einer Internetplattform, die spezielle für Jobsuchende in diesem Bereich ausgerichtet ist. „Es werden vor allem Ingenieure und Personal im Bereich Administration und Management gesucht. Ebenso gibt es zahlreiche Jobangebote für Servicetechniker sowie aus dem Bereich Marketing. Auslandseinsätze werden in Zukunft für Arbeitnehmer in der Branche eine größere Rolle spielen“, erklärt sie in einem der Vorträge, die während der Messe besucht werden konnten. Bewerber können also mit Fremdsprachenkenntnissen und der Bereitschaft ins Ausland zu gehen punkten.
Die Ausstellerlandschaft auf der Messe war geprägt von der Windenergie. „In den vorherigen Jahren war die Windkraft auch dominierend, aber unter den Ausstellern gab es enenso Vertreter anderer Branchen, wie der Biomasse oder Solarenergie“ so Fein. Woran liegt es, dass heutzutage die Windenergie fast ausschließlich die Jobs in der erneuerbaren Sparte oder zumindest die auf der Messe präsentierten Jobs stellt? Die Wertschöpfungskette der Windenergie liegt in Deutschland. Hier wird geforscht, entwickelt und produziert. Damit sind auch die Arbeitsplätze in Deutschland. In Branchen wie der Photovoltaik wird zwar hier geforscht, Produktionsstandorte werden aber zunehmend ins Ausland verlegt.
Ein weiterer Trend: Die Informationstechnologie (IT) nimmt eine immer stärkere Rolle in der regenerativen Branche ein. Grund dafür ist zum Beispiel der Ausbau der intelligenten Energienetze, der sogenannten Smart Grids. Ziel der Technologie ist es, alle Akteure des Energiesystems, also sowohl Stromerzeuger als auch -verbraucher, miteinander zu vernetzten, um einen energieeffizienteren Betrieb zu schaffen. Für diesen Informationsaustausch bedarf es Fachleute aus der IT-Branche.
Studienschwerpunkte hervorheben
Auf was sollten Studenten aus dem Bereich der erneuerbaren Energien achten? Die im Zuge der Energiewende entstanden Studiengänge genießen nicht bei jeder Firma höchstes Ansehen. Nicht etwa weil es an Fachwissen mangelt. Vielmehr ist der Grund dafür, dass die genauen Studieninhalte nicht bekannt sind und sie sich von Hochschule zu Hochschule unterscheiden. Daher ist es wichtig, die Studienschwerpunkte in den Bewerbungsunterlagen klar hervorzuheben. Ein zusätzliches Praktikum im gewünschten Bereich kann ebenfalls sehr hilfreich sein. Damit dürfte der Start ins Berufsleben gelingen.
(Bettina Vogl)
Für die, die noch auf der Suche sind: Die nächste Zukunftsenergien Nordwest findet turnusgemäß am 11. und 12. März 2016 in Oldenburg statt. Wer bis dahin nicht warten möchte, kann das eejobs-Portal auf unserer Homepage nutzen.