Tilman Weber
Die in unserem Dezemberheft veröffentlichte Jahresumfrage von ERNEUERBARE ENERGIEN zu den Erwartungen für das neue Windenergie-Branchenjahr lesen Sie hier nochmals in einer ergänzenden Bilderstrecke - mit den wichtigsten Zitaten.

David Hardy, Executive Director und CSO von Senvion: „Wir sind sehr zufrieden mit der initialen Marktreaktion auf unsere neue Senvion 4.2 MW-Turbine. Wir erwarten,
dass die Nachfrage 2019 noch weiter ansteigen wird und werden sie daher ins Zentrum unserer Vertriebsaktivitäten stellen.“

Andreas Nauen, Offshore-CEO bei Siemens Gamesa: "Die technologische Entwicklung bei Offshore-Turbinen, Logistik-Konzepten und der Fertigung wird 2019 und in den Jahren darauf
weiter zügig voranschreiten. Eine größere Bedeutung kommt aus unserer Sicht jedoch der Internationalisierung des Marktes für Offshore-Windenergie zu. Kurzfristig erwarten wir starke Impulse von neuen Märkten, insbesondere Taiwan und den USA."

Alex Robertson, Vice President Sales DACH, Vestas: "Deutschland ist nach wie vor der größte Windenergiemarkt Europas. Deutschland bleibt Vorreiter, Volumenmarkt und Innovationszentrum.
Mit unserer 4 MW Plattform und der V150 haben wir die passende Technologie für den deutschen Markt – die Anlagen bieten niedrigste Stromgestehungskosten bei gesteigerter Produktivität. Und unsere Entwicklung geht weiter."

Alexander Koffka, Geschäftsleitung Investorenbetreuung, Abo Wind: "Der Anteil Deutschlands am Umsatz der Abo Wind AG ist von einst 70 Prozent auf unter die Hälfte gesunken und wird wohl weiter fallen. Entscheidender ist, dass wir die Zahl der Länder,
in denen wir als Planer aktiv sind, seit 2015 auf 17 mehr als verdoppelt haben. Unter diesen 17 wird Deutschland wohl am bedeutendsten bleiben. Global ist zu konstatieren, dass die Perspektiven durch die erreichten Kostensenkungen immer besser werden."

Alexander Jäger-Bloh, Geschäftsführer Dean-Gruppe: „Die Genehmigungsverfahren für Windenergieprojekte werden in Deutschland immer anspruchsvoller. Derzeit herrscht ein Genehmigungsstau. Verfahren müssen immer öfter zur Erreichung hoher Rechtssiche
als öffentliche Verfahren geführt werden. Das Erstellen von Bebauungsplänen erhöht da die Sicherheit am Standort und schützt vor konkurrierenden Projekten. Letztlich verhindert aber diese Sorgfalt nicht, dass viele Genehmigungen angegriffen werden."

Andreas Pick, Leiter Projektentwicklung Windkraft Onshore, EnBW: "Unser Schwerpunkt liegt weiterhin auf dem Ausbau unseres eigenen Windkraftportfolios und damit auf unserer Projektentwicklung vor allem in Deutschland aber auch in Schweden und Frankreich.
Den Ausbau treiben wir auch mit Partnern voran. 2019 wird die EnBW außerdem verstärkt Dienstleistungen für Besitzer anbieten, deren Windkraftanlagen in die Jahre kommen beziehungsweise aus der EEG-Förderung fallen."

Jens Edler-Krupp, Leiter Wind Onshore Deutschland, Innogy SE: „Innogy sieht in Deutschland nach wie vor den europäischen Wachstumsmarkt für Wind Onshore. Das liegt an der hierzulande hohen Verlässlichkeit der Ausbauziele. Kehrtwenden, wie wir sie in
Großbritannien, Polen, Spanien schon sahen, sind hier nicht zu erwarten. Jedoch wird es mehr zu einem Glückspiel, ob Projekte realisiert werden können. Zu Windparks, deren Vergütung endet: Wir unterstützen, die Fläche wo möglich für Repowering zu

Mandy Bojack, Geschäftsführerin Sabowind: "Der Gesetzgeber lässt uns auch für 2019 weiter in der Planungsunsicherheit. Ja, wir werden uns an den Ausschreibungen beteiligen. Ich würde uns in der Windbranche alle als Berufsoptimisten bezeichnen. Wir al
entwickeln heute Projekte, für deren Umsetzung wir die Gesetzesgrundlage gemäß Fortschreibung des EEG noch nicht kennen. Wir werden in 2019 in gleicher wie bisher neue Projekte umsetzen. Den eigenen Service und die Wartung werden wir weiter ausbauen.

Ralf Breuer, Geschäftsführer der UKA Meißen Projektentwicklung: „Die klassische Projektierung von Onshore-Windparks bleibt auch 2019 unser ‚Brot und Butter‘-Geschäft. Dabei kooperieren wir künftig verstärkt auch mit regionalen Projektierern. Z
diversifizieren wir unser Geschäft ein Stück weit. Nachdem wir 2018 mit dem Aufbau des Solargeschäfts begonnen und erste Flächen akquiriert haben, werden wir diese Freiflächen-Projekte 2019 deutlich forcieren.“
![<p><strong>Catrin Jung-Draschil, Head of Market Development Offshore Vattenfall: "Aufgrund unserer Erfahrungen aus Offshore-Ausschreibungen müssen wir uns für eine eventuelle Sonderausschreibung in Deutschland nicht warmlaufen. Wir sind in unseren internen Prozess</strong></p><p>soweit, zeitnah wettbewerbsfähige Angebote abzugeben. Zur Ausschreibung um Hollandse Kust 1&2 in den Niederlanden denken wir, dass wir die Wirtschaftlichkeit des Projekts bestätigen [und] weitere Null-Cent-Gebote abgeben können, so der Rahmen stimmt." </p> - © Foto: AndreasFriese <p><strong>Catrin Jung-Draschil, Head of Market Development Offshore Vattenfall: "Aufgrund unserer Erfahrungen aus Offshore-Ausschreibungen müssen wir uns für eine eventuelle Sonderausschreibung in Deutschland nicht warmlaufen. Wir sind in unseren internen Prozess</strong></p><p>soweit, zeitnah wettbewerbsfähige Angebote abzugeben. Zur Ausschreibung um Hollandse Kust 1&2 in den Niederlanden denken wir, dass wir die Wirtschaftlichkeit des Projekts bestätigen [und] weitere Null-Cent-Gebote abgeben können, so der Rahmen stimmt." </p> - © Foto: AndreasFriese](/sites/default/files/styles/image_gallery__s/public/schlutersche/catrin_jung_draschil_vattenfall-web.jpg?itok=5RX4KpgV)
Catrin Jung-Draschil, Head of Market Development Offshore Vattenfall: "Aufgrund unserer Erfahrungen aus Offshore-Ausschreibungen müssen wir uns für eine eventuelle Sonderausschreibung in Deutschland nicht warmlaufen. Wir sind in unseren internen Prozess
soweit, zeitnah wettbewerbsfähige Angebote abzugeben. Zur Ausschreibung um Hollandse Kust 1&2 in den Niederlanden denken wir, dass wir die Wirtschaftlichkeit des Projekts bestätigen [und] weitere Null-Cent-Gebote abgeben können, so der Rahmen stimmt."

Marko Lieske, Geschäftsführer VSB Holding: "Deutschland wird für VSB einer der Kernmärkte bleiben. Die Flächen sind da und bieten großes Potential fürs Repowering, nicht erst ab 2020. Der Genehmigungsstau in den Planungsbehörden mag den Weg steini
machen, aber das werden wir überwinden. Ein stabiler Markt ist auch Frankreich. Hier haben wir uns seit 2001 eine führende Position erarbeitet. Der Markt in Polen lebt wieder auf. Zusammen mit Mercedes-Benz zeigen wir dort, welche Chancen PPA bietet."

Johannes Lackmann, Geschäftsführer Westfalenwind: "Nach meiner Einschätzung wird der Genehmigungsstau weiter anhalten. Des Weiteren sind die BImSchG-Verfahrensdauern schon so lang, dass die genehmigten WEA oft nicht mehr dem Stand der Technik entsprech
und nach erteilter Genehmigung umgeplant werden müssen. Das gilt selbst an Repowering-Standorten, wo seit 18 Jahren konfliktfrei WEA betrieben werden. Wir müssen die Illusion beenden, Klimaschutz und Energiewende seien zusammen Ziele der Umweltbewegung.

Hartmut Brösamle. Projektentwicklung onshore national, WPD: "In den kommenden Jahren liegt der Schwerpunkt der Realisierungen in Windparks in Frankreich, Spanien, Skandinavien, Taiwan und Chile. Aber wir glauben nach wie vor an den deutschen Markt
und sind uns sicher, dass dieser sich dem weltweiten Trend nicht verschließen wird und zurückkommt. Anders kann Deutschland seine Klimaschutzziele nicht erreichen. Von daher verstärken wir auch unsere Aktivitäten in Deutschland."

Matthias Brandt, Vorstand Deutsche Windtechnik AG: "Die Deutsche Windtechnik setzt in 2019 ihr internationales Wachstum verstärkt fort. Die ausländischen Märkte werden sukzessive aufgebaut. 2018 wurden die ersten zwei interkontinentalen Einheiten
gegründet: USA mit Schwerpunkt onshore und Taiwan mit Schwerpunkt offshore. Für 2019 steht ein Ausbau der Offshore-Aktivitäten in UK an. Geschäfte bahnen sich latent in weiteren Märkten an, infolge steigenden Internationalisierungsgrades unserer Kund

Ian-Paul Grimble, Geschäftsführer PSM: „Nach der Markteinführung des Blattlagerüberwachungssystems BBG arbeiten wir weiter an unserem Kernthema intelligente Instandhaltung. So beteiligen wir uns aktuell an einem Forschungsprojekt
mit dem Ziel, an einem Forschungsprojekt mit dem Ziel, Hauptlager an Windenergieanlagen der 1,5 bis 3 Megawattklasse direkt auf der Anlage und ohne den Einsatz von Großkränen durchzuführen.

Guido Vieten, Geschäftsführer Ecofin Concept: "Unser Rat an Anleger: Aufgrund steigender Investitionsvolumina
auch bei Windeinzelanlagen durch immer leistungsstärkere Windenergieanlagen sollten sich auch windaffine Investoren einmal Solareinzelangebote ansehen um die Energiewende weiter mit voranzutreiben."

Nicolai Herrmann, Berater, Enervis Energy Advisors: "In einem funktionierenden Wettbewerb kommen die effizientesten Standorte und Technologien zum Zuge. Dies muss das primäre Ziel eines Ausschreibungssystems sein. Zweitens muss es klar, verlässlich
und ohne „Hintertüren“ sein. Nur so können die Akteure beispielsweise auf Basis von Marktmodellen eine belastbare Planung vornehmen. Erst dann ist eine Strategie möglich, die nicht schon nach der nächsten Ausschreibungsrunde oder EEG-Novelle obsol

Marc Kohlenbach, Senior Key Account Manager, Statkraft: "Nach wie vor ist die Direktvermarktung
von gefördertem, erneuerbarem Strom eines der Kernthemen von Statkraft in Deutschland. Die Aktivitäten in diesem Bereich plant das Unternehmen auch im Jahr 2019 weiter auszubauen."

Carsten Hoffmann, Vorstand GGEW AG: "Es soll künftig verstärkt unternehmensweit wertschöpfungsübergreifend gedacht werden und hierdurch sollen neue Energiedienstleistungen entstehen - von der Energieerzeugung über die Netze und den Handel bis hin
zu den Verbrauchern. In einem ersten Schritt nehmen wir an einem Forschungsprojekt mit Schwerpunkt "predictive maintenance" teil. Ziel ist, die Anlagen besser zu verstehen und Rückschlüsse auf einen optimalen Betrieb zu ziehen: mit digitaler Technik."

Stefan Sewckow, Geschäftsführer der MVV Trading GmbH: "Die MVV Gruppe bietet den Eigentümern von Windkraftanlagen, die aus der EEG-Förderung laufen, die ganze Bandbreite von Optionen an – von Verkauf oder Rückbau über Repowering bis zum Weiterbetr
auf neuer Vermarktungsbasis. Die Vergütung erfolgt am Börsenpreis indiziert oder über Garantiepreis, ergänzt um eine Beteiligung an Mehrerlösen. Zugleich betrachten Fachleute von uns die Kostenseite und optimieren bestehende Verträge rund um die WEA

Holger Fritsch, Geschäftsführer Bachmann Monitoring: "Wird es 2019 durch uns mehr Steuerungsintelligenz für Windparks geben, dass also Anlagen sich „klüger“ verhalten? Eindeutig ja! Zum Beispiel Windturbinen mit „individual pitch control" (IPC)
sehr stark auf den Markt. Und dieses IPC hilft natürlich auch im Bereich der Türme. Es bringt Materialeinsparungen. Solche schlankeren Turmdesigns erfordern eine durchdachte Turmstruktur-Formgebung und die Vermeidung ungünstiger Betriebszustände."

André Köhnke Director Wind Power, Industry Management and Automation, Phoenix Contact Electronics GmbH: "Mit der Einführung und Weiterentwicklung des sogenannten Blade Intelligence Systems bieten wir den OEM sowie Windparkbetreibern die Möglichkeit,
die Anlageneffizienz durch die richtige Überwachung zu steigern und Sicherheitsfunktionen wahrzunehmen. Neue Technologien und Wireless-Sensorik erlauben ein nachhaltiges effizientes Wartungsmanagement sowie wirtschaftliches Retrofitting älterer Turbinen

Po-Wen Cheng, Professor am Stuttgarter Lehrstuhl für Windenergie SWE: "Die schwimmenden Windenergieanlagen werden in den kommenden Jahren sich weiterentwickeln. Herausforderung ist die Kostenoptimierung von Komponenten wie der schwimmenden Substruktur,
dynamischer Kabel, der Vertäuungssysteme und die Regelung von schwimmenden Windenergieanlagen. Unserer Forschungsschwerpunkt liegt in dem Verständnis von der Dynamik schwimmender Windenergieanlagen: Wie kann man sie regeln damit das System stabil bleibt

Hermann Albers, Präsident Bundesverband Windenergie: "Der Point of no Return der Energiewende ist längst überschritten. Die AKW-Abschaltung steht fest. Der Ausstieg aus Kohleverstromung kommt. Die Politik muss den Weg in eine neue Energiewelt
aktiv unterstützen. Es braucht wieder eine optimistisch positive Kommunikation. Dies wird Länder und Kommunen den Rücken stärken. Dafür sollte das überschaubare Flächenziel 2 Prozent für Windparks an Land ins Bundesraumordnungsgesetz aufgenommen w

Matthias Zelinger, Geschäftsführer VDMA Power Systems: "Zur Durchdringung der Erneuerbaren Energien in den Sektoren Verkehr, Gebäude und Industrie ist eine Reform der Steuern, Abgaben und Umlagen
für alle Energieträger notwendig. Zur wirtschaftlichen Ausgestaltung der Energiewende muss hier die Einführung eines Treibhausgas-Faktors diskutiert werden."