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Husum Windenergy 2010

Schaufenster der Branche

Dauerbrenner wie die Netzproblematik, Offshoreanlagen und Repowering, daneben aber auch Fragestellungen zur Erhöhung von Qualitätsstandards, der Optimierung von Lieferketten und auch Patentfragestellungen sind in diesem Jahr die Hauptthemen der Husum Windenergy. Große Ausstellungsflächen belegen die vier größten deutschen Energieversorgungsunternehmen.

Auch Polen ist stark auf der Messe vertreten. Es gehört zu den europäischen Ländern, von denen die Branche in Zukunft einen rasch wachsenden Markt für Windenergie erwartet, da das Land über ein erhebliches Onshore-Windpotenzial verfügt. Aluship Technology aus Danzig ist einer der polnischen Aussteller auf der Messe. Das Unternehmen liefert Megayachtkonstruktionen aus Aluminium und Stahl. Außerdem ist Aluship spezialisiert auf große Bauteile, die in vollautomatisierten Produktionsanlagen mit Robotertechnik hergestellt werden.

Ein weiterer Aussteller aus Polen ist das Unternehmen Odlewnia Elzamech mit Sitz in Elbag. Die Metallgießerei stellt Kugelgraphitguss- und Graugusseisen für die Windenergiebranche her. Dazu gehören in erster Linie maschinell bearbeitete Bauteile wie bis zu zwölf Tonnen schwere Naben, Gusseisen für Turbinengehäuse, die bis zu 13 Tonnen Gewicht haben, und gusseiserne Lagergehäuse mit großem Durchmesser. „Wir investieren gerade in einen neuen Induktionsofen, der 2012 in Betrieb gehen soll und dann Bauteile von bis zu 20 Tonnen Gewicht gießen kann“, erklärt Firmensprecherin Angelika Graczyk.

Mit seinen Windenergieanlagen des Typs Skywind bietet der Hersteller Ecosolar aus Warschau bisher Nennleis­tungen zwischen 3,2 und sechs Kilowatt. Auf der Husum Windenergy stellt das Unternehmen ein kleines Ein-Kilowatt-Modell vor. Je nach Voraussetzungen und Kundenwünschen kann eine solche Anlage entweder als Insellösung mit 12- oder 24-Volt-Batterie oder als netzgekoppelte Version mit Wechselrichter geliefert werden. Außerdem lassen sich die Anlagen zur Warmwasserbereitung nutzen.

Eine Produktionsstätte für Rotorblätter betreibt seit 1999 die deutsche Entwicklungsgesellschaft Euros aus Berlin im polnischen Žory-Warszowice. Am zweiten polnischen Standort in Ustron widmet sich das Unternehmen der Prüfung von Rotorblättern mit einer Länge von bis zu 60 Metern und der flexiblen Rotorblattproduktion für weitere Prototypen.

Auch außerhalb Europas boomt der Ausbau der Windenergie – vor allem in China. Die Aussteller der Husum Windenergy, die in China aktiv sind, rechnen daher laut den Veranstaltern mit besonders großem Interesse der Fachbesucher an ihren Produkten, Projekten und Dienstleistungen. Mittlerweile finden sich drei chinesische Unternehmen unter den Top Ten der weltweit größten Hersteller. Gemessen an seinem Marktanteil ist das Unternehmen Sinovel, das auch zu den Ausstellern in Husum zählt, Chinas Nummer 1 und weltweit der drittgrößte Anbieter. Sinovel exportierte 2009 weltweit rund 2400 Anlagen mit 1,5 Megawatt und etwa 100 mit drei Megawatt Leistung. Der Anbieter entwickelt darüber hinaus mit dem amerikanischen Unternehmen AMSC Windtec ein noch größeres Modell einer Offshore-Windenergieanlage im Fünf-Megawatt-Bereich. Auch die US-Firma präsentiert sich in Husum.

Den fünften Platz unter den Top Ten nahm 2009 das Unternehmen Goldwind Science amp; Technology ein. Es stellt getriebelose Windenergieanlagen im 1,2- und 1,5-Megawatt-Segment her, die von Vensys Energy aus Deutschland entwickelt wurden. Beide Partner haben bereits Prototypen einer leistungsfähigeren Modellserie im 2,5-Megawatt-Bereich in ihren Ländern installiert.

Siebtgrößter Windenergieanlagenhersteller weltweit war im vergangenen Jahr das chinesische Unternehmen ongfang. Ein Kernbereich der Chinesen ist die Produktion von Permanentmagnet-Generatoren für das finnische Unternehmen The Switch, das auf der Husum Windenergy präsent ist. Zu den europäischen Herstellern, die in China produzieren, gehört das niederländische Unternehmen Emergya Wind Power. Das Unternehmen stellt dort eine Turbine mit Direktantrieb im 900-Kilowatt-Bereich her. Künftig soll auch ein größeres Modell im Zwei-Megawatt-Segment in Produktion gehen. Und das deutsche Unternehmen Avantis Energy hat einen Partnerschaftsvertrag zur Herstellung von Windenergieanlagen mit dem südchinesischen Unternehmen Yinhe Avantis Wind Power unterzeichnet.

Chinesische Unternehmen bieten zunehmend auch ein großes Spektrum von Komponenten auf dem Weltmarkt an. Das Angebot reicht von Guss­teilen über Lager und Generatoren bis hin zu kompletten Baugruppen. Die deutsche Tochter der Zhejiang Jiali Technology Development amp; Research und ihr Geschäftspartner Beotechnic GmbH aus Wuppertal vertreten die chinesische Gießerei Hangzhou Sound Foundry Co. Ltd in Deutschland. Auch die Firma Yantai Shougang Magnetic Materials Inc., ein führender Zulieferer von Permanentmagneten für Windenergieanlagen mit einer jährlichen Herstellungskapazität von 300 Tonnen, ist in Husum präsent.

Kompakte Windenergieanlage


Eine deutlich kürzere Anreise haben die Vertreter der PSW-Energiesysteme GmbH aus Celle, die hier die multifunktionale Kompakt-Windkraftanlage EN-Drive 2000 vorstellen. Sie bietet Nennleistungen von fünf bis elf Kilowatt und wird schlüsselfertig beim Betreiber angeliefert. Alle Ausführungen werden je nach Kundenanforderung und Standort in Baugrößen zwischen zehn und 20 Metern passend dimensioniert. Ein hydraulisches Kippsystem beschleunigt das Aufstellen der Anlage, die durch ihre Kompaktbauweise eine effiziente Service- und Wartungsfreundlichkeit bieten soll. Zu den Anlagenkomponenten gehören ein aerodynamisch optimierter, langlebiger Aluminiumrotor, moderne Sensorik und Regelungstechnik, eine netzunabhängige Steuerung und ein Sicherheitssystem mit Fernbedienung, ein niedertouriger Generator im Unterbau und eine vollautomatische Scheibenbremse in der Gondel. Eine mechanische Leistungsübertragung in den Unterbau soll Energieverluste minimieren.

Seit Jahresbeginn müssen Betreiber von Windenergieanlagen den Energieversorgern die Möglichkeit verschaffen, jederzeit die Ist-Einspeisung der Anlagen zu kontrollieren und bedarfsweise die Einspeiseleistung zu reduzieren. SSB Service hat für GE-1.5-Anlagen mit Bachmannsteuerung das Sys­tem Windchap als Windparkmanagementsystem entwickelt und stellt es in Husum vor. Damit kann der Windpark als zusammenhängende Energieerzeugungseinheit behandelt werden und auf die Lastanforderungen der EVU flexibel reagieren. Das System berücksichtigt auch Wartung und Reparaturen. Daneben konzentriert sich das Unternehmen auf Upgrades für Anlagen von Vestas und hat ein Halterungskonzept entwickelt, das den Austausch der Kohlebürsten beschleunigen und damit die Wartungskosten senken soll. Darüber hinaus verhindert die Neuentwicklung einen ungleichmäßigen Abrieb der Kohlebürsten, wodurch sich deren Standzeiten erhöhen. Eine Steuerungsbox, die das Arbeiten im Maschinenhaus von Vestas-Anlagen erleichtern soll, wird ebenfalls gezeigt.

Das Komplettangebot für die Automatisierung von Windturbinen aus einer Hand stellt einen Ausstellungsschwerpunkt von Siemens dar. Darüber hinaus stellt Siemens Energy die neue Windturbine SWT-3.0-101 mit Direktantrieb für Drei-Megawatt-Anlagen vor, on- und offshore. Neu ist auch deren permanenter Magnetgenerator. Die Turbine mit 101 Metern Rotordurchmesser kommt mit wenigen Teilen aus, um den Wartungsaufwand gering zu halten.

Der sich in der Windenergiebranche abzeichnende Trend zu Mega-Multiwatt-Turbinen für On- und Offshore-Anwendungen stellt besondere Herausforderun-gen an die Zuverlässigkeit der Anlagen und ihrer Komponenten. Für diese Anwendungen hat die Timken Company eine Serie von übergroßen Kegelrollenlagern mit Außendurchmessern von über drei Metern entwickelt. Das grundlegende Engineering ähnelt dem Original-Kegelrollenlager. Der Unterschied liegt in der Anwendung – eine in großer Höhe auf einem Turm errichtete Turbine, die extremen Bedingungen mit unvorhersehbaren Lasten ausgesetzt ist –, die eine Systemlösung mit einer Kombination aus Kegelrollenlagern mit integ­rierten Dichtungen, Schmierung und Zustandsüberwachung erfordert. Einen simplifizierten Antriebsstrang für Hauptwellen von Windturbinen stellt die neue Ultrawind-Wälzlagerserie des Herstellers dar, und zwar sowohl für Ausführungen mit Getriebe wie auch für getriebelose Ausführungen. Die Laufflächenprofile der Wälzlager sind auf maximale Belastungen ausgelegt, um die Langlebigkeit zu verbessern. Der Käfig wurde im Hinblick auf Tragfähigkeit und Führung der Wälzkörper optimiert und ist in Stahl- und Kunststoffkonfigurationen erhältlich.

Unterschiedliche Bauformen von Wälzlagern, die für den Einsatz in Windkraftanlagen entwickelt wurden, zeigt auch NSK in Husum. Neu ist ein Hybridlager mit Keramikkugeln, das nicht nur eine hohe Lebensdauer aufweist, sondern auch stromisolierende Wirkung hat. Diese Funktion ist gefordert, um Stromdurchgänge im Antriebsstrang zu verhindern und die Schäden etwa bei Stromlastspitzen oder Kreisströmen zu minimieren. Zu den weiteren Exponaten gehören Pendelrollenlager für die Lagerung von Rotorwellen, Wälzlager für die Generatorlagerung und fertig montierte Lagereinheiten in einer beispielhaften Windkraftgetriebewelle. Alle Wälzlager wurden für eine Betriebsdauer von über 20 Jahren ausgelegt – und das unter widrigen Umgebungsbedingungen wie sehr dynamische Windlasten, Feuchtigkeit und Temperaturschwankungen. NSK verwendet hochreine Wälzlagerstähle und für besondere Anforderungen Sonderwerkstoffe wie Super-TF-Stahl, der eigens für dieses Einsatzprofil entwickelt wurde.
Die neuen HDmag-Hohlwellendrehgeber mit magnetischem Abtastprinzip von Baumer erreichen mit einem Absolutgeber eine Auflösung bis 17 Bit. Im Abtastkopf integriert ist eine komplett vergossene und somit vor Verschmutzung sowie Schock und Vibration geschützte Auswertelektronik. Der Hohlwellendrehgeber verfügt über eine FPGA-Signalverarbeitung sowie eine integrierte Offset-, Amplituden und Phasenregelung. Er ist für Antriebe mit einem Wellendurchmesser bis 740 Millimeter konzipiert und besteht aus einem direkt auf der Antriebswelle zu montierenden Geberrad mit einem separaten Abtastkopf. Die auf der Außenseite des Geberrads aufgebrachte und durch eine Bandage geschützte magnetische Maßverkörperung wird dabei tangential abge­tastet.
Mit dem 6,5 MW Multi Duored für Windkraftanlagen hat Winergy ein besonders für den Offshore-Einsatz geeignetes Getriebe entwickelt, das sich durch eine hohe Leistungsdichte, Service-freundlichkeit sowie eine kompakte und leichte Bauweise auszeichnen soll. Die Skalierbarkeit des Multi Duored ermöglicht in Zukunft Leistungsklassen von bis zu zwölf Megawatt im Getriebebereich. Obwohl das Getriebe im Bereich Wind zum ersten Mal zum Einsatz kommt, handelt es sich um eine Technologie, die sich in anderen Industriebereichen – wie bei Mühlenantrieben – bewährt hat. Es verfügt über zwei Ausgangswellen, die mit zwei parallel geschalteten Generatoren verbunden sind. Der Einsatz kleinerer Einheiten im Generatorenbereich ermöglicht eine Verkürzung der Gesamtlänge des Antriebstranges. Im Getriebe finden sich fast ausschließlich Gleichteile im Bereich der Lager, Verzahnungen und Gussteile, bei denen darauf geachtet wurde, dass sie die Kapazitätgrenzen der Lastenkrane in den Gondeln nicht übersteigen und weltweit gefertigt werden können. Die kompakte Bauweise der Einzelteile erhöht die Steifigkeit des Getriebes.
Über ihr Leistungsspektrum im Bereich Windgetriebe informiert Stork Gears amp; Services. Das Unternehmen bietet neben Inspektionen und Getriebereparaturen auch die Entwicklung von Instandsetzungskonzepten an. Ergänzend unterstützt es Hersteller und Betreiber in der Entwicklung wie Optimierung von Getriebekonstruktionen mit kompetentem Re-Engineering, Upgrades und Re-Designs. Ein Schwerpunkt ist in diesem Jahr ein neues Präzisionsverfahren im Bereich Laserauftragsschweißen, das die Ingenieure in Zusammenarbeit mit dem Fraunhofer Institut entwickelt haben. Es ermöglicht eine materialschonende und passgenaue, wirtschaftliche und flexible Wiederherstellung beschädigter Wellen oder verschlissener Passungen.

Turm und Fundament sind die kostspieligen Elemente einer Windenergieanlage. Ihre Lebensdauer kann erhöht werden, indem Azimut- und Rotorbremse der Windenergieanlage feinfühlig hydraulisch angesteuert werden. Für die Druckölversorgung der Steuerung eignet sich das Kompakt-Pumpenaggregat Typ KA von Hawe Hyraulik SE aus München. In Kombination mit den leckagefreien Wegesitzventilen des Herstellers wird aus dem Aggregat darüber hinaus auch ohne zusätzlichen Druckspeicher eine sichere Steuerung. Das Aggregat wurde für den Speicherlade- und Aussetzbetrieb entwickelt. Es besteht aus einem Tank mit integriertem Unteröl-Motor, einer direkt an der Motorwelle ohne Kupplung angebauten Radialkolbenpumpe und einem Anschlussblock. Die Module für die hydraulischen Funktionen sind direkt auf den Anschlussblock montiert. Dabei sind die Module pro Funktion getrennt. Je nach Anforderungen werden die Module direkt auf ein Aggregat montiert oder auf mehrere Aggregate verteilt, wenn eine dezentrale Anordnung vorteilhafter ist. Die Radialkolbenpumpe bietet eine Druckölversorgung bis zu 700 bar Betriebsdruck. Optionale Tankverlängerungen decken unterschiedlichen Bedarf an Ölvolumen ab.

Schmierstellen automatisch versorgt


Die Einleitungspumpen 603S und 653S von Lincoln für Windkraftanlagen – auch im Offshore-Einsatz – versorgen die Schmierstellen automatisch mit der genauen Dosierung, im programmierten Intervall und während die Maschine läuft. Für den rotierenden Betrieb in Windkraftanlagen sind die Behälter mit Folgeplatte und Rührflügel ausgerüstet. Dadurch eignen sie sich besonders für den Einsatz schnell separierender Schmierstoffe. Das jederzeit erweiterbare System beinhaltet neben der Pumpe die programmierbare Steuerung, einen Drucksensor und die Entlastungseinheit. Da es nur eine Hauptschmierstoffleitung gibt, entstehen auch nur geringe Material- und Montagekosten.

Für Einleitungsschmiersysteme in Windkraftanlagen hat Lincoln auch die Absaugelemente SE1 entwickelt. Sie führen Altfett sauber aus einem Lager ab. Das Altfett wird dann in einem gesonderten Auffangbehälter AFB 10 mit zehn Litern Volumen gesammelt und kann recycelt werden – zum Beispiel für die Schmierung offener Zahnkränze. Das abgeleitete Altfett drückt sich nicht mehr durch Dichtungen und verschmutzt auch nicht die Lagerumgebung.

Castrol präsentiert den Messebesuchern die Ergebnisse einer unabhängigen Untersuchung zu dem Getriebeöl Optigear Synthetic X 320. Demnach bietet das Öl einen sehr hohen Schutz vor Grau-fleckigkeit, die oft der Grund für zusätzliche Wartungsarbeiten, ungeplante Ausfallzeiten und damit Kosten für Windparkbetreiber darstellt. Laut Studie gewährleistet das Öl einen hohen Schutz vor Materialermüdung von Roll- und Verschleißflächen. Die Komponenten verlieren weniger an Gewicht. Außerdem erlaubt das Öl aufgrund seines dicken Films Höchstbelastungen von Anfang an. Es minimiert die Reibung, beugt Energieverlusten vor und mindert das Risiko von Materialermüdungen.

Filtersysteme für zahlreiche Anwendungen in Windkraftanlagen bringt Mahle Industriefiltration mit auf die Messe. Eingesetzt werden sie in Getrieben, Hydrauliksystemen für die Rotorblattausrichtung und Bremssystemen, onshore und offshore ebenso wie beim Repowering, und das für alle Megawattklassen. Laut Hersteller gewährleisten die Filtersysteme mit langen Wartungsintervallen die nach ISO 4406 geforderte Ölreinheit über einen langen Zeitraum und bei Temperaturen von –40 bis +120 Grad.

Die Firma DB Prüftechnik Condition Monitoring hat den Leistungsumfang ihres Ölpartikelverteilungszählers Wearscanner erweitert. Neben der standardmäßig unterstützten Netzwerkschnittstelle mit Modbus TCP, lässt sich der Ölpartikelzähler optional mit einem zusätzlichen Schaltausgang zur Alarmierung ausstatten. Damit können nun auch Anlagen abgedeckt werden, in denen keine Netzwerkinfrastruktur vorhanden ist. Der Zähler überwacht die Partikelverteilung im Schmieröl. Das System erkennt die im umlaufenden Schmieröl enthaltenen Metallpartikel, erfasst sie in Echtzeit und klassiert sie größenabhängig. Überschreitet die Partikelanzahl in einer Größenklasse einen festgelegten Grenzwert, alarmiert das System per Schaltausgang. Der interne Ringspeicher hat bei zweiminütiger Speicherung eine Kapazität von einem Jahr und kann zur Trendanalyse oder bei Grenzwert-überschreitung jederzeit ausgelesen werden. Ist das System in ein Datennetzwerk eingebunden, überträgt es seine Messdaten per Modbus in die Anlagensteuerung. In Kombination mit dem Vibroweb XP Online Condition Monitoring System können die Daten per E-Mail zum zuständigen Monitoring Center übertragen werden.

Als Anbieter von Dienstleistungen für eine kostenoptimierte, zustandsoptimierte Instandhaltung von Windenergieanlagen hat die Geo CMC GmbH gemeinsam mit Versicherern Konzepte entwickelt, die es ermöglichen sollen, Betriebskosten langfristig und nachhaltig deutlich zu reduzieren. Anlagenbetreiber profitieren deshalb von günstigen Versicherungsprämien und sparen sich zudem die Offline-Messungen.

Im Mittelpunkt der Präsentation von ContiTech Vibration Control stehen Produktlösungen für Windkraftanlagen und deren rechnerische Auslegung mit Hilfe von Computerprogrammen und Simulationen. Das Unternehmen produziert Lagersysteme für Windkraftanlagen aus autschuk und bietet mit Gummi-Metall-Produkten der Marken Schwingmetall und Megi maßgeschneiderte Schwingungstechnik aus einer Hand.

Standsicherheit berechnen


Eine neue Dienstleistung stellt die P.E. Concepts GmbH in Husum vor: Mit Hilfe seiner Life Time Recording System (LTRS) genannten analytischen Methode berechnet das Unternehmen die Standsicherheit von Windkraftanlagen aufgrund belastbarer Berechnungen, um die verbleibenden tatsächlichen Restlaufzeiten zu ermitteln und so die limitierten Laufzeiten zu verlängern. Das System konzentriert sich auf die wesentliche Tragstruktur der Windkraftanlage: Sind deren Struktur und Zustand mittels Sensoren erfasst, so lässt sich daraus die Restnutzungsdauer ableiten. Dazu nutzt die Software auch die protokollierten Daten aus der Steuerung. Steht eine Referenzanlage zur Verfügung, entfallen unter Umständen für alle baugleichen Windenergieanlagen die Sensoren: Allein mit den Parametern Blattwinkel, Drehgeschwindigkeit und Leistung lässt sich für diese Anlagen die Restlebensdauer ermitteln.

Neu entwickelt wurde auch das Überwachungssystem für Überlastsysteme, das KTR mit zur Messe bringt. An der Überlasteinheit sind zwei Markierungen angebracht, die von einem Sensor detektiert werden. Dreht die Kupplung ohne Überlast, liefern beide Sensoren ein synchrones Signal. Sobald sich aber die Flansche der Überlasteinheit in Folge einer Überlastung zueinander verdrehen, erkennt die Auswerteelektronik die Verschiebung der beiden Signale und hält dies als Überlastfall fest. Dabei werden Zeitpunkte, Zeitdauer und Rutschwinkel der Überlastfälle dokumentiert. So kann der Betreiber später erkennen, wann und in welchem Ausmaß eine Überlast aufgetreten ist. Auch eine Nachrüstung vorhandener Überlastsysteme mit der Überwachungseinrichtung ist möglich. Daneben stellt die Firma die nach eigenen Angaben bisher größte Stahllamellenkupplung für die Windtechnik vor. Die Radex-N 406 ist für Nennmomente von 150.000 Newtonmeter ausgelegt. Sie erlaubt bis 20 Millimeter radialen Wellenversatz und ±6 Millimeter Axialverlagerungen. Die Winkelverlagerung kann bis zu 1,5 Grad betragen. Das GFK-Zwischenrohr wirkt stromisiolierend; auch die Bremsscheibe wird in das Kupplungssystem integriert. Für die passfederlose Verbindung von Getriebe und Generator sorgt ein zweiteiliger mechanischer Spannsatz.

PCS Power Converter Solutions stellt in Husum kompakte und effizient gekühlte Stromrichter für Windkraftanlagen mit Synchrongeneratoren vor. Die neue Wasserkühlung des verbesserten IGBT-Powermoduls soll zu einer hohen Leistungsdichte beitragen, der veränderte Aufbau eine schnelle Wartung erleichtern. Eine servicefreundliche Befestigung und das geringe Gewicht ermöglichen den einfachen Austausch von Komponenten. Premiere auf der Husum Windenergy feiert ein Produkt aus der Green-Line-Systems-Serie von PCS: Das Gesamtkonzept Green Line Induction besteht aus einem Vollumrichter und einem Synchrongenerator. Informationen zu dem System bietet PCS in Husum auch auf dem zusätzlichen, gemeinsamen Messestand zusammen mit dem Partner für den Generatorenbereich, der Unternehmensgruppe Parztsch Elektromotoren in Döbeln.

Zugeschnitten auf die Bedürfnisse von Windenergieanlagen sind die mag-netostriktiven Positionssensoren der Marke Temposonics von der MTS Sensor Technologie GmbH amp; Co. KG. Sie sollen über Jahrzehnte hinweg die Effizienz und Verfügbarkeit der Anlage steigern. Auch in einem rauen Umfeld benötigen sie keine Wartung oder Nachkalibrierung, da sie Positionen vollständig berührungslos und verschleißfrei aufnehmen. Sie bestimmen beispielsweise den Anstellwinkel der Rotorblätter oder werden in der Rotorverriegelung eingesetzt.

Um das Erkennen von Schrauben und das Messen von Ultraschall-Laufzeiten zu vereinfachen, hat die Intellifast GmbH einen „All-in-One“-Prüfkopf entwickelt. Damit führt sie Barcode-Reader, Temperaturfühler und Ultraschallmessaufnehmer in einer Prüfeinheit zusammen. Durch die Integration des Ultraschallmessaufnehmers und des PT100-Temperaturfühlers wird die Messung der Temperatur und der Ultraschalllaufzeit direkt auf dem Schraubenkopf vorgenommen. Je nach Schraubengröße wird der Prüfkopf mittels Wechseladapter angepasst. Der Prüfkopf besitzt zwei LED-Leuchtdioden. Die linke Diode übermittelt die einwandfreie Identifizierung des Data-Matrix-Codes, während die rechte die Vorspannkraft anzeigt. Entsprechend dem Ampelprinzip werden die LED-Anzeigen innerhalb leicht einstellbarer Toleranzgrenzen geschaltet. So signalisiert rote LED: Vorspannkraft zu niedrig, blaue LED: Vorspannkraft innerhalb einer frei einstellbaren Toleranz, grüne LED: Vorspannkraft ist in Ordnung.

Einen kompakten dreiphasigen Einspeiseumrichter für Kleinwindenergieanlagen im Leistungsbereich von 7,5 bis 15 Kilowatt bringt Smart Power Electronics auf den Markt. Das Smartwind genannte Gerät ist in der Lage, neben den klassischen Umrichteraufgaben, die komplette Steuerung einer Kleinwindanlage zu übernehmen. Laut Hersteller lässt es sich einfach und flexibel an bestehende Anlagen anpassen.

Nexans Deutschland präsentiert eine neue Lösung für Mittelspannung zur Übertragung von Energie zwischen dem Transformator in der Gondel und dem Anschluss im Turmfuß, die ein torsionsfähiges Mittelspannungskabel sowie komplett geprüfte, einbaufertige Kabelsätze umfasst. Unter dem Markennamen Windlink bietet das Unternehmen ein breites Portfolio an Kabeln und Kabelsystemen für Windkraftanlagen. Das Spektrum des integrierten Ansatzes reicht von Loop- und Gondelkabeln über Steuer-, Sensor- und Bus-Kabel bis hin zu LWL-Kabeln, einschließlich der erforderlichen Verbindungstechnik und kompletter Kabelsätze. Die Spezialkabel für Windturbinenhersteller halten Torsion, großen Temperaturschwankungen, Abrieb, Erschütterungen, Alterung, Öl und Kühlflüssigkeiten stand.

Das neue Radox-Winergy-Kabel der Huber + Suhner GmbH eignet sich für die Verlegung im Turminnern sowie in allen weiteren Innenräumen, im Freien und in feuchter Umgebung. Da das Kabel für den Anschluss an feste und bewegte Teile genutzt werden kann, ist es für den Einsatz im Bereich der Turmverkabelung, insbesondere des Loops, geeignet. Es wurde mit ±150 Grad pro Meter im Testlabor in Pfäffikon mit verschiedenen Querschnitten und diversen Testreihen geprüft. Das Kabel besitzt demnach eine hohe Wärme-, Kälte-, Ozon- und Wetterbeständigkeit. Außerdem ist es abriebfest und halogenfrei. Es ist sowohl als einadriges (25 bis 300 Quadratmillimeter) als auch als mehradriges Kabel verfügbar.

Mit den Uni-Mehrfach-Kabelverschraubungen von Pflitsch lassen sich mehrere Kabel durch eine Bohrung führen und abdichten. Das ist beispielsweise wichtig für beengte Platzverhältnisse, wie sie in der Rotornabe vorherrschen. In dem Verschraubungskörper aus Messing, Edelstahl oder Kunststoff sitzt ein Mehrfachdichteinsatz, der die durchgeführten Kabel mit Schutzarten von IP 65 bis IP 68 führt und abdichtet. Staub und Feuchtigkeit können daher nicht in die Steuergehäuse der Pitchantriebe eindringen. Mit verschiedenen Lochbildern lassen sich auch Kabeldurchmesser abdichten. Die Dichteinsätze werden nach Kundenvorgaben aus dem Kunststoff TPE-V gefertigt, der Einsatztemperaturen von –40 bis +135 Grad erlaubt. Daneben fertigt das Unternehmen auch Varianten für unterschiedliche Flachkabel oder Sonderkabel.
Bei der elektromechanischen Rotorblattverstellung von Rexroth dreht sich alles um drei Schaltschränke des elektrischen Pitchsystems, in denen sich die Elektronik und die unterbrechungsfreie Stromversorgung geschützt vor der Umwelt befindet. Die Antriebe bestehen jeweils aus einem kompakten Planetengetriebe und einem wartungsfreien Asynchronmotor. Durch die Vernetzung der Elektronik und den übergeordneten Leitstand bedeutet der Ausfall einer oder zweier Steuerungen nicht Stillstand: Die intakte Elektronik übernimmt beim Ausfall die Arbeit. Hinzu kommt in jedem Schaltschrank eine autark arbeitende, unterbrechungsfreie Stromversorgung zum Überbrücken von Stromausfällen.

Lenord + Bauer präsentiert auf der Husum Windenergy Sensoren und Steuerungen für Anwendungen in Windkraftanlagen. Die Sensoren mit magnetischem Messprinzip sind darauf ausgerichtet, unter extremen Umweltbedingungen wie Schock und Vibration oder hohen Temperaturschwankungen zu arbeiten. Im Bereich Windkraft können die Sensoren zur Pitchregelung am Rotorblattverstellmotor, zur redundanten Blattwinkelerfassung in der Blattwurzel oder zur Azimutverstellung eingesetzt werden. Weitere Anwendungsmöglichkeiten sind der Einsatz am Generator oder am Schleifringübertrager.

Die 8.2-Sachverständigen-Gruppe hat ihr Dienstleistungsangebot um die Online-Überwachung von Windenergieanlagen erweitert. Die 8.2 Monitoring GmbH bietet
jetzt ein GL- und AZT-zertifiziertes Online-Condition-Monitoring-System zur Überwachung des Antriebsstranges für den Onshore- und Offshore-Einsatz sowie das gesamte Dienstleistungsspektrum rund um das Condition Monitoring an. Zum Leistungsspektrum zählt sowohl die industrielle Installationstechnik als auch die unabhängige Betreuung der Systeme. Die Überwachungscenter in Hamburg und Kiel kontrollieren täglich den Zustand der Anlagen und erstellen Handlungsempfehlungen für den Betriebsführer. Dabei ist es möglich, die Daten unterschiedlicher Systeme unter einer Softwareoberfläche auszuwerten. Darüber hinaus werden auch mobile Schwingungsmessungen im Rahmen der zustandsorientierten Prüfung und zum Gewährleistungsauslauf angeboten. Hierfür stehen sieben Messteams zur Verfügung, um auch größere Parks effektiv bearbeiten zu können. Zur Festlegung weiterer Maßnahmen kommen sowohl visuelle Kontrollen der Verzahnung als auch Videoendoskopien und Ölanalysen zum Einsatz.

Das Online-Überwachungssystem Peakanalyzer von GfM realisiert an bis zu 16 Messpunkten das automatische Condition Monitoring an Windenergieanlagen. Zusätzlich können die Signale eines Partikelzählers verarbeitet werden. Betreut wird die Überwachung entweder durch die GfM oder durch den Anlagenbetreiber selbst. Ebenfalls anschließbar sind Sensoren zur Fundamentüberwachung. Unzulässig hohe Bewegungen im Fundament werden dann aufgezeichnet und wie die CMS-Signale verarbeitet. Ausschließlich auf Fundamentüberwachung spezialisiert ist das System bm04 des Herstellers. Mit ihm werden die Bewegungen zwischen Beton und Stahlturm ständig überwacht. Bei Überschreitung eines Grenzwertes wird ein Alarm gegeben.

Mit dem FAG Wipro s präsentiert FAG Industrial Services (F’IS) ein kompaktes Onlinesysteme zur kontinuierlichen Schwingungsdiagnose bei Windkraftanlagen. Die Einzelmodule Überwachungseinheit und Multiplexer wurden in einem Gerät integriert. Geachtet wurde auf gute Zugänglichkeit aller Komponenten. Mit den Abmessungen 260, 150 und 90 Millimetern und standardisiertem M12-Stecker eignet sich das System auch für den Schaltschrankeinbau. Der eingebaute Multiplexer ermöglicht die Signalaufzeichnung von bis zu acht Sensoren. Das System kann maximal 16 verschiedene Überwachungsaufgaben speichern und automatisch abarbeiten und ist für den Einsatz unter rauen Umgebungsbedingungen (Schutzart IP 67, Temperaturbereich von –20 bis +70 Grad Celsius) konzipiert. Außerdem hat das Unternehmen das Produktportfolio im Bereich Online-Zustandsüberwachung um den Ölsensor FAG Wear Debris Monitor erweitertet. Durch die Kombination von Öl- und Schwingungsüberwachung können Schäden früh erkannt und deren Entstehungsort innerhalb des Aggregates präzise bestimmt werden. Anlagenbetreiber erhalten so einen umfassenderen Getriebeschutz, der es ermöglicht, ungeplante Ausfälle zu vermeiden und Instandhaltungskosten zu minimieren.

Die Seilpartner Windkraft GmbH hat einen digital unterstützten Standard für die Inspektion von Rotorblättern entwickelt. Die Berichte entstehen damit auf einem Pocket PC mit eigens programmierter Software direkt während der Arbeit an der Windkraftanlage. Der Mitarbeiter folgt dabei einem festgeschriebenen Inspektionsablauf und dokumentiert die Schadensfälle an den Rotorblättern mit der im PC integrierten Kamera. Zusätzlich gibt er alle weiteren relevanten Informationen über vordefinierte Menüs direkt ein. Die installierte Software generiert im Hintergrund sukzessive das Inspektionsprotokoll, das anschließend auf den Firmenserver übertragen wird. Der Zustandsbericht kann vom Auftraggeber online innerhalb von 24 Stunden von überall aus abgerufen werden.

ABB Robotics will das Lackieren von Rotorblättern vereinfachen. Bei dem Konzept des Unternehmens fährt ein Portal über den Flügel und zwei oder mehrere seitlich hängend angeordnete Roboter bewegen sich auf einer vertikalen Verfahr­achse. Die Robotersteuerung koordiniert die Bewegungen und dosiert den Materialauftrag mit den integrierten Zerstäubern. In Husum informiert das Unternehmen über den Bau einer Pilotanlage. Außer für Beschichtungsprozesse sind die Portalanlagen auch für Oberflächenbearbeitung wie Schleifen, Polieren, Reinigen, Trocknen und für Qualitätskontrollen einsetzbar.

Der schwedische Impulsgeberhersteller Leine amp; Linde stellt auf der Messe eine neue Baureihe von Impulsgebern vor, die für hohe Anforderungen an die funktionelle Sicherheit entwickelt wurde. Die neuen Impulsgeber erleichtern den Maschinenbauern die Einhaltung der aktuellen Vorschriften. „Mit unserer neuen Baureihe 800 wollen wir Lösungen für Einsatzbereiche mit hohem Sicherheitsbedarf anbieten, beispielsweise durch ein sinusförmiges Ausgangssignal in Verbindung mit einer Keilnutwelle“, erklärt Produktmanager Joel Zachrisson. Aufgrund ihrer Konstruktion eignen sich diese Impulsgeber für Einsatzbereiche, in denen es zu erheblichen Maschinenbeschädigungen kommen kann, wenn das Signal des Impulsgebers ausbleibt: Wenn die Geschwindigkeitsrückkopplung am Generator eines Windkraftwerks ausfällt, könnte dies zu einem Überdrehen des Windkraftwerkes führen. Dieser neue Geber unterscheidet sich von einem Standardimpulsgeber durch den elektrischen und mechanischen Anschluss. Die Hohlwelle kann mit einer Keilnut ausgestattet werden, damit deren Welle nicht an der Welle der jeweiligen Anwendung durchrutscht. „Diese Lösung stellt sicher, dass die Welle immer rund läuft, auch wenn Öl oder Schmutz eingedrungen oder der Geber nicht ganz korrekt eingebaut worden ist“, erklärt Zachrisson. Der elektrische Anschluss wurde nun seitlich außerhalb der Elektronik angebracht. Damit wird eine Montage auch im Außenbereich bei Regen und Nässe möglich. Zur weiteren Verbesserung der Betriebssicherheit trägt die analoge Elektronik mit einem so genannten 1-Vpp-Anschluss bei. 1-Vpp bedeutet, dass die elektrischen Signale des Gebers Sinusform und eine Amplitude von einem Volt haben. „Das ist sicherer als Rechtecksignale, weil das analoge Signal in jeder Position einen einzigartigen Wert hat. Auch winzige Positionsänderungen werden vom System sofort erkannt.

Betonfundamente von Windkraftanlagen sind durch die hohen Türme und dem daraus resultierenden langen Hebelarm extrem hohen Momenten ausgesetzt. Zur Überwachung dieser Bewegungen bei unterschiedlichen Windstärken und -richtungen kann ein hydrostatisches Mehrpunktmesssystem zur permanenten Online-Überwachung von Hydralign eingesetzt werden. Mit ihm lassen sich Höhenänderungen basierend auf dem Prinzip einer Schlauchwasserwaage messen. Mehrere Drucksensoren werden dauerhaft an der Fundamentierung oder am Turm der Windkraftanlage installiert. In der Regel werden dabei vier Sensoren entsprechend der Himmelsrichtungen positioniert. Bei auftretenden Neigungen des Fundaments oder des Turms verändert sich der hydrostatische Druck in den Sensoren. Diese Druckänderung ist proportional zur Höhenänderung. Neigungen können so frühzeitig erkannt und Gegenmaßnahmen dadurch rechtzeitig eingeleitet werden. Das System ist modular aufgebaut; es besteht aus Messwerteeinheit und Sensoren, die sich an die jeweilige Messaufgabe vor Ort anpassen lassen. Die Sensoren werden hierzu am Messobjekt, zum Beispiel am Turm der Windkraftanlage, installiert und über ein Schlauchsystem untereinander verbunden. Die PC-Software übernimmt die Konfiguration und Auswertung der Messdaten. Die Bewegungen des Mess-objektes können in 2D- und 3D-Ansichten visualisiert werden.

Einen zuverlässigen Schutz von Windkraftanlagen verspricht Funa Global Safety Systems. Basis ihrer Sicherheitssysteme sind VDS-zugelassene und marineerprobte Komponenten. Sie sind auf einer Vernetzung von Durchsage-, Rauchansaug-, Videoüberwachungs- und Kommunikationssystemen im Zusammenspiel mit einer intelligenten Brandmeldeanlage und einem speziell angepasstem Löschsystem aufgebaut. Eingesetzt werden umweltverträgliche Löschmittel. Für ölbasierende Brände, die beim Ausfall eines Transformators entstehen können, werden flüssige Löschmittel verwendet, bei elektrischen Bränden gasförmige. Die opto-thermischen Detektoren können auf die anspruchsvolle Umgebung hin programmiert werden. Die Flammenmelder sind durch Zusatzeinrichtungen gegen Einwirkungen der Umwelt, insbesondere der salzhaltigen Luft, gesichert. Fernsteuerbar, motorisiert und seewassergeschützt sind die installierten Kamerasysteme.

Erstmals gemeinsam präsentieren sich in Husum die beiden Versicherungsmakler Aon und VfU. Aon hat den Versicherungsmakler für Umweltprojekte übernommen. Sie kooperieren bereits seit 2007 im Bereich der erneuerbaren Energien. „Wir sehen hier ein erhebliches Wachstumspotenzial“, sagt Ralph Liebke, Chairman von Aon in Deutschland, Österreich und der Schweiz. VfU ist ein Spezialversicherungsmakler im Bereich der erneuerbaren Energien – von Windenergieanlagen und Solarstrom bis zu Blockheizkraftwerken, Gas- und Dampf-Kombikraftwerken und Biogasanlagen.

Retten mit System


Im Einsatz auf einem zwölf Meter hohen Gittermastturm präsentiert die SHE Solution Bergmann GmbH amp; Co. KG auf dem Außengelände sowohl ihr neues CTE-System als auch den Rescue Lift. Dabei handelt es sich um ein kollektives Fluchtsystem für Onshore- und Offshore-Windenergieanlagen der Multimegawattklassen, auf denen viele Techniker zur gleichen Zeit im Arbeitseinsatz sind. Mit dem Rettungssystem können im Gefahrenfall sämtliche Personen auf der Anlage zeitnah evakuiert werden.
Die Juwi-Gruppe hat sich auf regionale Kombikraftwerke spezalisiert, mit denen Kommunen und Regionen, aber auch Industrie- und Gewerbebetriebe, ihren Ener­giebedarf aus erneuerbaren Ressourcen decken können. In Husum stellt der Projektentwickler seine gesamte Produkt- und Dienstleistungspalette vor, von der Akquise und Planung über Finanzierung und Realisierung bis hin zur technischen und kaufmännische Betriebsführung. Auch die Juwi Management GmbH, die sich innerhalb der Wörrstadter Gruppe um die technische und kaufmännische Betriebsführung kümmert, präsentiert auf der Messe in Nordfriesland ihre Dienstleistungs- und Produktpalette. „Dazu gehören neuerdings auch Wartung und Instandhaltung sowie Dienstleistungen rund um die Rotorsystemtechnik“, erläutert Geschäftsführer Rolf Heggen. Für die kommenden zwei Jahre hat die Juwi Wind GmbH sowohl im In- als auch im Ausland Windparks mit einer Gesamtleistung von rund 1500 Megawatt in der Pipeline. Markteintritt feiert das Unternehmen in diesem Jahr in Italien, Chile, Uruguay und Südafrika. Die Anzahl der Mitarbeiter soll sich dabei von heute rund 170 bis Ende 2012 in etwa verdoppeln.

Windmessmasten stellt die Ge:Net GmbH her. Zur Produktpalette zählen Aluminium-Gittermasten und Rohrmasten bis zu einer Höhe von 85 Metern, die sich besonders für Windmessungen an abgelegenen Standorten eignen. Neuerdings bietet das Unternehmen auch Stahlgittermasten bis zu einer Höhe von 125 Metern an. Für die weltweite Errichtung und Inbetriebnahme hat es eigene Installationsteams. Neben den Masten fertigt die Firma auch Messsysteme, die auch mit einer Breitband-Satellitennetz-Anbindung für einen schnellen Fernzugriff über das Internet auf die Messdaten entlegener Standorten erhältlich sind. Das System Smart Deice hält die Sensoren dabei eisfrei.

Lastberechnung, Rotorblattauslegung und Konstruktion, Triebstrangentwicklung inklusive der Spezifikation von Getrieben und Generator- und Umrichtersystemen sowie Netzanschlussbedingungen gehören zum Angebot des Entwicklungsdienstleis-ters EDAG. Er steht den Kunden bei der Prototypenmontage zur Seite, bereitet die Anlagen für den Aufbau und die Inbetriebnahme vor und führt Vermessungen im Rahmen der Anlagenzertifizierung durch. Darüber hinaus werden Fabriklayouts erstellt
DNV, ein weltweit agierender Dienstleis­ter im Bereich des Risikomanagements für die Energieindustrie, stellt in Husum einen neuen spezifischen Standard für Offshore-Windenergieanlagen-Installationsschiffe vor. Der neue Standard „DNV-OS-J301 – Rules for Classification of Wind Turbine Installation Units“ wird voraussichtlich im Oktober veröffentlicht. Ziel war die Entwicklung eines einheitlichen europäischen HSE-Standards für Gesundheit, Arbeitssicherheit und Umweltschutz für den Offshore-Windbereich.

Ein Hochleistungswerkzeug zum Trennen und Schleifen für das Besäumen von GFK-Bauteilen in der Rotorblattfertigung oder die Bearbeitung von Schweißnähten bei Stahltürmen und Stahlfundamenten zeigt der Hamburger Hersteller Holger Clasen. Das Modell DW 108 ist mit nur 2,25 Kilogramm bei gleicher Leistung von 1,1 Kilowatt deutlich leichter als sein Vorgänger. Ein ganzes Kilo hat das neue Trenn- und Schleifwerkzeug abgespeckt. Mit dieser Gewichtsreduzierung geht eine verbesserte Griffergonomie einher. Damit das Werkzeug Links- wie Rechtshändern gleichermaßen gut in der Hand liegt, kann der seitliche Handgriff für rechts- und linkshändige Bedienung eingerichtet werden. Zusätzlich unterstützt der gekapselte und vibrationsarme Motor ein ermüdungsarmes Arbeiten. Die Nenndrehzahl kann über das stufenlos regelbare Drosselventil eingestellt werden, um die Maschinenkraft bedarfsgerecht anzupassen. Eine Spindel-arretierung auf Knopfdruck ermöglicht den Scheibenwechsel der 180 Millimeter großen Trenn- oder Schleifscheibe ohne Spezialwerkzeug. Vor Verletzungen schützt eine um 360 Grad stufenlos drehbare Schutzhaube und die anwendergerechte Position des Sicherungshebels vereinfacht das Starten und Stoppen während eines Trenn- und Schleifvorgangs.
Ein neues Simulationstool für die Modellierung von Windkraftanlagen hat MSC-Software entwickelt. Der Name Adwimo steht für Advanced Wind Turbine Modeling, ein numerisches Berechnungstool, mit dem Anwender sowohl ein Komplettmodell der gesamten Windkraftanlage als auch einzelne Komponenten erstellen und analysieren können. Das Plug-In basiert auf der Simulationslösung Adams, eine häufig eingesetzte Software für Simulation mechanischer Systeme mit starren und flexiblen Körpern. Mit Adwimo wird die Detailgenauigkeit aus der Finite-Elemente-Analyse (FEA) in die schnelle, dynamische Mehrkörpersimulation auf Systemebene übertragen. Die Vorteile aus beiden Bereichen werden so vereint. Das Tool berücksichtigt alle wichtigen Aspekte bei der Konzeption von Windkraftanlagen und führt alle Komponenten zu einer umfassend modellierten Windkraftanlage zusammen. Die einzelnen Komponenten lassen sich leicht austauschen. Das Programm beschreibt aber nicht nur die einzelnen Elemente, sondern erläutert auch das System- und Komponentenverhalten. Die Interaktion aller Komponenten kann so präzise dargestellt werden. Alle relevanten Simulationsparameter lassen sich an unterschiedliche Situationen anpassen, beispielsweise an normale oder extreme Windstärken. Ingenieure können so die verschiedenen Eigenschaften wie Haltbarkeit und Ermüdung abschätzen und multiaxiale Ermüdung, Schweiß- und Schwingungsermüdung, Spannung, Dehnung oder Temperaturbedingungen analysieren.

Die Möglichkeiten des neuen Tools Ansys Composite Preppost für das Composite-Engineering können sich die Messebesucher am Stand der Cadfem GmbH demonstrieren lassen. Es ermöglicht praxisorientierte Modellierungs- und Auswertungsmöglichkeiten für die Simulation von Composite-Strukturen bezüglich Faserorientierung und Laminataufbau. Das Programm wurde basierend auf einem detaillierten Anforderungskatalog aus der Industrie für geschichtete Composites entwickelt.

Über ein neues Präzisionsverfahren im Bereich Laserauftragsschweißen, das zusammen mit dem Fraunhofer Institut entwickelt wurde, informiert Stork Gears amp; Services. Es soll eine materialschonende, dabei passgenaue, wirtschaftliche sowie flexible Wiederherstellung beschädigter Wellen oder verschlissener Passungen ermöglichen.

Die Laserprojektoren von Z-Laser projizieren die Außenkonturen von Glasfaser-Matten, Prepregs und Kohlefaser-Decals für die Fertigung von Windrotorblättern auf eine Forminnenseite, sodass die Lagen schnell und genau platziert und ausgerichtet werden können. Das beschleunigt den Legeprozess und steigert damit die Produktivität. Arbeitsprozesse werden durch die Aufarbeitung des gesamten Prozesses nicht nur optimiert, sondern auch kontrolliert und gegebenenfalls protokolliert. Zudem verfügt der Projektor über Schnittstellen für alle gängigen 3D-CAD-Formate. Darüber hinaus gewährleistet die exakte Laserprojektion einen standardisierten Aufbau der Windrotorblätter und reduziert Fehlerquellen.

Tentec feiert in Husum die Premiere seines neuen hydraulischen Drehmomentschlüssels für Herstellung, Installation und Wartung von Windkraftanlagen. Wichtigste Neuerung ist der mechanische Sicherheitsstopp bei Volllast.

Das Ultraschall-Schichtdicken-Messgerät Quintsonic der Dr. Steingroever GmbH amp; Co. KG ermöglicht schnelle, genaue, zerstörungsfreie Messungen von bis zu drei Schichten in nur einem Messvorgang. Typische Anwendungen sind Farben und Lacke auf Metall, Holz, Kunststoff, Keramik, Glas und anderen Grundwerkstoffen. Dabei wird auch die Trennung sehr dünner benachbarter Schichten erreicht. Außerdem erlaubt das Prinzip die hochauflösende Wanddickenmessung durch Beschichtungen hindurch. Zur Messung wird die Sonde auf das Messobjekt aufgesetzt und die Dicke sofort auf dem Display angezeigt. Die statistische Auswertung des Geräts liefert Anzahl der Messwerte, Standardabweichung und Histogramm. Für schwierige Anwendungsfälle steht eine PC-Software Q-Soft zur Verfügung, die eine Visualisierung und genaue Interpretation der gelieferten Messergebnisse anhand von so genannten A-Bildern erlaubt. Das Gerät wiegt 300 Gramm.

Seine PC- und Ether-CAT-basierten Automatisierungslösungen für Windkraftanlagen zeigt Beckhoff in Husum. SPS, Sicherheitstechnik und Condition Monitoring sind integriert. Eingesetzt werden offene, industrielle Kommunikationsstandards, wie IEC 61400-25, Ethernet TCP/IP und OPC.

Über ihr Seminarangebot rund um die Maschinendiagnose informiert die GfM Gesellschaft für Maschinendiagnose mbH. Sie richten sich an praxisorientierte Ingenieure und Techniker aus den Bereichen Inbetriebnahme und Instandhaltung, die selbst die Maschinendiagnose und Anlagenüberwachung übernehmen wollen oder in anderer Funktion mit dieser Problematik konfrontiert werden.

Flaschenhals Spezialschiffe


Die Verfügbarkeit von Spezialschiffen ist ein wesentlicher Flaschenhals beim Bau von Offshore-Windparks. RWE Innogy baut derzeit eine eigene Logistiksparte auf – die RWE Offshore Logistics Company, die auf der Messe vorgestellt wird. Herzstück der neuen Gesellschaft sind zwei große Offshore-Konstruktionsschiffe. Im Herbst 2011 werden beide Schiffe einsatzbereit sein und ab dann die Windkraftwerke „Nordsee Ost“ vor der deutschen und „Gwynt y Môr“ vor der walisischen Küste errichten. Neben dem Einsatz dieser Schiffe übernimmt die RWE OLC GmbH auch alle weiteren Logistikmaßnahmen wie die Steuerung des Hafenbetriebs in den Offshore-Basishäfen von RWE Innogy. „Mit unserer eigenen Logistiksparte machen wir uns unabhängiger vom Marktgeschehen und können unsere Projekte schneller umsetzen“, erläutert Geschäftsführer Hans Kahle das Vorhaben.

Parallel zur Husum Windenergy liegt das Schiff „MS Greundiek“ im Binnenhafen in Husum. Auf dem Museumsschiff hat die Stiftung Offshore Windenergie eine Ausstellung installiert, die die Faszination der Windstromerzeugung auf See zeigt. Mit einer Vielfalt von Exponaten, Filmen, Modellen und interaktiven Elementen erhalten die Besucher einen Einblick in die Dimensionen der Windenergienutzung vom Meer.

Die Themenbereiche der Wanderausstellung sind neben der Entwicklung der Offshore-Windenergie, auch die Technik, Logistik, die Ökologie und das Offshore-Testfeld „alpha ventus“. Die Besucher können ihren eigenen Windpark an einem Touchscreen bauen und anhand der Windgeschwindigkeit nachvollziehen, wie viele Haushalte zum jeweiligen Zeitpunkt mit Strom versorgt werden. Die Ausstellung ist täglich von 10 bis 18 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist frei.