Im Rahmen der ersten Onshore-Windauktion des Landes hat die griechische Regulierungsbehörde für Energie (Regulatory Authority for Energy, RAE) sieben Windprojekte mit einer Gesamtkapazität von 171 MW vergeben. Die Preisspanne der bezuschlagten Projekte lag zwischen 68 und 72 €/MWh, der gewichtete Durchschnittspreis bei 69,53 €/MWh. Die garantierte Vergütung erstreckt sich über 20 Jahre.
Vier der erfolgreichen Angeboten befinden sich in Nordgriechenland, zwei in der Mitte des Landes und eines auf der Insel Andros. Mit 14 Windprojekten und einer Gesamtkapazität von insgesamt 308 MW war die Auktion deutlich überzeichnet.
Internationale Projektentwickler erfolgreich
Größter Gewinner der Auktion ist der portugiesische Projektentwickler EDP Renováveis SA. Das Unternehmen erhielt den Zuschlag für einen 45-MW-Windpark in Zentralgriechenland. Für EDP Renováveis ist es das erste Projekt in Griechenland. Die Portugiesen wollen den Windpark bis 2020 ans Netz bringen. Weitere Zuschläge gingen an den spanischen Energieversorger Iberdrola sowie an die vier griechischen Projektentwickler Pavlidis Marbles SA, Ventavel SA, Ellaktor Group und PPC Renewables SA.
Griechenland hatte im Mai 2018 angekündigt, bis 2020 2,6 GW an Kapazitäten für Wind- und Solarprojekte zu versteigern. Bereits installiert ist in Griechenland eine Windleistung von ebenfalls 2,6 GW. Um die 7,5 GW zu erreichen, die Griechenland sich ursprünglich als Ziel bis 2020 gesetzt hatte, wird der Ausbau daher nicht reichen.
Branchenverband begrüßt Auktionen
„Es ist sehr schön zu sehen, dass Griechenland ein Auktionssystem eingeführt hat. Die Preise sind niedriger als erwartet. Das zeigt, dass die Industrie das Vertrauen in den griechischen Markt zurückgewinnt und kurzfristige Kostensenkungen erwartet“, sagt Pierre Tardieu, Chief Policy Officer des Branchenverbandes WindEurope. „Diese Projekte werden neue Investitionen in die griechische Wirtschaft freisetzen und Arbeitsplätze in der Lieferkette schaffen“, ergänzt er.
Aber Griechenland sei noch längst nicht am Ziel, so Tardieu. Nötig seien vor allem Verbesserungen auf dem Finanzmarkt. „Die Risiken und Kosten für das Kapital müssen gesenkt werden“, sagt er. Zudem sei mehr Klarheit in der Raumplanung und ein verbindlicher Ausbaukorridor vor allem für die Zeit nach 2020 nötig. „Wir fordern die griechische Regierung auf, ehrgeizige Verpflichtungen zu On- und Offshore-Wind in ihren nationalen Energie- und Klimaplan aufzunehmen und bis Ende 2019 vorzulegen“, wird Tardieu deutlich.
(Katharina Garus)