Springe auf Hauptinhalt Springe auf Hauptmenü Springe auf SiteSearch
Gestalter dezentraler Energiewende

Studie spricht Bürgerenergie große Bedeutung zu

Die Studie „Geschäftsmodelle für Bürgerenergiegenossenschaften. Markterfassung und Zukunftsperspektiven“ wurde vom Netzwerk Energiewende Jetzt zusammen mit 100 Prozent Erneuerbar Stiftung und Storegio Energiespeichersysteme erarbeitet. Neue, wenig verbreitete Konzepten wurden dabei ebenso untersucht wie aktuelle und künftige Handlungsmöglichkeiten für Energiegenossenschaften. Energieeffizienz, Nahwärme und E-Mobilität haben sich dabei als besonders lohnenswerte Geschäftsmodelle von Energiegenossenschaften erwiesen. Die Studie kommt zu dem Schluss, dass Diversifizierung der Geschäftsfelder, Kooperationen und Professionalisierung künftig wichtige Elemente für den Erfolg sind.

Die Zahl der Bürgerenergiegenossenschaften ist zurück gegangen, weil die Wirtschaftlichkeit immer schwerer darstellbar wurde. Daher ist es wichtig, neue, erfolgreiche Geschäftsmodell zu berücksichtigen. - © Grafik: Leuphana
Die Zahl der Bürgerenergiegenossenschaften ist zurück gegangen, weil die Wirtschaftlichkeit immer schwerer darstellbar wurde. Daher ist es wichtig, neue, erfolgreiche Geschäftsmodell zu berücksichtigen.

Basis der Studie sind einerseits eine ausführliche Markterfassung und andererseits Experteninterviews zukunftsfähigen Geschäftsmodellen. Wo liegen die Chancen für Energiegenossenschaften? Wollen Bürger künftig mit Photovoltaik erfolgreich sein, dann bieten Direktverbrauch, Pachtmodelle sowie Mieterstrom die Möglichkeit, billigen Ökostrom direkt vom Dach zu liefern. Energiegenossenschaften können als Energieversorger attrative Angebote für ihre Mitglieder machen. Wenig Erfahrung gibt es bisher mit Elektromobilität. Dabei biete sich die Verbindung von Verkehrs- und Energiewende an, so die Autoren. Wirtschaftlich wird es, wenn die Batterien von Elektroautos überschüssigen, dezentral erzeugten Strom von erneuerbaren Energien speichern. Für E-Mobilität bieten sich dabei besonders ländliche und touristische Regionen an. Die Studie hat außerdem gezeigt, dass eine wachsende Zahl an Energiegenossenschaften mit Contractingmodellen die zweite Säule der Energiewende, die Energieeffizienz, erschließen will. Sie zielen dabei mit kleinen Unternehmen, Vereinen und Kommunen auf einen Markt, der von privatwirtschaftlichen Contractoren bisher kaum bearbeitet wurde. Schließlich sieht die Studie in sogenannten „Nahwärme plus“-Konzepten ein erweiterbares Geschäftsmodell. Beispiele sind die Nutzung industrieller Abwärme, biosolare Nahwärme bis hin zu Quartierslösungen.

Diese Geschäftsmodelle versprechen Erfolg

- PV-Direktlieferung: Direktverbrauch, Pachtmodelle oder Mieterstrom bieten wirtschaftlich attraktive Möglichkeiten, günstig Ökostrom direkt vom Dach zu liefern.
- Energiegenossenschaften als Stromversorger: Die Lieferung von Strom rundet das Angebot von Energiegenossenschaften für ihre Mitglieder ab.
- Nahwärme plus: Die Versorgung mit Nahwärme ist ein zukunftsfähiges, erweiterbares Geschäftsmodell. Beispiele sind die Nutzung industrieller Abwärme, bio-solare Nahwärme bis hin zu Quartierslösungen.
- Energieeffizienz und Contractingmodelle: Das Einsparpotential an Energie in Deutschland ist riesig. Genossenschaften haben die Chance, mit kleinen Unternehmen, Vereinen und Kommunen diesen Markt zu erschließen.
- Elektromobilität: Die Batterien von Elektro-Autos können überschüssigen, dezentral erzeugten Erneuerbaren Strom speichern. Gerade in ländlichen und touristischen Regionen haben Energiegenossenschaften gute Chancen für E-Mobilitätsprojekte. (Nicole Weinhold)