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Neue Turbine nach Schottland

GE 2,75Die 2,75-Megawatt-Anlage ist das neueste Produkt im Multi-Megawatt-Bereich des Unternehmens und kommt jetzt erstmalig in Nordeuropa zum Einsatz. Foto: GE Energy

Little Raith liegt in der Grafschaft Fife und wird von Kennedy Renewables betrieben. Mit einer installierten Leistung von 24,75 Megawatt aus neun Anlagen soll der Windpark einen Beitrag liefern, den CO2-Ausstoß in der Grafschaft bis 2013 um ein Viertel zu senken. Schottland will seine Stromversorgung bis 2020 komplett aus erneuerbaren Energien beziehen.

Die 2,75-Megawatt-Anlage ist das neueste Produkt im Multi-Megawatt-Bereich des Unternehmens. Sie bietet im Vergleich zum Vorgängermodell mit 2,5 Megawatt eine neun Prozent höhere Energieausbeute. Tiefgreifende technische Änderungen mussten dafür nicht vorgenommen werden: Das Unternehmen passte im Wesentlichen die Kabel in Turm und Transformator an und erhöhte die Stromdichte im Trafo. „Nun verlangen wir dem Umrichter und Transformator mehr Energie ab“, erklärt Stephan Ritter, Leiter des Europageschäfts für die Erneuerbaren Energien bei GE Energy. Dieses Vorgehen sei möglich, da die Technologien Reserven böten, die nie ausgereizt würden. Nach einigen Jahren im Betrieb wisse das Unternehmen, welches Leistungsplus es den Turbinen entziehen könne. Dabei waren Kabel und Transformatoren bislang die limitierenden Faktoren. Die wichtigste Neuerung für mehr Leistung sei jedoch das neue Rotorblatt: Es hat eine sägezahnartige Struktur auf der Flügelhinterkante, die die Lasten und Geräusche erheblich optimieren soll. Nabenhöhen zwischen 75,85 und 98 Metern sind möglich.

Bei den Turbinen für Schottland handelt es sich um eine Starkwindversion mit einem Rotordurchmesser von 100 Metern. Eine erste Schwachwindversion, die 2,75-103-Megawatt-Anlage, war Anfang des Jahres im Windpark „Energy Research Center of the Netherlands“ in Wieringermeer in der Nähe des Ijsselmeers kommissioniert worden. Mit verschiedenen Versionen will GE die Anlagen für unterschiedliche Standorte anbieten können und auch lokalen Auflagen entsprechen.

Im Juli hatte GE Energy bereits erste Anlagen der neuen Turbine an den türkischen Energieversorger Enerjisa verkauft. In Balikesir Bares soll der größte Windpark der Türkei mit 52 Anlagen mit insgesamt 142,5 Megawatt gebaut werden und Strom für rund 40.000 Haushalte liefern. Auch die Türkei will die Windenergieproduktion bis 2020 auf 20.000 Megawatt erhöhen. Bislang wird fast die Hälfte des türkischen Stroms auf Basis von importiertem Erdgas produziert, obwohl das Land als prädestiniert für die Windenergienutzung gilt. Nach Schätzung von GE verfügt es über eine potenzielle Windenergiekapazität von rund 48.000 Megawatt; 1.400 Megawatt sind bislang installiert.

(Regine Krüger)