Derzeit liegt die EEG-Umlage bei 6,35 Cent. Nach Berechnungen für Agora Energiewende wird sie im Jahr 2017 auf 7,1 bis 7,3 Cent pro Kilowattstunde Strom ansteigen. Die Umlage der vergangenen Jahr und die Berechnung finden Sie hier. Da die Börsenstrompreise seit Jahren sinkenden, bleibt die Summe aus beiden gleich, bei unter zehn Cent. Das liegt daran, dass die EEG-Umlage die Differenz zwischen dem Börsenstrompreis und der Einspeisevergütung ausgleicht, die Betreiber von Windkraft-, Solar-, Biomasse, Wasserkraft- und Geothermieanlagen erhalten. Beispielsweise lag der Börsenpreis nach Angaben von Agora im ersten Halbjahr 2016 im Durchschnitt bei 2,5 Cent pro Kilowattstunde, während er im Jahr 2015 noch etwa 3,2 Cent pro Kilowattstunde betrug.
„Die Kosten für die Stromverbraucher bleiben weitgehend konstant, wenn die Stromvertriebe ehrlich rechnen und ihre gesunkenen Einkaufspreise weitergeben“, sagt Patrick Graichen, Direktor von Agora Energiewende. „Gleichzeitig erhalten die Verbraucher für ihr Geld mehr grünen Strom. Wir rechnen damit, dass der Anteil erneuerbarer Energien im Jahr 2017 auf mehr als 35 Prozent steigt, in diesem Jahr werden es vermutlich gut 34 Prozent sein.“ Im Jahr 2015 betrug der Erneuerbaren-Anteil am Bruttostromverbrauch 32,6 Prozent.
In der Vergangenheit ist der gesunkene Börsenstrompreis allerding nicht an die Verbraucher weitergegeben worden. Stattdessen haben die Energieversorger die zusätzlichen Einnahmen zum Großteil eingesteckt. Gleichzeitig haben stromintensive Unternehmen, an die der Vorteil weitergegeben wurde, diesen unter den Tisch fallen lassen, wenn es um Erleichterungen für diese Gruppe ging.
Die Berechnungen wurden mit dem EEG-Rechner vorgenommen, den Agora Energiewende kostenfrei anbietet. Er wird kontinuierlich vom Öko-Institut weiterentwickelt und wurde für die Umlageprognose 2017 mit aktuellen Szenarien zur Entwicklung von Strompreis, Stromverbrauch und zur Stromproduktion von erneuerbaren Energien versehen. (Nicole Weinhold)