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Bürgerkriegsgeflüchtete werden Windkrafttechniker

Fachkräftemangel ist in der Windbranche vor allem beim Service ein Problem. Hier etwas Erleichterung zu schaffen und gleichzeitig Geflüchteten eine Perspektive zu geben, ist das Ziel des Projektes „Empower Refugees“. Zum zweiten Mal konnten jetzt zwölf Bürgerkriegsgeflüchtete aus Syrien und dem Iran in den vergangenen zwei Jahren zu Service- und Wartungstechnikern für Windenergieanlagen umgeschult werden. Sie erhielten ihre Abschlusszeugnisse an der an der KWS Energy Knowledge eG als „Industrieelektriker Betriebstechnik“, die ersten konnten bereits eine Stelle antreten.

„Win-Win-Situation“

Beim Projekt bundesweit einmaligen Projekt „Empower Refugees“ habe es eine „Win-Win-Situation“ gegeben, betonte KWS-Projektleiter Christian Jaffke, der mittlerweile den zweiten Umschulungsjahrgang betreut hat: „Wir haben nicht nur zur gesellschaftlichen und beruflichen Integration von Bürgerkriegsflüchtlingen beigetragen, die 2015 zu uns ins Land gekommen sind. Dank unseres Projektes kann die Windbranche auf neue, dringend benötigte Fachkräfte zurückgreifen.“ Mehrere bundesweit tätige Service- und Wartungsunternehmen aus der Windbranche hatten allen Teilnehmern vor Beginn des Umschulungslehrgangs zugesagt, sie bei einem erfolgreichen Abschluss fest anzustellen.

Die dreistufige Ausbildung umfasst das grundsätzliche Rüstzeug, um in und an Windkraftanlagen arbeiten zu können, einen intensiven Deutschkurs und eine 16-monatigen Umschulung zum Industrieelektriker Betriebstechnik in der Windindustrie.

Weiterbetrieb schafft Nachfrage nach Servicetechnikern

Die erfolgreiche Qualifizierung der Bürgerkriegsgeflüchtete bewertet Reiner Priggen, Vorsitzender des Landesverbandes Erneuerbare Energien NRW, als mehr als eine gelungene Integrationsmaßnahme: „Das lobenswerte Projekt „Empower Refugees“ zeigt eindrucksvoll, dass erneuerbare Energien zukunftsfähige Arbeitsplätze schaffen. Dann profitieren unsere Gesellschaft und die Energiewende gleichermaßen.“ Da die Lebensdauer von modernen Windenergieanlagen steigt, geht der LEE NRW-Vorsitzende von einem weiter steigenden Bedarf an gut ausgebildeten Service- und Wartungstechnikern aus: „Es wäre sehr wünschenswert, wenn neben dem Jobcenter Essen weitere Jobcenter im Bundesgebiet eine solche Umschulungsmaßnahme finanzieren würden.“

3. Lehrgang startet im Spätherbst

„Mit der 16-monatigen Qualifizierung sind alle Absolventen ihrem Ziel ein großes Stück nähergekommen“, so Oberbürgermeister Thomas Kufen, der die Zeugnisse überreichte. „Auf diesen erfolgreichen Abschluss können sie sehr stolz sein, denn schließlich gab es auf dem Weg einige Hürden zu meistern; eine neue Sprache, ein ganz neuer Themenbereich, veränderte Lernbedingungen durch die Corona-Pandemie und nicht zuletzt mussten alle Absolventen eine mögliche Höhenangst auf den 100 Meter hohen Windrädern überwinden. Herzlichen Glückwunsch und Hut ab!“

Die KWS Energy Knowledge wird im Spätherbst den dann dritten Qualifizierungslehrgang für Bürgerkriegsgeflüchtete zu Windkrafttechnikern starten. (kw)

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