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Branchenstimmung 2012

Globales Wachstum, lokale Krisen

Spreu oder Weizen, Stagnation oder Eroberung von Neuland, gute oder schlechte Märkte: Wenn die Macher von Erneuerbare-Energie-Unternehmen derzeit ihre Erwartungen zum neuen Geschäftsjahr schildern, eröffnen sie den Blick auf ein neues Panorama. Der Ausbau von Wind-, Sonnen- und Bioenergie rückt 2012 demnach in eine ökonomische Landschaft vor, die von mehr Risiko, aber auch von neuen, fast unübersehbar großen Chancen geprägt ist.

Knapp 100 Befragte von in Deutschland produzierenden oder hier ansässigen Unternehmen nahmen an der traditionellen Jahresumfrage von ERNEUERBARE ENERGIEN teil. Und sie geben im Januarheft mit Aussagen zu ihren Erwartungen über genau diese zwiespältige aber auch spannende Entwicklung Auskunft: Einerseits lässt die internationale Finanzmarktkrise in mehreren Staaten den Ausbau der Erneuerbaren plötzlich einfrieren. Nationale Politiken drehen hier zur Sanierung der öffentlichen Haushalte die Geldhähne für die Energiewende zu. Betroffen davon ist insbesondere die Windkraftbranche, die in den vergangenen zwei Jahren internationale Produktions- und sogar Entwicklungsstandorte in ihren jeweiligen neuen internationalen Kernmärkten eingerichtet hat. Erste Unternehmen haben daher bereits Personalkürzungen in den schwächeren Märkten angekündigt. In der Solarbranche stehen insbesondere weitere Konsolidierungen an. Das dürfte nicht nur den Meinungen der Befragten entsprechen, nachdem im vergangenen Jahr zwei Firmenpleiten namhafter deutscher Solarunternehmen schon Realität wurden. Die überlebens- und vor allem wettbewerbsfähigen Unternehmen werden aber dem Preisdruck durch die zunehmend starke Konkurrenz chinesischer Solartechnologie trotzen, davon sind die befragten CEO oder Abteilungsleiter überzeugt. Zumal auch die chinesischen Konkurrenten inzwischen selbst unter Preisdruck leiden. Und die Biobranche beklagt vor allem bezogen auf Deutschland den plötzlichen Wechsel der Erneuerbarenpolitik, weg von der unbedingten Verstromung hin zur Einspeisung von Biogas. Die Pelletbranche hingegen schaut auf stagnierende Märkte. leer

Andererseits ist Ungewissheit in den Augen vieler Unternehmensführer auch eine Sache des Blickwinkels. Positiver betrachtet geht es um neue Chancen. Der Deutsche Windmarkt ist durch das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) im vergangenen Jahr überraschend schnell durch die Politik als stabiler Einspeisemarkt bestätigt worden – auf Land wie auf See. So „positioniert sich“ die Branche, ist „nun bereit“, und wird ein gutes Jahr 2012 haben, „wenn wir mit unserer Bewerbung erfolgreich sind“, lauten entsprechend viele Formulierungen bei den Unternehmen. Die Photovoltaik (PV)-Unternehmen können auf einen aller politischer Deckelungsbemühungen zum Trotz unverwüstlichen deutschen Markt freuen. Und weil die Energiewende im führenden PV-Markt wohl kaum noch zu stoppen ist, sehen einige nun die Chance zum unaufhaltsamen Durchstarten. In der Biokraftbranche wollen die Leiter der Unternehmen neue Möglichkeiten im EEG nutzen. Und freuen sich über ein hoffentlich hochfahrendes Exportgeschäft.

Im Folgenden dokumentieren wir die Aussagen aller an der Umfrage Beteiligten rund 100 Firmenvertreter umfassend – weit über die in ERNEUERBARE ENERGIEN 01/2012 bereits ausführlich veröffentlichten Zitate hinaus. Im Folgenden dokumentieren wir die Aussagen aller an der Umfrage beteiligten rund 100 Firmenvertreter umfassend – weit über die in ERNEUERBARE ENERGIEN 01/2012 bereits ausführlich veröffentlichten Zitate hinaus. Eine Übersicht über Aussagen der Bioenergieunternehmen in den Bereichen Ethanol und Kurzumtriebsplantangenholz finden Sie, indem Sie die Begriffe in diesem Satz anklicken.

Die Windbranche

Die Solarbranche

Die Bioenergiebranche