Springe auf Hauptinhalt Springe auf Hauptmenü Springe auf SiteSearch
Abstandsregeln

Flächen für Windkraft in Gefahr

Bis zu 8,6 Prozent der Landesfläche stehen für die Nutzung der Windenergie in Deutschland zur Verfügung, so das Ergebnis einer Studie des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung. Auf dieser Fläche ließen sich Turbinen mit rund 610 Gigawatt installieren. Allerdings könnte die Forderung nach größeren Mindestabstände von Windrädern zu Wohnhäusern den Ausbau massiv bremsen. Die Studie stützt sich auf eine geodatenbasierte Analyse, welche Flächen für die Windenergie in Frage kommen. Berücksichtigt wurden unter anderem naturschutzrechtliche Vorgaben, die aktuelle Flächennutzung und Aspekte wie Windverhältnisse, das Relief und Festlegungen der Länder in ihren Regionalplänen.

Bis zu 20 Prozent Fläche in Mecklenburg-Vorpommern

Mecklenburg-Vorpommern hat mit bis zu 20 Prozent das größte theoretische Flächenpotenzial für die Windenergie. In Sachsen-Anhalt Brandenburg, Hessen und Thüringen können mindestens zehn Prozent der Fläche genutzt werden. Allerdings ist das nur die Theorie, denn wie das Bundesland Bayern zeigt, kann durch restriktive Abstandsgesetze schnell aus theoretisch günstigen Standorten ein Blockadeland werden.

So wurde in der Studie erläutert, dass Mindestabstände von Windrädern zu Siedlungsflächen die theoretisch nutzbaren Flächen fast vollständig unbrauchbar machen würden. „Bei einem Mindestabstand von 2000 Metern zu Siedlungsflächen würden 99 Prozent der Landesfläche nicht für Windenergieanlagen genutzt werden können“, sagt Studien-Autorin Brigitte Zaspel-Heisters. „Festlegungen in den Regionalplänen können den Ausbaupfad ebenfalls stark einschränken.“

Die Studie empfiehlt eine flexible Fortschreibung der Regionalpläne. „Bisherige Studien hatten den Einfluss regionalplanerischer Festlegungen auf das Flächenpotenzial für die Windenergie an Land ausgeklammert. Die räumliche Planung ist gefordert, den Neubau auf geeignete Standorte zu lenken“, sagt Expertin Brigitte Zaspel-Heisters. (Nicole Weinhold)