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Weiterbetrieb oder Rückbau? Digitales Tool soll bei der Entscheidung helfen

Betreiber älterer Windenergieanlagen stehen früher oder später vor einer Entscheidung. Rechnet sich ein Weiterbetrieb nach Ende der EEG-Förderung? Sind die Tragstrukturen noch belastbar genug? Lohnt es sich, die Anlagen zu ertüchtigen oder ist ein vollständiger Rückbau und die Investition in eine neue Anlage wirtschaftlicher? Besonders im Offshore-Bereich, wo moderne Turbinen bis zu 20 Megawatt und damit das Drei- bis Vierfache älterer Strukturen erzeugen, ist diese Entscheidung komplex.

„Der Bedarf ist groß“

Um diese Fragen einfacher beantworten zu können, hat die Bundesanstalt für Materialprüfung (BAM) ein Digitales Tool entwickelt, das alle relevanten Gesichtspunkte berücksichtigen soll, heißt es vom BAM. „Wir wollen Interessierten ein einfaches Baukastensystem zur Verfügung stellen, damit sie in wenigen Schritten die optimale Entscheidung treffen können“, sagt Ronald Schneider vom Kompetenzzentrum Wind@BAM. „Der Bedarf für solch ein Tool ist in der Branche sehr groß.“

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Das gemeinsam mit den Partnern Jörss-Blunck-Ordemann GmbH und der RWE Renewables GmbH entwickelte Tool wird an einen digitalen Zwilling der Anlage gekoppelt. Über Sensoren und Monitoringsysteme fließen alle aktuellen Daten zum Erhaltungszustand ein, sodass mögliche Schwachstellen erkennbar werden. Derzeit wird das Entscheidungstool an einem Offshore-Windpark in der Nordsee auf seine Praxistauglichkeit geprüft.

Ressourcen freisetzen für Herstellung und Installation

„Bislang werden Unternehmen, die Windparks betreiben, mit dieser Entscheidung allein gelassen“, erklärt Schneider. „Jede Demontage bindet gleichzeitig knappe Ressourcen bei der Herstellung und bei Installationsfirmen sowie bei den Schiffen, die Offshore-Anlagen transportieren. Diese Kapazitäten werden in Deutschland für einen beschleunigten Windausbau benötigt.“

Auf der Zielgeraden?