Nach Ausrufung der Global Offshore Wind Alliance (Gowa) im September durch Dänemark, dem Weltwindenergierat GWEC sowie der Internationalen Energieagentur Irena traten ihr nun neun weitere Länder bei. Mit den Neuzugängen Belgien, Deutschland, den Niederlanden und Großbritannien gehören dem Bündnis neben Dänemark nun sämtliche etablierten Offshore-Windkraft-Nationen an der Nordsee an. Außerdem schlossen sich mit Norwegen und Irland zwei Länder im anschließenden Atlantik-Gebiet an, deren Offshore-Windenergienutzung mit den ersten kommerziellen Windparks unmittelbar bevorsteht. Noch nicht dabei ist Frankreich, das im Ärmelkanal bereits Ende 2022 den ersten Offshore-Windpark des Landes komplett in Betrieb nehmen will. Auch die weiteren Ostseeanrainerstaaten mit konkreten Offshore-Windkraft-Planungen wie Polen, Schweden, Finnland und den drei baltischen Staaten sind noch außen vor. Beigetreten sind dagegen nun auch die in ihren Planungen und Bauvorbereitungen jeweils weit gediehenen Länder Japan und die USA. Die führende Offshore-Windenergie-Nation China sowie die vor China gelegene ebenfalls schon Meereswindkraft betreibende Insel Taiwan fehlen dagegen in Gowa noch ebenso wie weitere asiatische und pazifische Nationen mit teilweise schon konkreten Plänen wie beispielsweise Südkorea, Indien, Vietnam oder Australien. Als einziges Land Südamerikas hat sich hingegen auch Kolumbien angeschlossen.
Gowa zielt auf einen Ausbau der weltweiten Kapazitäten bis 2030 von den bis 2021 aufgebauten 57 auf 380 Gigawatt (GW). Dies würde den von GWEC noch Ende Juni und damit nur drei Monate zuvor prognostizierten Ausbau der Offshore-Windkraft um 64 GW übertreffen. Außerdem will Gowa 2050 eine weltweite Meereswindkraft von 2.000 GW erreicht haben, noch einmal deutlich mehr als die vom globalen Bündnis von Meereswirtschaftsunternehmen Ocean Renewable Energy Action Coalition Ende 2020 ausgerufenen 1.400 GW. Das Ziel der Gowa-Allianz würde in den 2020-er Jahren eine im Mittel jährliche Installation von 35 GW Offshore-Windkraft weltweit erfordern im Vergleich zu den 21 GW des bisherigen Rekordjahres 2021 sowie im kommenden Jahrzehnt einen durchschnittlichen Jahreszubau von mindestens schon 70 GW.
Wie die Weltwindenergieorganisation GWEC nun erklärte, würden die jüngsten Ankündigungen der Länder zu Ausbauzielen eine Offshore-Windkraft weltweit im Jahr 2030 von schon 370 GW erwarten lassen. Davon läge das Gowa-2030-Ziel nicht mehr weit entfernt. „Aber wir werden alle unser Bestes geben und zusammenarbeiten müssen, wenn wir diese Ziele in Realität umwandeln wollen, sagte GWEC-Geschäftsführer Ben Backwell.