Wie viele Mitglieder hat RDR Wind und aus welchen Bereichen kommen sie?
Annette Nüsslein: 55 Mitgliedsunternehmen und Einzelpersonen, darunter auch Partnerverbände .
Wie sind die Unternehmensstrukturen?
Annette Nüsslein: Es sind dabei: Internationale Unternehmen aus dem Bereich der Energieversorgung, KMU’s aus dem Bereich Rückbau, Entsorgung und Logistik, auch Einzelunternehmen und Dienstleister mit Beratungsschwerpunkten in den Bereichen Recht, faserbasierte Materialien, Untersuchungen und Gutachten, Übersetzungen und Unternehmensberatung. Dann Partner-Verbände wie die VGB PowerTech, die WAB, das Wind Energy Network und der Landesverband Erneuerbare Energien Niedersachsen/Bremen. Es sind auch dabei Hochschulen und Forschungseinrichtungen und Startups sowie B2B-Marktplätze.
Welche Rolle spielt diese Vielfalt für die Effizienz von Rückbau und Repowering?
Annette Nüsslein: Die Vielfalt ist definitiv bereichernd. Große und internationale Unternehmen sitzen quasi am „runden Tisch“ mit Mittelständlern und Dienstleistern. Diese Vielfalt an Mitgliedern umfasst Experten, Spezialisten oder auch den akuten Problemlöser, zum Beispiel im Einzelfall des Havarie-Managements. Hinzu kommt, dass unsere Mitglieder sich in fünf Beiräten je nach Schwerpunkt engagieren. Gerade unser Beirat Normen, Standards, Gütesiegel profitiert von der Vielfalt der Kompetenzen, auf die wir immer wieder zurückgreifen können. Das stärkt uns als Industrieverband, auch wenn es um Rechtsfragen oder akute Fälle geht.
Stoßen die Unternehmen auch Innovationen außerhalb des reinen Abrissgeschäftes an?
Annette Nüsslein: Auf jeden Fall! Die RDRWind e.V. ist ja auch aus einem Forschungsprojekt der IPH Hannover entstanden. Und da wir zum Beispiel die Hochschule Bremen und international bekannte Forschungseinrichtungen wie das Fraunhofer PYCO zu unseren Mitgliedern zählen, sind gerade auch die Mitgliedsunternehmen immer bereit, sich an Forschungsprojekten rege zu beteiligen. Diese Forschungsprojekte sind unter anderem im Bereich Rückbau, Ermittlung der Rückbaukosten oder auch im Bereich Recycling und Rotorblatt angesiedelt. Hinzu kommt, dass unsere Mitgliedsunternehmen auch Patente halten. Auch die RDRWind e.V. engagiert sich in europäischen Forschungsprojekten wie dem Fibregy-Projekt. Hierbei geht es um die Entwicklung, das Engineering, die Produktion und das Life-Cycle-Management von verbesserten faserbasierten Materiallösungen für die Struktur- und Funktionskomponenten von großen Offshore-Windenergieplattformen.