von Tilman Weber
Das bieten ideale kommunale Versorger künftig an, wenn sie als Energiedienstleister in der Energiewende ihre wichtige Rolle abgesichert haben werden: Mit dem Ohr immer nahe am Kunden zu sein, eine Absicherung wirklich regionaler Herkunft des grünen Stroms, Elektromobilität, Energieeffizienz-Hilfen sowie die Energie-Versorgung von Wohnvierteln mit Wärme, Strom, Verkehrsleitsystem und Elektromobilität durch „Intelligente Quartierslösungen“. Das sind die Energiedienstleistungen, mit denen Stadtwerke derzeit ihren Umbau in der Energiewende vorantreiben. Sie sind folglich auch die Themen der Referate auf der Konferenz Energiedienstleistungen am Dienstag und Mittwoch, vom 23. bis 24. Oktober, in Bremen.
Der Veranstalter, der Verband kommunaler Unternehmen (VKU), hat die Konferenz in sechs Themenblöcke gegliedert. „Innovative Dienstleistungen hinter dem Zähler“, Elektromobilität, „Was will der Kunde?“, Energieeffizienz, Blockchain – ein auf der Verkettung digitaler Herkunftsmarken beruhendes Abrechnungssystem zur Kennzeichnung von Erzeugungsanlagen, Transportwegen und Verbrauchsorten des Stroms – und Quartierslösungen sind diese Themen.
Dabei lässt schon das Programm erkennen, wie viele Dienstleister und Beratungsunternehmen inzwischen für diesen Wandel der Stadtwerke vom klassischen Versorger hin zum Energiedienstleister bereit stehen. Referenten aus sieben Stadtwerken stehen auf der Tagung Referenten aus sieben solcher Beratungsdienstleister gegenüber. Weitere Redner sind Vertreter des Stadtwerkeverbands VKU, der Bremer Umweltsenator Joachim Lohse sowie ein Experte des Immobilienwirtschaftsverbands VDW.
Digitalisierung für die Smart City - Berater helfen
Dass so viel zu beraten ist, liegt indes auf der Hand, setzt der Wandel der Stadtwerke unter dem Veränderungsdruck der Energiewende doch auch einen radikalen Wandel in der Organisation und Ausstattung dieser kommunalen Versorger voraus. Mit einer raschen und umfassenden Digitalisierung der alten und neuen müssen die Unternehmen nach Überzeugung von Verbänden wie VKU und vieler Stadtwerke selbst ihre Kompetenzen wieder neu nutzbar machen. Die Digitalisierung muss in der Steuerung von Stromerzeugung und Stromverbrauch, Verkehrssteuerung, in der flexiblen Bereitstellung von Elektromobilität, in der Verwaltung von Kundendaten und der Kommunikation mit Kunden, in der Wärmeversorgung oder beispielsweise in der Gewährleistung der Stromqualität gleichermaßen Einzug halten. Mit „Smart Energy First“ hat VKU daher die Tagung überschrieben. Die „Smart City" soll das Ergebnis dieser Strategie sein, lautete die vom VKU hier vermittelte Devise.
Best Practice-Beispiele: Kundenfreundlichkeit und E-Mobilität
Es wäre keine echte Stadtwerke-Konferenz, wenn nicht kommunale Unternehmen auf ihr Best-Practice-Beispiele liefern würden. So ist von den Neubrandenburger Stadtwerken zu erfahren, wie diese ihre gesamte Kundenbetreuung mit Digitalisierung zu höchster Kundenfreundlichkeit geführt haben – bestätigt durch Bewertungen der Kunden. Die Stadtwerke Iserlohn werden ihre fortschrittliche E-Mobilität-Kampagne vorstellen.