Am Rande der Autobahn A 60 bietet sich ein eindrucksvolles Bild. Beim Eifelort Brandscheid kurz vor der belgischen Grenze glänzen mehr als 17.000 Solarmodule in der Sonne. Sie nehmen eine Fläche ein so groß wie 13 Fußballfelder. Der Solarpark gehört der EnBW und er kann mit einer Produktion von acht Millionen Kilowattstunden den jährlichen Strombedarf von 2.300 Haushalten decken. Umgerechnet lassen sich dadurch 5.000 Tonnen CO2 pro Jahr vermeiden.
Das Projekt der EnBW ist eine Attraktion – nicht nur wegen seiner Größe. Der Park umfasst neben vielen Solar-Paneelen auch einen Batteriespeicher mit 2,7 Megawatt Leistung. Mit seiner Hilfe trägt die Anlage dazu bei, das Stromnetz in Spitzenzeiten zu entlasten. Damit senkt sie eine wichtige Hürde für den Ausbau der Erneuerbaren.
Gleichgewicht im Netz finden
Anders als Kraftwerke, die rund um die Uhr laufen, erzeugen Solarparks nur Strom, wenn die Sonne scheint. Das ist leider nicht immer dann der Fall, wenn Haushalte und Unternehmen große Mengen an Energie benötigen. Hinzu kommt, dass Industriebetriebe von Energieträgern wie Kohle und Gas auf Grünstrom umsteigen. Dadurch steigt der Strombedarf und immer höhere Lastspitzen müssen gedeckt werden. In der Folge kann es zu Ungleichgewichten kommen. Mit dem Ausbau der erneuerbaren Energien muss das gesamte Stromnetz also flexibler werden.
Energieversorger wie die EnBW leisten ihren Beitrag dazu und treiben die Entwicklung von neuen Systemlösungen voran – zum Beispiel mit Batteriespeichern. Ihr Ziel ist es, ein ständiges Gleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage im Stromnetz herbeizuführen. Dafür müssen Lastspitzen gekappt und Energieversorgungssysteme miteinander vernetzt werden, um so die erneuerbaren Energien noch effizienter zu gestalten und grundlastfähig zu machen.
Intelligente Batteriespeichersysteme tragen dazu bei, diese Ziele zu erreichen. Durch ihren modularen Aufbau sind sie flexibel einsetzbar. Das heißt, der Batteriespeicher lässt sich für beliebig hohe Ladekapazitäten nutzen. Je nach Bedarf stellt er mehr oder weniger Leistung zur Verfügung.
Einfach einspeisen
Das Speichersystem in Brandscheid ermöglicht es, dass bis zu 2,7 Megawattstunden erzeugter Solarstrom genutzt werden kann. Die Einspeisung des Parks ins regionale Verteilnetz ist auf 5,5 Megawatt begrenzt. Die installierte Leistung beträgt allerdings 7,6 Megawatt. Zu Spitzenzeiten kann die Batterie daher Energie aufnehmen, bedarfsgerecht einspeisen und das Verteilnetz entlasten. „Der Batteriespeicher ermöglicht es trotz des kleineren Netzanschlusses, eine lokale Überproduktion des Solarstroms ins Netz zu speisen“, sagt Tobias Wirsching, Manager Batteriesystemlösungen bei der EnBW. Dadurch lässt sich Sonnenenergie besonders gewinnbringend vermarkten, was den Anreiz, regenerative Energien auszubauen, erhöht. „In Brandscheid konnten wir schon signifikante Mehrerlöse gegenüber einer klassischen Photovoltaik-Direktvermarktung ohne Batteriespeicher erwirtschaften“, sagt Marcel Schepers, Produktmanager bei der EnBW.
EnBW bietet ihre Expertise auch für externe Kunden wie Besitzer von Wind- und Solarparks an und unterstützt diese bei Planung, Bau, Betrieb und Vermarktung von Batteriespeichern.
Intersolar: Stand A5.280(nw)