Die August-Ausschreibung für Windenergie auf See hat drei der vier auktionierten Flächen dem Energiekonzern RWE zugeteilt und eine der Luxcara GmbH, einer neuen Akteurin. Erstmals wandte die Bundesnetzagentur (BNetzA) das Verfahren für zentral voruntersuchte Flächen an. Die nun neu realisierbaren 1.800 Megawatt (MW) teilen sich mit 1.530 MW auf die drei RWE-Felder und 270 MW auf das Luxcara-Feld auf. Die RWE-Areale N-3.5 und N3.6 liegen in einem Cluster mit dem bestehenden RWE-Windpark Nordsee One sowie mit den im Vorjahr für RWE bezuschlagten Feldern N-3.7 und N-3.8. RWE will das ältere Flächenduo mit 660 MW 2027 ans Netz nehmen, die neuen Flächen mit 900 MW 2029. Der räumliche Zusammenhang verspricht weniger Logistik- und Anlagenkosten.
Das dritte RWE-Feld (N6.6) findet sich weiter draußen 90 Kilometer vor den ostfriesischen Inseln. RWE muss abwarten, ein Wettbewerber könnte hier noch ein Projektvorrecht zu den Zuschlagsbedingungen nutzen. In dem von RWE sonst unbespielten Cluster findet sich auch das Luxcara-Feld N-6.7.
Zum Verfahren gehörte eine Gebotskomponente, die laut Branchen-Verband BWO „erwartet hoch“ ausfiel. In Summe müssen RWE und Luxcara 784 Millionen Euro für die Flächennutzung zahlen. Im N-3.X-Cluster will RWE aber ohne Negativgebote die BNetzA-Zuschläge bekommen haben, weil auch qualitative Kriterien zählten. Schon im Juli hatten zwei Ölfirmen den 7.000-MW-Tender nicht voruntersuchter Flächen gewonnen und 12,6 Milliarden Euro zugesagt, weil Zahlungen hier mehr zählen. (NW/tw)