Seit Monaten warten Klimaschützer in Deutschland auf ein Ausstiegszenario für die klimaschädliche Kohle. Vergebens. Nachdem von der Bundesregierung bei den wichtigen, großen Klimaschutzthemen nicht viel gekommen ist, sollen nun kleine Maßnahmen etwas bewirken. Klimateller-App ist ein im Rahmen der Nationalen Klimaschutzinitiative (NKI) vom Bundesumweltministerium gefördertes Projekt. Es soll dazu beitragen, in der Gastronomie klimafreundliche Gerichte zu entwickeln und anbieten zu können. Besonders klimafreundliche Gerichte der Restaurants, Cafés, Kantinen oder Imbisse sollen dann mit dem Klima-Teller-Label in der Speisekarte gekennzeichnet werden können. So soll ein Beitrag zur Minderung von Treibhausgasemissionen geleistet werden.
Unter www.klimateller.de lassen sich Gerichte und ihre CO2-Bilanz abrufen. Da sieht man zum Beispiel, dass ein Linsencurry weniger CO2 verursacht als Spargel-Ragout mit Bandnudeln. Darüber hinaus wird erklärt, welchen Effekt eine klimafreundliche Landwirtschaft hat, welche Auswirkungen die Milchproduktion auf das Klima hat und vieles mehr.
Interessant ist das Angebot für diejenigen Restaurantbesucher, die Wert auf saisonale, regionale und überwiegend vegetarische Speisen legen. Denn die Klimateller-Gerichte sollen nur Zutaten enthalten, deren Herstellung mit vergleichsweiser geringer Treibhausgasbelastung verbunden ist. Ein Label ermöglicht es den teilnehmenden Gastgebern, sich sichtbar für Nachhaltigkeit in der Ernährung zu positionieren.
Nach Angaben des Umweltministeriums lässt sich der positive Effekt messen: Jeder Klimateller muss rund ein Kilo CO2-Emmissionen gegenüber einem herkömmlichen deutschen Essen einsparen, um in der Speisekarte gelabelt werden zu können. Das entspricht etwa einer Autofahrt von sechs Kilometern. Das Projekt wird von den gemeinnützigen Initiativen Greentable und Nahhaft durchgeführt.
(Nicole Weinhold)