Der Ökoenergieanbieter Naturstrom hat eine App entwickelt, mit der Teilnehmer an Mieterstromprojekten jederzeit den vollen Überblick, wie viel Solarstrom sie tatsächlich nutzen. Denn sie zeigt tagesaktuell den Stromverbrauch eines jeden Mieters, den Gesamtverbrauch im Gebäude und die CO2-Ersparnis im Vergleich zum deutschen Strommix.
Voller Überblick über die Daten
Da die App auch den Anteil des vor Ort genutzten Solarstroms vom Dach des Mehrfamilienhauses und den Anteil des Stroms anzeigt, den der Nutzer aus dem Netz bezogen hat, ist sie zudem geeignet, dass die Mieter ihr Verbrauchsverhalten ändern. Denn die App ist mit Wetterdaten verknüpft, so dass die Mieter genau sehen, wann üppig Solarstrom produziert wird und sie können so beispielsweise die Waschmaschine oder andere elektrischen Verbraucher einschalten, wenn die Sonne voraussichtlich scheint. Dadurch steigt der Solarstromanteil im Mieterstrommix.
Mieter können Verbrauchsverhalten anpassen
Außerdem beinhaltet die App eine Benachrichtigungsfunktion, so dass die Mieter Stromspartipps angezeigt bekommen. „Mit der App geben wir den Immobilieneigentümern ein Mittel an die Hand, mit dem sie die Bindung der Mieterinnen und Mieter an ihre Immobilie erhöhen und Begeisterung für die Energiewende vor Ort wecken“, begründet Sarah Debor, Leiterin Projekt- und Geschäftsentwicklung im Geschäftsbereich Dezentrale Energieversorgung von Naturstrom, den Funktionsumfang, den das Unternehmen der Software spendiert hat. Dieser soll mittelfristig noch wachsen, kündigt sie an. So werden künftig auch Daten der Wärmeversorgung integriert. „Zusätzlich soll die App ganz konkret den Mehrwert der Mieterstrombelieferung steigern, indem sie die Mieterinnen und Mieter dazu motiviert, den im Gebäude erzeugten sauberen Strom möglichst effizient zu nutzen“, betont Debor.
Anforderungen an KfW-Förderung erfüllt
Doch auch für die Vermieter bietet die App einen ganz konkreten Mehrwert. Denn sie erfüllt die Vorgaben für die Förderung von Effizienzhaus-40-Plus-Gebäuden. Dieser Standrad setzt voraus, dass unter anderem ein Portal zur Visualisierung der Stromerzeugung und des Stromverbrauchs in der Immobilie installiert wird. Dies kann auch über die App geschehen. Dadurch kann das Mehrfamilienhauses pro Wohneinheit mit bis zu 18.750 Euro gefördert werden. „Der Gebäudesektor hat in Sachen Klimaschutz einen großen Nachholbedarf. Ambitionierte Effizienzstandards wie beim Effizienzhaus 40 Plus werden daher nach der durch die Bundesregierung angekündigten Neuordnung der Förderlandschaft mehr und mehr zur Normalität werden“, ist sich Sarah Debor sicher. „Wer Mieterstrom realisieren möchte, kann daher den Mieterinnen und Mietern unkompliziert auch die App mit anbieten, um auf der sicheren Seite zu sein.“
Naturstrom muss Messstellen betreiben
Voraussetzung dafür ist lediglich, dass Naturstrom den Messstellenbetrieb in der Immobilie übernimmt. Schließlich benötigt die App Daten. Diese bekommt sie von fernauslesbaren Zählern, die im Gebäude installiert sein müssen und auf deren Daten Naturstrom zurückgreifen muss.
Erste Mieter nutzen die App schon
Naturstrom hat auch schon die ersten Mieter mit der App ausgestattet. So nutzen Bewohner von Mehrfamilienhäusern in Wuppertal, Heppenheim, Eckernförde und Guxhagen, in deren Gebäuden Naturstrom jeweils ein Mieterstromprojekt umgesetzt hat, die neue Software. Weitere Projekte sollen folgen.
Entwickelt hat die Mieterstrom-App das auf Energiedatenmanagement spezialisierte Berliner IT-Unternehmen Power 42. Dieses hat auch Powerfox entwickelt, eine Software zur Erfassung und Auswertung von Energiedaten am Markt. „Dezentrale Versorgungskonzepte und eine smarte Sektorenkopplung leben davon, dass Energiedaten digital erfasst und verarbeitet werden“, erklärt Marcus Becker, Geschäftsführer von Power 42. „Wir freuen uns, dass Naturstrom zusammen mit uns den nächsten Schritt gegangen ist, diese Daten auch für die Kundinnen und Kunden per App nutzbar zu machen.“ (su)
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